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Gemeinsamer Volkstanz mit der Tanzimusik Vorn Volkstanzkreis Innsbruck, Leitung Kaspar Schreder, Rotholz. Seite 52 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7.Novernber 1981 einander Freude. Arbeiten wir in der Fa- milie gemeinsam an Zielen, und wenn es nur der Schulerfolg des Jüngsten ist. Leider Gottes ist heute eine sozialisti- sche Regierung am Werk, die wahre Raubzüge auf Familiengelder führt und die anscheinend nichts unterläßt, den Fa- milienverband zu zerreißen. Sie weiß ge- schickt den Hang des Menschen zum Geld auszunützen und fördert so die Lebensge- meinschaft gegenüber der Ehe. Es ist be- schämend für unsere Gesellschaft, daß auch heute oft wegen 2000 Schilling jahre- lang auf ein harmonisches Eheleben ver- zichtet wird. Liebe Landjugend! In den letzten Jah- ren ist eine Entwicklung eingetreten, die den jungen Erwachsenen den Vorwurf ge- bracht hat, Ehe nicht mehr als Lebensge- meinschaft, sondern als Zweckgemein- schaft zu verstehen, also ohne endgültige Bindung, sozusagen auf Widerruf! Wir müssen uns, und das sei ganz deut- lich gesagt, in dieser Frage sehr deutlich klar werden, daß wir dabei nur einer der zahlreichen Verlockungen unserer Zeit nicht widerstehen können und einen Eckpfeiler unseres Lebens auf Sand bau- en. Sehen wir die Gefahr, daß wir selbst an Bedeutung verlieren, wenn wir uns in der Fülle von Beziehungen verlieren. Se- hen wir die Gefahr, daß wir uns selbst ver- lieren wie ein Kapital, das in kleinen Mün- zen verschwendet wird. Der Begriff Heimat Der Begriff Heimat ist für die meisten Jugendlichen eine Leerformel! Es ist das auch nicht verwunderlich; man hat nie darum gekämpft, und andererseits ist man heutzutage anscheinend sowieso überall zu Hause. Hier sollte von der Ju- gend etwas fortgeführt werden was gar nicht in ihrem Bewußtsein liegt. Ich denke mir oft: Was denkt sich ein junger Mensch, wenn er im Schützengewand, beim Bundesheer oder sonst wo das »Lied vom alten Kameraden« hört? Unwahr- scheinlich, aber verständlich für mich, welche Erregung dabei für einen Kriegs- heimkehrer aufkommt. Die Beheimatung gehört zu den Grund- werten des menschlichen Lebens. Wer sich daheim fühlt, der fühlt sich auch an- genommen. Dem Begriff »Heimat« müs- sen wir daher auch in unseren jungen Köpfen einen Stellenwert einräumen. Das heißt, bereit sein zur Verteidigung, weil es um unsere Freiheit geht, weil damit unser Raum geschützt wird, so wie wir ihn vor- finden wollen, um ein Leben in Gemein- schaft zu führen. Auch wenn wir ein neu- traler Staat sind, sind wir zur Verteidi- gung aufgerufen; denn Neutralität bedeu- tet Wehrhaftigkeit. Hier sei auch noch eine weitere Bemer- kung angebracht: 1984 feiern wir Tiroler das 175jährige Gedenkjubiläum an den Tiroler Freiheitskampf! Alle wurden wir aufgerufen Ideen zu bringen, um dieses Fest würdig und in festlichem Rahmen zu gestalten. Es ist beschämend, daß von un- serer Seite bis jetzt nicht ein Gedanke da- zu gekommen ist. Jugend und die zehn Gebote Wenn es heißt, Jugend heute: Abschied vom Erbe der Väter, so gibt es auch zum religiösen Verhalten der Jugend zu sagen: Ist Glaube überhaupt noch eine Kraft für junge Menschen? Sind die zehn Gehore noch Richtschnur unseres Handelns oder schon auf