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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28 .November 1981 Hauptversammlung des Ö AV-Zweiges Kitzbühel Ackerlhütte generalsaniert - erfreuliche Tätigkeitsberichte - Vereinsvorstand wiedergewählt - Prof. Cologna zum 25. Mal 1. Vorsitzender Rebeffi hat vielleicht Sorgen Fortsetzung aus Nr. 47 Sie ver- anstaltete 3 Volkstanzkurse an 18 Aben- den mit einer durchschnittlichen Teilneh- merzahl von 25, am 22. November 1980 den »Kathreintanz« als offenen Volkstanz- abend mit den »Unterlandlern« und der »Mitterhögler Hausmusik« in der »Ten- ne« und am 17. Juni 1981 einen Volks- tanzabend im »Brander-Hof« mit der »Mitterhögler Hausmusik«. Über die Tätigkeit der HG-Kitzbühel berichtete ihr Führer Franz Neubacher. Rund 180 Touren wurden von Mitglie- dern der HG gemacht, am eindruckvoll- sten war aber sicher eine Führungshoch- tour in die Monte-Rosa-Gruppe, bei der von den 9 Teilnehmern in einer Woche 9 Viertausender bei guten Verhältnissen er- stiegen wurden. Jedes Monat einmal trifft sich unsere HG zu ihrem Heimabend im AV-Heim, im Jänner hielt dabei Herr Dr. Otto Schimpp einen Vortrag über Schnee- und Lawinenkunde. Auch der 1. Tourenwart, Herr Herbert Haderer, meldete der HV, daß die plan- mäßig vorgesehene monatliche Führungs- tour abgewickelt werden konnte und 136 Teilnehmer dieses Angebot der Sektion ausnützten. U.a. führten die Touren au- ßer Kitzbüheler Alpen und Kaisergebirge in die Stubaier Alpen, Hohe Tauern, Do- lomiten und Karnische Alpen. Die Senio- ren führte eine schöne Wanderung ins Umbaltal auf die Clarahütte. Einen Schwerpunkt der Sektionsarbeit bildete aber im vergangenen Jahr zweifellos die Ackerlhütte. Unter Führung unseres Hüttenwartes Klaus Zwicknagl wurde vie- les erneuert bzw. ausgebessert. Vor allem der allgemeine AV-Raum hatte eine drin- gende Überholung notwendig. Erneuert wurden der Bodenbelag, die Küchenein- richtung, die Kochstelle, ein Durchlaufer- hitzer, der Türstock und die Innentür, das Wasserbassin, die Quellfassung und viele sogenannte Nebensächlichkeiten. Eine neue Seilbahnhütte wurde aufgestellt und so die Ackerlhütte wieder in einen Zu- stand versetzt, wie sie sich jeder Bergstei- ger wünscht. Besonders bewährt hat sich auf der Ackerlhütte der von Juni bis Ok- tober eingeführte Hüttendienst, wobei die Hütte über das Wochenende immer von mindestens einem Sektionsmitglied kon- trolliert und überwacht wird. Für langjährige Mitgliedschaft beim Alpenverein wurden heuer folgende Mit- glieder ausgezeichnet: 25 Jahre: Sepp Bergler, Dietmar Gebetsroither, Josef Graswander, Dr. Harald Herbst, Gertrude Kröll, Sebastian Stanger, Dr. Elmar Weissgatterer. 40 Jahre: Dr. Bernhard Kaaserer, Anna Palaoro. 50 Jahre: RosI Mollier-Laschan, Toni Praxmair, Martin Ritzer, Peter Sieberer, Wilfried Erlach. 60 Jahre: Theodor Bulk, Melitta Bulk, Georg Geiger, Alois Sartori, Richard Thalhaber. Neu in Kitzbühel Service für Gäste wird verbessert - durch »Resch-Schlechters« automatischer Wäsche-Salon auf Münzeinwurf-Basis Eine Bedarfslücke wird in Kitzbühel mit Beginn der kommenden Wintersaison geschlossen sein. In vielen Hotels, Pensio- nen und Privatunterkünften war die Gä- stewäsche häufig ein kleines oder auch größeres Problem. Die Hauswäscherei war einerseits mit den eigenen Arbeiten blockiert, andererseits konnte man es dem Gast nicht verargen, wenn er den Wunsch äußerte, seine Unter- und Oberwäsche bei längerem Aufenthalt einmal gewaschen zu bekommen. Hansjörg Schlechter und Gerhard Resch haben zur Lösung dieser Service- frage eine Gesellschaft gegründet. Sie werden in