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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7.November 1981 Siegfried Perger, Kitzbtiliel, ein 75er Siegfried Perger wurde am 4. Novem- ber 1906 in Kitzbühel als Sohn des Forst- meisters Pius Perger (gest. 1910) und des- sen Gattin Maria, geb. März, in Kitzbühel geboren. Nach dem Besuch des Unter- gymnasiums trat er 1920 in den Dienst der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, welche da- mals noch im Rathaus amtierte, verblieb aber bei ihr vorerst nur zwei Jahre, da er damals als jüngster Angestellter wegen der tristen wirtschaftlichen Verhältnisse freigestellt werden mußte. Von 1922 bis 1939 war Perger bei der Handels- und Ge- werbebank tätig und mit der Fusion dieser Bank mit der Sparkasse kam er 1939 wie- der zu seinem »Stamminstitut« zurück und verblieb bis Ende 1972 bei ihr. Im De- zember 1972 fand beim »Eggerwirt« in Anwesenheit sämtlicher Verwaltungsor- gane und der Angestellten statt. Im glei- chen Jahr wurde ihm auch die Kammer- medaille für mehr als 40jährige Dienstzeit verliehen. Mit 15. Juli 1948 wurde Perger mit der verantwortungsvollen Aufgabe des Lei- ters der Zweigstelle St. Johann in Tirol betraut. Diese war 1938 errichtet worden, hatte aber nur Erfolg zu verzeichnen und blieb in den ersten Nachkriegsjahren so- gar geschlossen. - Perger, mit allen Bankgeschäften bestens betraut und von Arbeitsliebe beseelt, baute die Zweigstelle mit Erfolg auf und führte diese mit Hilfe seiner tüchtigen Mitarbeiter zu einem an- sehnlichen Wirtschaftsunternehmen der zweitgrößten Gemeinde des Bezirkes empor. 1965 übersiedelte die Zweigstelle vom Gasthof »Wären« in die neuen Räu- me des Gasthofs »Seisl«, wo die Zweig- stelle am explosiven Aufschwung des Mutterhauses, der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, wesentlichen Anteil nehmen konnte. Perger war nicht nur selbst Bank- fachmann und ein tüchtiger Arbeiter, sondern er verstand es auch, gute Mitar- beiter heranzubilden und diese dort einzu- setzen, wo sie am besten Platz waren. Bei seiner Verabschiedung 1972 stellte ihn der Leiter der Sparkasse, Direktor Willy Siegfried Perger. Kind!, als Vorbild und als kollegialen Mit- arbeiter hin. Dies bestätigten damals auch der Vorsitzende des Verwaltungsaus- schusses Bürgermeister Hermann Reisch, Staatskommissär Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia und der Bezirksratsobmann Bürgermeister Heinz Huber. Im Rahmen einer Betriebsfeier der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, die am 30. Oktober 1981 im Gasthof »Steuerberg« stattgefunden hatte, dankte Vorstandsdi- rektor Willy Kindl dem Jubilar nochmals für seine fruchtbare Tätigkeit und er- wähnte auch, daß Perger auch nach seiner Pensionierung bei Bedarf immer noch zu verantwortungsvollen Tätigkeiten im Rückblick und Leistungsschau sind eigentlich die beiden Hauptkapitel einer Jahreshauptversammlung eines jeden Vereines. So ist dies auch beim abgelaufe- nen »Gildenjahr«, das mit der Jahres- hauptversammlung, verbunden mit einem familiären Ausflug, seinen Abschluß ge- funden hat. Diesmal ging es in die einma- ligen Lienzer Dolomiten zur Karlsbader- Hütte im Laserzkar, wo auch die Ver- sammlung am 19. September 1981 statt- fand. Die großartige Erhabenheit der Landschaft und die wunderbare Stille be- schleunigten förmlich die Abwicklung der Tagesordnung. Eröffnung und Feststellung der Be- schlußfähigkeit erfolgten um 18.10 Uhr durch den Vorstand Toni Werner. Das nun von allen tief empfundene Totenge- denken galt den beiden Gildenbrüdern Bergführer Hans Lackner und Dr. Wolf- mar Zimmeter, sowie dem schon ange- henden