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Vorne der Hof Ex',wed m ie Blick auf die Stadt und die Südkette; links die E.senahn noch ei:rjgeiei ig. Vorne der Hof Seereith mit d?m Schwarzsee und dem Kitzbüheler Horn. Samsag, 31. Oktober 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 23 Bodennutzungserhebung 1979 in Zahlen und Vergleichen 5383 ha landw. genutzte Heimgutflä- ehe, davon 3657 ha Mähfläche. Das sind 22,53% bzw. 23,89 °7o der Bezirksfläche. Ausgedehnte ehemalige Mähflächen, meist einmähdige Wiesen, wurden in den letzten Jahrzehnten zu Wald oder dienen als Weiden. Besonders kraß ist diese Ent- wicklung in Jochberg zu beobachten. 8512 ha Almfläche, die sich auf 166 Al- men mit rund 10.000 Stück Viehauftrieb verteilt. (Im Bezirksvergleich sind dies 38 Wo der Almen, 29 °7o der Almfläche und 43 % des gealpten Viehs). 10.004 ha Waldfläche, das entspricht einer Bewaldung von rund 32%. Davon entfallen rund 524,9 ha auf vorwiegend bäuerlichen Privatwald (5,79 ha je Wald- besitzer), 3836 ha auf die Osterr. Bundes- forste und 919 ha auf Gemeindewald. Die Gesamtwaldungen nahmen seit 1955 um ca. 15 Wo an Fläche zu. Da aber der Flä- chenzuwachs zum allergrößten Teil aus den ehemals landw. genutzten Grund- stücken kommte (Einmahdwiesen, Hut- weiden und Almen), dürfte sich der Pri- vatwald um mindestens 25 Wo vergrößert haben. verhaltnisse in der Region 22 ungünstiger als der 3ezirksdurhscinitt, was auch in 'der BerglaLemzcnierung zum Ausdruck kommt: Region 22: Betiebe: Zone 1 Zone 11 Zone III 11 4 14e 30'o 46% Bez. Kitz.: 25) 24 yn 30,5% 35,5% Der Meereshöhe nach liegen die Höfe von 50 bis ca. 1200 Meter. Eine Ausnah- me bilde: die höchste landw. Dauersied- lung des Bezirkes Ki:zbühel, »Tratten- bach« auf 1628 m Seehöhe. Bis um :960 war in der Region 22, wie im ganzen Bezirk, noch ein ausgedehnter Selbstversorgergetreidebau im Rahmen der '>Na:uregartwirtschaft« üblich. We- gen der relativ hohen Niederschläge und der kurzen Vegeta:ionzeit hielten sich die Erträge in tescheidenen Grenzen. Des- halb und cr allem auch aus arbeitsmäßi- gen Gründe erfolgte dann sehr bald die Uberfüh -ung der ehemaligen »Egartflä- chen« n Dauergrünland. Der mit den Problemen der Landwirtschaft weniger vertraute Naturfreund bedauert dies, weil mit der.. >Naturegarten« auch die vielen schönen Eumenwiesen verschwanden, die a11rdings dem Banern nicht viel wert- volles Futter brachten. - Im Jahr 1955 gab cs aber in den 5 Ge- meinden bei rund 3D01) Hektar Ackerland (Egarten), das waren 27 01c der Bezirks- ackerfläche, noch ca. 7000 Hektar jährli- che Anbaufläche. Vor.. den damas gebräuchlichen Getrei- desorten hat--e der sogenannte »Jochber- ger Sommerroggent in den rauheren Berglagen auch über das Ursprungsgebiet hinaus Verbreitung gefunden. Heute gibt es in den Regionsgemeinden praktisch keinen Getreidebau mehr. Der kleine Roggenacker auf dem Hofe '>Ho:hegg:< in Kitzbühel, der alljährlich noch neben dem berühmten »Ganslernhang« ein ech- tes Naturprodukt liefert, ist schon as Ra- rität zu werten. Die alleinige Winterfuttergruncjage aus eigener Produktion für die Raulzfu:ter- fresser bilden Dauerwiesen. D:ese sind a,-- so die Basis für Viehzucht und Milchwirt- schaft, welche neben der Waldwirtschaft als Haupteinnahmsquellen im landwirt- schaftlichen Bereiche angesehen werden müssen. Hier erhebt sich die Frage, ob eine wei- tere starke Zunahme der Waldfläche in al- len Bereichen wünschenswert ist? In be- ängstigendem Ausmaße verkleinern sich die Weideflächen auf den Almen, und auch immer mehr Hangwiesen gehen in Wald über. Bei Anhalten dieser Entwick- lung könnten sich schon in absehbarer Zeit negative Auswirkungen auf die Nah- versorgung ergeben. Abgesehen davon liegt der Reiz des Gebietes um Kitzbühel für den Fremdenverkehr auch weitgehend in der historisch gewachsenen und ausge- wogenen Wechselwirkung zwischen Frei- flächen und Wald.
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