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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Dezember 1981 10 Jahre Handelsschule in Kitzbühel Schulgemeinschaft dankte für Schulgründung und Schulgebäude Fortsetzung und Schluß Nach der Darstellung der Schulge- schichte durch Dir. Mag. Dr. Hans Phi- lipp sprach der Landesschuireferent Lan- deshauptmannstellvertreter Dr. Fritz Prior. Er hatte vorher in Vertretung des Landeshauptmannes an der Eröffnungs- feier des »Hauses der Lebenshilfe« in Oberndorf teilgenommen, die er daher vorzeitig verlassen mußte. Der Landeshauptmannstellvertreter gab seiner Freude über die Feier Aus- druck. Nach zehn Jahren ist es eine herzli- che Freude, wenn man erlebt, daß der sei- nerzeitige Plan und der Kampf um die Verwirklichung richtig waren. Die sechzi- ger Jahre werden als Jahrzehnt der Bil- dungsexplosion in die Geschichte einge- hen. In Tirol wurden unter seiner Füh- rung nach 1965 zwei Ziele vorrangig ver- folgt: Abbau regionaler Unterschiede durch mehr Anstalten der Allgemeinbil- dung und Ausbau des berufsbildenden Schulwesens. Es gab seinerzeit 57 Haupt- schulen und rund 107 im Land, wobei glücklicherweise - zum Unterschied von anderen Ländern - kaum »Monsterschu- len« gebaut wurden. Es gibt in jedem Be- zirk eine allgemeinbildende höhere Schu- le. Es gab vor 15 Jahren in Tirol eine Handelsakademie und 4 Handelsschulen, nun gibt es 7 Akademien und 11 Handels- schulen und dazu den Aufbaulehrgang in Telfs. Der Bezirk Kitzbühel war in diesem Konzept mit einer kaufmännischen Lehr- anstalt vorgesehen. Die Würfel fielen zwischen St. Johann und Kitzbühel. Da die Bezirksstadt die Voraussetzungen für die Gründung zuerst erbrachte, wurde ein Abkommen zwischen den Orten geschlos- sen, daß in Kitzbühel eine Handelsschule mit Ausbaumöglichkeit und Verbundli- chung und in St. Johann eine Tourismus- fachschule eingerichtet wird. Der Landesschulreferent dankte den Gemeinden für die großen finanziellen Opfer für die Schulbauten. Das Land bot Hilfen an, die Gemeinden aber brachten enorme Opfer für Sprengelschulen. Im Fall der Handelsschule Kitzbühel trug die Stadt nicht nur die Kosten von der Grün- dung bis zur Verbundlichung (1971-1979), sondern trug auch wesent- lich zum Neubau bei. Dazu gehört die Grundbeistellung, die ausschließlich durch die Stadt erfolgte und einen jahre- langen Rechtsstreit erforderte, aber auch die Mitfinanzierung. Eine Bundesschule wäre in der Finanzierung ausschließlich eine Aufgabe des Bundes. Um den Bau rascher verwirklichen zu können, sind Land und Stadt eingesprungen. Der Lan- desschulreferent dankte hier der Stadtge- meinde für das Verständnis. Der Bürger- meister Hans Brettauer hat als der »Schulgründer« nicht nur für den Beginn einer Schule gesorgt, er hat auch das Land unter den entsprechenden »Druck« ge- setzt, daß eine finanzielle Beteiligung des Landeshauptmannstellvertreter Dr. Fritz Prior bei der Schulfeier »10 Jahre Han- delsschule Kitzbühel« am 21. November 1981. Landes Tirol erfolgte und Landesbehör- den bei der rascheren Verwirklichung mit- gewirkt haben. Dr. Prijr dankte den seinerzeitigen Ge- meinderälen unter Bürgermeister Her- mann Reisch für den Beschluß, die Schule zu er:ichen und einzurichten, für alle Vorarbeiten zum Neubau und das stets bewiesene Verständnis gegenüber dieser Schulaufgabe. Die Stadt hat im Jubi- läumsjair 1971 nicht nur für ihre Jugend ein großartiges Denkmal mit dieser Schule gesetzt, sondern ihren Ruf als Bezirks- stadt gefestigt. Dr. Prior würdigte die Lei- stungen von Dir. Dr. Hans Philipp durch mehr als ein Jahrzehnt, seinen ersten und engsten Mitarbeiter Prof. Mag. Norbert Prinz und die gesamte Lehrerschaft. Die