Mitglied der Gilde, Peter Gogl, und die ringsum schweigend dastehenden Gipfel und Wände im Laserz waren Mit- wirkende und Zeugen der eindrucksvol- len, stillen Gedenkminuten an die toten Bergkameraden. Der folgende Kassabe- richt erbrachte ein genaues und auch ein erfreuliches Bild der finanziellen Lage der Gilde. Durch die Einnahmen beim Kitz- büheler Jahrmarkt und geleisteten Mit- gliedsbeiträge ist es der Gilde möglich, Bergfahrten der Gildenbrüder mitzufi- nanzieren, zum Wegbau bis zur Ackeri- Hütte und dort zur Anschaffung einer Notruf-Funkstation beizutragen, sowie das innervereinliche, gesellschaftliche Le- ben der Gilde zu gestalten. Aus dem vor- gebrachten Hüttenbericht geht hervor, daß sich der Teil der Ackerl-Hütte, wel- cher der Edelweißgilde vorbehalten ist, selbständig durch die einlaufenden Benüt- zungsgebühren erhalten kann. Eine neue Holzdecke im Hüttenraum ist bereits ge- plant und wird nach Möglichkeit bald an- gebracht. Aus dem Bericht des Obmannes ist zu entnehmen, daß im abgelaufenen Jahr 12 gutbesuchte Gildenabende statt- Dienste der Sparkasse herangezogen wird und diese bestens erfüllt. Im Jahre 1935 trat Siegfried Perger den Kitzbüheler Nationalsängern unter der Leitung von Toni Praxmair bei und blieb bei dieser Gruppe bis weit in die Siebziger- jahre. Perger ist auch Mitglied des Män- nergesangvereins Kitzbühel, der An- klöpflergruppe und des »Kleinen Chores« unter der Leitung von Sepp Möllinger. In seiner Freizeit widmet sich der heute noch sehr rüstige Fünfundsiebziger dem Jagen und Fischen und so wünscht ihm die Hei- matzeitung weiterhin Glück und Gesund- heit, »Weidmann's Heil« und »Petri Heil«! fanden, wovon einer noch beim Gilden- bruder Hans Lackner in St. Johann i.T. - zwei Monate vor seinem Tode - und seiner mit dem alten Münchener Bergstei- ger und Schriftsteller Fritz Schmitt, dem Autor des Buches vom Wilden Kaiser, das er nun neu herauszugeben dabei ist, in der Griesenau gehalten wurde. Weiters äußer- te der Vorstand in seinem Bericht den Wunsch, daß bei Anlässen, bei denen die Gilde öffentlich auftritt, so wie bisher fast immer, diese nach Möglichkeit geschlos- sen auftritt. Bei der nun erfolgten Neu- wahl des gesamten Vorstandes, die nach den Gildensatzungen jedes Jahr durchge- führt werden muß, gab es lauter einstim- mige Beschlüsse. Danach stehen dem alten - neuen Vor- stand Toni Werner 2 Stellvertreter (M. Arnold und R. Sulzenbacher), 1 Kassier (K. Weißgatterer), 2 Schriftführer, von denen einer das Gildenbuch führt (K. Grißmann und 0. Kompatscher), 3. Tou- renwarte (T. Niedermühlbichler, R. Sul- zenbacher und P. Gschwendtner), 1 Gip- felbuchwart (A. Angerer) und 3 Beiräte (P. Graswander, J. Asti und L. Jannach) zur Seite. Neuaufnahmen: 5 Bergsteiger, welche das vorgeschriebene Aspirantenjahr ein- wandfrei hinter sich gebracht hatten, wur- den endgültig in die Gilde aufgenommen (P. Gschwendtner, P. Koller, R. Kogler, H. Nosko und Kathi Lindebner) und 2 Bergsteiger (Dr. V. Grünwald und H. Gugglberger) als Aspiranten für ein Jahr. Wer in die Gilde aufgenommen werden will, muß darum ansuchen, einen dement- sprechenden Tourenbericht schon vorwei- sen können, die Ostwand der Fleisch- bankspitze im Kaiser über die klassische Dülferroute gemacht haben oder machen und ein Jahr lang, bis zur nächsten Jah- reshauptversammlung sich als Anwärter mit allen Rechten und Pflichten eines ordentlichen Mitgliedes in der Gilde be- währen. Die Aufnahme kann nur einstim- mig und in geheimer Abstimmung erfol- gen. Nach diesen Neuaufnahmen hat die Das Gildenjahr Jahreshauptversammlung der Edelweillgilde Kitzbühel
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