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Der Fliegerklub St. Johann i.T berichtet: Großer Ziellandewettbewerb 1981 Die Klubmitglieder zeigen hervorragende Leistungen • Lothar Theis siegt mit 39 cm Abstand aus zwei Durchgängen • Unfallfreier Verlauf und rege Beteiligung • Schön- stes kameradschaftliches Ereignis des Jahres Lothar Theis mit 11 und 28 cm = 39 cm, Sieger des Segelflugziellandewettbewerbes. Sabine Haggenmüller, Damen-»Beste« im Segelflugziellandewettbewerb. * Seite 42 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7.November 1981 Mit dem Ziellandewettbewerb beende- ten wir wie alljährlich die Flugsaison. Auch mit dem Wetter hatten wir an die- sem 17. Oktober 1981 einigermaßen Glück. Die Sonne schien zwar - so wie im gesamten Sommer - kaum, aber es regnete zumindestens nicht, und darüber sind wir Segelflieger schon sehr glücklich. Richard Schlemaier hatte alles bestens organisiert: Da war der ominöse Sägespänekreis mit dem Fähnchen in seinem Mittelpunkt; an der Winde saßen frierend und abwechs- lungsweise Günther Werth und Reinhard Haggenmüller; Bärbel Henning saß als »Unbestechliche« im VW-Bus und notier- te jede Angabe des Meßtrupps. Auf einem winzigen Landefeld von nur 20 m Breite und 50 m Länge war das Se- gelflugzeug zu landen und in der Ausgleit- phase so zu dirigieren, daß es möglichst nahe beim Fähnchen stehen blieb. Bei so einem Ziellandewettbewerb zeigt sich wieder, was der Mensch zu leisten im- stande ist. Man könnte kaum einem Com- puter so viele Parameter geben, daß er auch nur annähernd in der Lage wäre, das Flugzeug in, die Nähe des Kreises zu brin- gen. Ich erinnere mich noch gut an den er- sten bemannten Mondflug, wo eben die- ser Landecomputer der Mondfähre kurz vor dem Aufsetzen auf der Mondoberflä- che wegen Überlastung ausfiel. Damals hatte Neil Armstrong als bewährter Pilot das Steuer übernommen und die Fähre glücklich gelandet. Auch für die Zuschauer ist so ein Ziel- landewettbewerb sehr amüsant: jeder Pi- lot versucht mit einem anderen Trick möglichst nahe an den magischen Kreis zu kommen. Der Profi landet etwa 20 m vor hard Haggenmüller immer die Augen vor lauter Weh. Und dann gibt es die »Hopser«. Die, obwohl das Flugzeug längst weit außer- halb des Kreises zum Stehen gekommen ist, immer noch im Cockpit herumhopsen wie ein kleiner Säugling, der hofft, daß dadurch der Kinderwagen in Schwung kommt. Als ich am Nachmittag auf den Flug- platz kam, war das Rennen längst gelau- fen: 3 Piloten waren unterhalb der 1-m- Marke und - um das Maß voll zu ma- chen - legte vor meinen Augen der Nach- wuchsflieger Georg Schuster einen astrei- nen »Nuller« hin, an sich eine Seltenheit in diesem Wettbewerb. Aber dieser Georg Schuster ist mir auch schon in der Luft aufgefallen. Jedenfalls fliegt er, als wären ihm Flügel gewachsen. Am Gesamtergebnis hat sich dann auch nichts mehr geändert. Es siegte Lothar Theis mit nur 39 cm Abstand aus 2 Durchgängen vor Günther Werth, 63 cm, und Karl Schwöllenbach mit 80 cm. Das ist eine ganz außergewöhnliche Leistung. Und wie eng die Ergebnisse beieinander liegen, sagt der 10. Platz aus, der mit 5,85 m immer noch sehr beachtenswert ist. Selbst der 16. lag noch unterhalb der 10- m-Marke, während der letzte - oder bes- ser gesagt der 29. - knapp unterhalb der 60-m-Marke lag. Während Reinhard Haggenmüller sich mit 3,63 m mit einem 6. Platz zufrieden geben mußte, siegte seine Frau Sabine mit 7,53 m klar in der Damenklasse, gefolgt von Gabi Noichl mit 8,58 m und etwas ab- geschlagen Helga Bachler mit 30,33 m. Beim Motorflugbewerb gab es insge- samt 8 Piloten. Hier gewann überlegen Fritz Reiter mit 17 Punkten, gefolgt von seinem Erzgegner Heinz Braun, 13 Punk- te, knapp dahinter unser Präsident Paul Stöckl. Reinhard Haggenmüller hatte ei- nen schlechten Tag und kam nur auf 9 Punkte. dem Punkt und stellt nach dem Aufsetzen durch Drücken des Steuerknüppels das Flugzeug auf die Kufe, sodaß der Brems- weg wesentlich verkürzt ist. Das sind die »Kufinger«. Dann gibt es die »Rolleure«. Diese rol- len auf dem Land&rat, so wie sich's ge- hört, auf das Ziel zu und versuchen zart, die Landeklappen ein- und auszufahren. Das sind zweifellos die gefühlsbetonten Piloten. Dann gibt es die »Flächenkratzer--(. Das sind jene, die nach dem Aufsetzen die lin- ke Tragfläche auf dem Boden schleifen lassen, um zusätzliche Bremswirkung zu erhalten. Bei diesen Piloten schließt Rein-
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