Absolventen der Handelsschule setzten sich in Wirtschaft und Verwaltung durch. Den Schülerinnen und Schülern rief der Landeshauptmannstellvertreter zu, die Schule ernst zu nehmen, aber nicht als das Wichtigste zu betrachten. Die Praxis wird eine laufende »Schule« sein. Der positi- ven Entwicklung der Schule entspricht die Zusammenarbeit zwischen Elternverein, Lehrern und Schülern. Gegenseitiges Ver- ständn:s und Vertrauen ist auch die Basis für die Zuunt. Dr. Prior schloß mit be- sten Wünschen für die Zukunft der Bun- deshandelskademie und -handelsschule Kitzbühel. Abschließend sprach Elmar Mayr als Schulsprecher. Er dankte im Namen und im Auftrag der Schüler allen, die am Auf- bau der Schule mitgewirkt und zum Zu- standekommen der Schulgemeinschaft beigetragen haben: der Stadtgemeinde Kitzbühel und ihrem Gemeinderat unter BM LA Hans Brettauer, den Behörden der Republik Osterreich und des Landes Tirol für ihre großartige Hilfe bei der Er- richtung der neuen Schule, dem Eltern- verein und der heimischen Wirtschaft für ihre Hilfe bei der Ausstattung der Schule mit Lehrmitteln und für die Unterstüt- zung bei Schulveranstaltungen, den Hauptschulen und dem Polytechnischen Lehrgang für die jahrelange Gastfreund- schaft im Schulgebäude. Besonders dank- te Mayr dem Direktor Dr. Hans Philipp, den Lehrern und Eltern, die immer wieder dazu beigetragen haben, das Zusammen- leben in der Schule möglichst reibungslos und harmonisch zu gestalten. Dank der engen Zusammenarbeit zwi- schen Lehrern, Eltern und Schülern wer- den nicht nur der schulische Fortgang, sondern auch kulturelle und sportliche Ambitionen gefördert. Mayr nannte Nei- gungsgruppen im Bereich des Sports, Freifächer, Exkursionen, Skilager, Theater- und Konzertbesuche, die die Be- ziehungen von Schülern und Lehrern pfle- gen, sofern es die budgetäre Lage der Schule zuläßt. »Wir leben hier in einer großen Gemeinschaft und überall, wo Menschen zusammenleben, treten Proble- me auf. Wir haben sie bisher gemeistert. Daher meine Bitte an alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, auch weiterhin so ver- ständnisvoll und kooperativ zusammen- zuarbeiten wie bisher, damit jeder, der die Schule verläßt, stolz darauf sein kann, diese Schule einmal besucht zu haben.« Der schlichte Festakt schloß mit der Bundes- und Landeshymne. Die Handels- akademie und Handelsschule Kitzbühel hat sich ein Jahrzehnt nach der Gründung der Anstalt ihrer Geschichte erinnert und Dank gesagt für die dank der Hilfe der Behörden des Bundes, des Landes und der Gemeinde gemachte Entwicklung. Wir schließen uns gerne den Gratulanten an und wünschen der Lehranstalt unter der bewährten Führung von Mag. Dr. Hans Philipp weiterhin viel Erfolg. Heimische Kreditinstitute spendeten Allradfahrzeug Seit dem Jahre 1973 führen die Spar- kasse der Stadt Kitzbühel, die Raiffeisen- Bezirkskasse Kitzbühel und die Tiroler Handels- und Gewerbebank, Filiale Kitz- bühel, einen »Weihnachtsbrauch« durch, der die Zustimmung der Bevölkerung ge- funden hat. Sie stellen anstelle von Weih- nachtsgeschenken an langjährige Kunden eine gemeinnützige Spende zur Verfü- gung. Bisher wurde dadurch rund drei- viertel Millionen 5 als gemeinsame Spen- de der heimischen Kreditinstitute für Auf- gaben der Öffentlichkeit bereitgestellt. Die Kunden haben sich längst an diese Vorgangsweise gewöhnt und geben unum- wunden zu, daß sie mit dem »Christkindl- Geschenk« selber Freude haben. Heuer spendeten die genannten heimischen Insti- tute den Betrag von 5 100.000.— für das Rote Kreuz, Bezirksstelle Kitzbühel. Da- mit wird neuerdings unterstrichen, daß nicht nur die Bevölkerung von Kitzbühel 4
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