der Josef-Herold-Straße 19, ge- genüber der Handelskammer, an der Ein- fahrt zum unteren Hahnenkamm-Park- platz, einen Münz-Wasch-Salon einrich- ten und bereits zu Beginn der Wintersai- son 1981/82 in Betrieb nehmen. Was wird der Kitzbüheler Wasch-Salon alles kön- nen und bieten? Es werden den Gästen, aber auch der einheimischen Bevölkerung natürlich au- tomatisch—Münz-Waschmaschinen und automatische Münz-Wäschetrockner und Bügelmöglichkeiten zur Verfügung ste- hen. Der Wasch-Salon wird täglich von 8 Uhr früh bis 18 Uhr am Abend geöffnet sein. Diese Einrichtung, die das Gästeservice stark verbessert, wird so manches Pro- blem des Vermieters und des Gastes lösen und auch für die Einheimischen eine be- grüßenswerte Sache sein. Dem Unterneh- mer-Duo Gerhard Resch und Hansjörg Schlechter ist zu dieser Idee, ihrer Verwirklichung und der begrüßenswerten Investition zu danken und zu gratulieren. FVV-Obmann KR Wolfgang Hagsteiner FVV-Direktor Dr. Josef Ziepl Ganz aufgeregt ist gestern Rebelli zu mir gelaufen gekommen, nachdem er ei- nen Eltern-Lehrer-Abend belauscht 1 iat. Jetzt ist mir Manches klarer geword en, beginnt er atemlos, den Kindern wen den schon in der Volksschule viele, viele W or- ter gestohlen, die sie dort hören, les en, schreiben und sprechen lernen sollten. Komm Rebelli, beruhige dich und erz äh- le, der Reihe nach, was geschehen ist. Die Sprachlehrer haben gesagt, daß in den Lehrplänen der Volksschule um 160 (1) Stunden Deutschunterricht weni ger vorgetragen werden wie früher; sie bed au- ern es sehr, es fällt ihnen die steigei ide Wortarmut der Kinder auf und es geh: ngt ihnen oft nicht, bis zum Abschluß der Schule, den Kindern die Schönheiten der Sprache zu vermitteln, daß sie dem Spre- cher dienen, alle Gedanken, die er mittei- len will, auch zu sagen und lebendig dar- zustellen. (Denn: worüber man nicht spre- chen kann, muß man schweigen, meint W.) So lernt Rebelli neben dem bösen Zau- berer Monetti endlich auch den hinterlisti- gen Manipulati kennen. Ist Ersterer noch leichter zu durchschauen, so dauert es meist viel länger und macht ungleich mehr Mühe hinter die undurchsichtigen Kniffe des Manipulati zu kommen, die er selten direkt, dafür aber unterschwellig und überall einsetzt, um die Menschen ohne de- ren Wissen und oft gegen deren Willen zu beeinflussen. Der gekürzte Deutschunter- richt kann ein Beispiel dafür sein. Es fehlen den Kindern eine Vielzahl Wörter für ihren großen »Wortschatz«, einer der wertvollsten Schätze, den sie für sich zusammentragen könnten. Die »Sprachpalette«, auf der sie ihre Gedan- ken zu Worten mischen, entbehrt der Far- bigkei:. Ihre vielen, schönen Abenteuer, die sie zu erzählen haben, erscheinen wie auf einer grauen Mattscheibe, ja ihre Er- zählungen lassen sie selber von einem Ne- bel umgeben sein. Leider helfen auch manche Eltern mit, die von Monetti - meist mit dem Zeitmangel - beherrscht werder und vergessen ganz auf die Wör- ter für den Wortschatz ihrer Kinder. Schon bald ist dann die große Zeit der Monetti und Manipulanti gekommen. Sie können mit vielen Worten nichts sagen oder irgendetwas daherreden ohne daß die Menschen etwas merken. Es ver- schlägt den Menschen nicht mehr die Sprache, ob der dummdreiste »Meldun- gen«, die sie gar oft zu hören bekommen, sonderr. sie erzählen diese auch noch wei- ter. Damit wird ihnen auch die Sprache jener Dichter immer fremder, die versu- chen, dr Spracharmut entgegen zu wir- ken. Was Wunder, daß so mache zeitgenös- sische Dichter, »zum Arsch und in die Scheiße« greifen um sich bemerkbar zu machen.
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