dem Abfallhaufen der Ge- schichte? Ist es auch schon in Kreisen der ländlichen Jugend so, daß der Gewerk- schaftsfunktionär mehr gilt als der Pfar- rer? Eine Umfrage über den Kirchgang der ländlichen Jugend hat ergeben, daß 45 Wo allsonntäglich zur Kirche gehen, 40 Wo monatlich und 15 Wo fast nie! Auf die Fra- ge, ob sie sich an die sittlichen Normen der Kirche gebunden fühlen, gaben 60°lo der Jugendlichen zur Antwort, sich nicht gebunden zu fühlen, 30 Wo teilweise. Die- ses Nichtgebundensein an sittliche Gebote werteten sie einfach als »freisinnige Welt- anschauung«! Die Umfrage spricht an sich schon eine deutliche Sprache. Ich kann für mich persönlich zu diesem Thema nur sagen: »Eine Jugend, die Sinn, Orientierung und Erfüllung sucht, kann dies nur in einem starken Glauben tun. Wenn wir uns zum Beispiel noch ein- mal zwei Stunden rückversetzen und an die Messe denken. Es war eine erfüller.de, bereichernde Feier, die jedenfalls mir Qas Bewußtsein gegeben hat, eine tiefe innerli- che Befriedigung erlebt zu haben«. Gesinnung: Gibt es das noch? Wissen wir eigentlich noch mit dem Wort »Gesinnung« etwas anzufangen? Stellen wir es nicht, grobgesprochen, dem Wort »Konsum« gleich! Im Sommer auf allen Zeltfesten vertre- ten sein, bei Kollegen immer gute »Schmähs« auf Lager zu haben, in der Fußballmannschaft ein fixes Laibchen zu haben, einen sportlichen Untersatz zu len- ken und sich hin und her zu drehen, wie es eben die Gunst der Siunde verlangt, ist keineswegs eine Gesinnung. Gesinnung haben heißt, sich frei für de Idealvorstellung entscheiden, die man von sich als vollwertige Person hat und ist das konsequente Bemühen, dieses sittliche Ideal zu erreichen. Gesinnung haben be- deutet dann auch, daß man Werte wie Treue, Anstand, Wahrhaftigkeit, Güte und Redlichkeit als vorbildlich anerkenn:, jene Werte also, die unabhängig von zeit- gebundenen Anschauungen und Moden ihre Gültigkeit haben und behalten, weil sie dem Menschen wesengemäß sind. In unmitte1barem Zusammenhang mit Gesinnung steht der Begriff »Zivilcoura- ge«. Wir wissen genau, was darunter zu verstehen ist, nur be: diesem Wort he- kommen viele von uns ein schlechtes Ge- wissen. Es ist beschämend, daß sich so selten jemand getraut, zu sagen, was er für richtig hält, obwohl ihm bewußt ist, daß er damit aus dem Chor ausbricht und dem Ze:tgeist und der Moce entgegen re- det. Wo war zum Beispiel unsere jugendli- che Stimme, als die Abtreibungsfrage ds- kutiert wurde: Oder heißt das, daß es uns egal ist, daß man mit ungeborenen Leben umgeht wie mit einem Klumpen Fleisch? Oft muß man sich fragen: hat die Jugend überhaupt noch eine eigene Meinung? Jung sein verpflichtet, liebe Landju- gend, ind als Teil der Gesellschaft (!) muß es uns auch ehe moralische Ver- pflichtung sein, die Vorgänge in der Ge- meinschaft mitzutragen und rni:zuverant- worten. Wir en--binden uns aber dieser Verantwortung in unveran:wort Echer Art und Weise! Gemeint ist das Engagement in den Meinings- und Entscheidungsträ- gern unserer Demokratie: Der Parteier. Wir verkennen die Situation Lnd wollen nicht wahrhaben, daß es eigenthch ein un- politisches Leben gar nich: gibt. -ch kenne die Vorwürfe, die die All- tagspolitik treffen: »Politiker drehen sich
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