Kitzbüheler Anzeiger

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Ausstellung von Bastelarbeiten in Reith Im Bild Maridi Jöchl mit Erzeugnissen aus Oberndorf. Seite 32 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7.November 1981 sia consecrata anno 1188 quinta Junii, at- tenstante tabula ibidem affixa« - siehe *auch »Tiroler Anteil, Band V, Seiten 73 und 239, vom gleichen Verfasser.). Diese Nachricht ist wichtig und kennzeichnend auch für den Mangel an urkundlichen Er- wähnungen aus früheren Zeiten. Obwohl uns im salzburgischen Ordinariatsarchiv die Nachrichten von sieben dem Jahre 1673 vorausgehenden Diözesanvisitatio- nen erhalten sind, bringt dennoch bloß diese, letzte die für uns wichtige Angabe. Daß noch frühere alte Urkunden darüber fehlen, erscheint bei dem Mangel solcher aus der Zeit vor dem 14. Jahrhundert da- gegen beinahe selbstverständlich. Den gefundenen kunst- und kirchenge- schichtlichen Ergebnissen über das Alter des Vortragskreuzes von Reith und einer ersten Kirche daselbst stellt sich dessen Patrozinium des hl. Aegydius passend zur 'Seite. Dieser Heilige scheint in unserem Gebiete noch vor der Verehrung des hl. Leonhard bekanntgeworden zu sein. Den Kult des um 721 bis 725 in Südfrankreich gestorbenen Heiligen unterstützten bereits die Merowinger, und um 1100 verbreitete sich seine Verehrung auch nach Deutsch- land. In Bramberg, das im Tal von Joch- berg und in dem Reith benachbarten Ge- -bieten von Kitzbühel und des Büchlachs -eine größere Anzahl von grundhörigen Bauernhöfen besaß, feierte man sein Fest seit den Tagen Bischof Ottos (gest. 1139). Kärnten und Steiermark haben ihn als al- ten Landespatron erwählt, und auch im übrigen bayrisch-österreichischen Raum ist Aegydius als Kirchenpatron bereits früher bezeugt. In den Salzburger Kir- chenkalendern wird sein Fest in den Jah- ren 1071-1099 eingereiht. Die Orte St. Gilgen am Abersee, Dekanat Thalgau und St. Aegyden bei St. Michael im Lungau bezeugen dortige frühere Verehrung. Die Kirche in Leogang, dem Tirol nahen salz- burgischen Grenzort, hatte Aegydius zum anfänglichen Kirchenpatron. Die Hirsch- kuh, die dem Heiligen als Abzeichen bei- gegeben wurde, ließ in als »Patron der Fruchtbarkeit, Vieh und Wetter in fast al- len bäuerlichen Belangen« erscheinen. Vom Beginn des 12. Jahrhunderts an scheint eine Verehrung in den Alpenlän- dern sozusagen Mode geworden zu sein. Auch dieser Blickpunkt führt demnach wieder in die Zeit von 1180-1200 hinauf, die sich bereits 'aus der rein kunsthistori- schen Betrachtung der Emailplatte des Vortragskreuzes unserer Kirche in Reith ergab; Diese Gedanken finden eine bemer- kenswerte Verstärkung durch den Grund- besitz, mit dem heute noch die Pfarre Reith ausgestattet ist. Er beträgt ungefähr fünf Hektar und reicht nach hiesigen Ver- hältnissen für einen Bestand von etwa fünf Stück Großvieh. Das ganze Areal liegt in einer einzigen Fläche in der schön- sten Sonnenlage der Gemeinde und dehnt sich vom Widum abwärts bis zur Straße sowie vom Reitherwirt bis zu den Feldern deskleinen Weilers Hallerndorf. Man hat also bei der Begründung der Seelsorge in Reith, die mit dem obgenannten Zeit- punkt der Errichtung einer ersten Kirche (1188) ziemlich zusammenfallen dürfte, noch am alten Gedanken festgehalten, daß für den Bestand einer Seelsorge und die Lebensmöglichkeiten eines damit be- auftragten Geistlichen nur Grund und Bo- den Sicherheit gewährten. Bei der Begrün- dung der Urpfarren war das ja allem An- schein nach beinahe selbstverständliche Gewohnheit gewesen. Diese Erscheinung hat in der Aachener Synode Ludwigs des Frommen eine gesetzliche Untermaue- rung erhalten (im Jahre 818/19 - Hefele, Konziliengeschichte, Band IV). Seit da- mals galt die Vorschrift, daß jede Kirche wenigstens einen Bauernhof ganz frei be- sitzen solle. Das war das Minimum. Ge- wöhnlich hatten sie mehr. Das ungefähre Dutzend von alten Pfarren, das wir im Ti- roler Anteil des Erzbistums Salzburg fest- stellen können, hat daher sogar heute noch einen Grundbesitz, der jeweils unge- Im Haus »Panorama« des Georg und der Maridi Jöchl, Reith Nr. 229, befindet sich eine kleine Ausstellung von Bastelar- beiten aus der Werkstätte des Therapie- zentrums der Lebenshilfe Oberndorf. Die Ausstellung kann von jedermann besich- tigt werden. Für Weihnachten wird die Ausstellung vergrößert und unsere Käthe Nagiller hofft, daß auch »brav einge- kauft« wird. Frau Maridi ist ehrenamtlich tätig und ihr Haus in Reith gilt sozusagen als hilfsbereite Nebenstelle der Lebenshil- fe-Werkstätte Oberndorf. Hauskrankenpflegekurs Das Rote Kreuz ladet zu einem Haus- krankenpflegekurs ein, der am Montag, 9. November, von 14 bis 16 Uhr im Pfarr- saal Reith stattfindet Der Kurs wird von Oberschwester Waltraud Meixner von der fähr 25 bis 30 Stück Rindvieh und zwei bis drei Pferde halten könnte. So sind auch in unserem Gebiete von Kitzbühel die alten Pfarren St. Johann und Kirchdorf noch ausgestattet. Sie sollten ja auch zumeist zwei bis drei Geistlichen den Lebensunter- halt bieten. Als man nun Jahrhunderte später an die Neuerrichtung von Seelsor- gestationen für einzelne etwas gewachsene Dorfgemeinden schritt, ergab sich die Tatsache, daß diese nur einem Geistlichen eine Lebensmöglichkeit bieten mußten. Dazu genügte ein Grundbesitz von etwa vier bis fünf Hektar. Die Gründung ge- schah aber noch in einer Zeit, da die Na- turalwirtschaft maßgeblich war, und der Gedanke, dem Geistlichen mit Zuhilfe- nahme von Stolerträgnissen, Meßstipen- dien, Holzlieferung und anderer Natural- abgaben eine Existenz zu bieten, noch nicht Platz gegriffen hatte. Diese letztere geschah eigentlich erst seit Beginn des 16. Jahrhunderts. Landesleitung des Roten Kreuzes geleitet. Alle Frauen sind herzlich eingeladen, von dem Kursangebot Gebrauch zu machen, aber selbstverständlich sind auch Männer herzlich willkommen. Der Besuch des Hauskrankenpflegekurses ist kostenlos. Über die Glückwünsche zu meinem Geburtstag der Frauenrunde Reith hab' ich mich sehr gefreut und danke herzlich dafür. Rosei Mayr Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 1
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