Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Dezember 1981 Österreichs Curler schlugen sich bei Europameisterschaft beachtlich Vom 6. bis 12. Dezember 1981 fanden in Grindelwald (Schweiz) die 7. Europa- meisterschaften der Curler statt, an denen sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren 14 Nationen teilnahmen. Erstmals auch dabei Osterreich, das durch zwei Kitzbüheler Mannschaften vertreten wur- de. Unter der Führung von Verbandsprä- sident Günther Hummelt (Kitzbühel) so- wie Verbands-Sportwart Sepp Gasteiger (Sillian) und OCV-Jugendwart Otto Hölzl (Kitzbühel) spielten in Grindelwald die Damen Marianne Gartner (Skip), Antje Karrer (Dreier), Susi Wieser (Zweier) und Herta Küchenmeister (Lead), sowie die Herren Arthur Fabi (Skip), Ludwig Kar- rer (Dreier), Manfred Fabi (Zweier) und Dieter Küchenmeister (Lead) - und man kann gleich eingangs feststellen - sie ha- ben sich beachtlich geschlagen. »Nur nicht Letzte werden« meinte vor Turnierbeginn Skip Arthur Fabi, »Wir dürfen nicht deklassiert werden« wünsch- te sich M. Gartner vor dem ersten EM- Spiel und ÖCV-Präsident Günther Hum- melt meinte »einen Sieg brauchen wir«. Aus der Erfahrung, die andere Debü- tanten bei den EM gemacht hatten, war man also vorsichtig geworden und hatte das Ziel sehr nieder angesetzt, denn bisher waren neue EM-Teilnehmer beim Erstan- treten über den letzten Platz nicht hinaus- gekommen. Umso größer war allgemein die Überra- schung über das Abschneiden der beiden österreichischen Teams in der Schweiz (Presse, Rundfunk und TV berichteten ausführlich darüber und fanden nur Wor- te höchster Anerkennung über die Oster- reicher). Das »schwache Geschlecht« schnitt da- bei beinahe noch besser ab, als die Her- ren. Zuerst begann das Team um Marian- ne Gartner zwar mit großem Respekt vor großen Namen sehr nervös und löste dies manche Diskussion unter den Spielerin- nen aus, doch als man nach gutgemeinten Worten von Präsident Günther Hummelt und Sportwart Sepp Gasteiger Ruhe in die Mannschaft brachte, stellten sich auch die Erfolge ein. Gegen Europa- und Weltmeister Schweden verlor man ebenso wie gegen die späteren Dritten Dänemark und Co- Favoriten Schottland deutlich. Doch ebenso deutlich schlug man dann Luxem- burg 15:6, Holland 16:6 und im Klassie- rungsspiel um Platz 9 Italien nach hartem Kampf 6:3. Das bedeutete für Osterreichs Damen den hervorragenden 9. Platz vor Italien, Holland, England und Luxemburg. Osterreichs Herrenteam stand zwar den Damen um einen Sieg nach - machte aber durch ausgezeichnete Spiele gegen stärkste Gegner auf sich aufmerksam und fanden diese große Resonanz in den Me- dien. Die erste Niederlage auf Halleneis in Grindelwald fiel deutlich aus - gegen Ti- telverteidiger Schottland fand man nicht zum normalen Spiel, zeigte zu viel Re- spekt vor dem Gegner und so kam es zur klaren Niederlage, die eigentlich niemand überraschte. Doch im zweiten Spiel schon die erste Überraschung: Weltmeister Schweiz mit Skip Tanner mußte sich bis zum letzten Stein mühen, um einen knappen 7:5-Sieg zu sichern, und die Presse und die Radio- sowie TV-Kommentatoren waren sich ei- nig: Tanner war knapp an einer Niederla- ge vorbeigegangen. Und wie sich später zeigte, wäre dies die einzige für den neuen Europameister gewesen. Dem Glanzspiel gegen die Schweiz folg- te ein weiterer Höhepunkt gegen Frank- reich: 5:5 stand es nach der regulären Endzahl, also nach dem 10. End. Im Zu- satzend wogte der Kampf hin und her und erst als Fabi's letzter Stein von einem Haar abgelenkt den »Curl« verlor und das Ziel nicht erreichte, war der Weg für den Sieg der Tricolors frei. 6:5. England war der nächste Gegner. Die Briten hatten mit ihrem schottischen Skip bereits ausge- zeichnet gespielt und waren an diesem Tag die Besseren, denn die Osterreicher konnten an die Leistungen des Vortages nicht anknüpfen. So ging dieses Spiel 6:9 verloren. In Runde 6 dann der erste Sieg der Her- ren - mit 10:8 gegen Holland. Ein Sieg - aber man merkte die Anstrengungen der ersten 5 Runden schon deutlich. Dann folgte als letztes Gruppenspiel die Begeg- nung gegen Deutschland, das auf dem Sprung in das Halbfinale stand. Und Skip Keith Wenndorf (Canada) ließ sich auch keine Blöße anmerken, kämpfte mit sei- nem Team aus Schwenningen bis zum letzten Stein und siegte 8:5. Dann folgte für die Osterreicher das letzte Spiel - um Platz 11 gegen Wales. Und hier trumpften die Osterreicher nochmals groß auf und siegten klar 10:4. Osterreichs Damen und Herren standen jedenfalls im Mittelpunkt des Interesses und nicht nur die Journalisten aus 13 Na- tionen (nur Osterreich war nicht vertre- ten) und die Kommentatoren von 8 TV- Stationen (ab Donnerstag berichtete das Schweizer Fernsehen) waren sich einig, daß die österreichischen Mannschaften ei- ne Bereicherung der EM waren und sich weit besser geschlagen hatten, als man im entferntesten erwarten durfte, sondern auch die Curler der anderen Teams hono- rierten die Leistungen beim Festbanquett im Stadtsaal Grindelwald, als sie spontan in »Austria, Austria-Rufe« ausbrachen, als in der Schlußansprache die Leistungen der Osterreicher offiziell gewürdigt wur- den. Besonders sensationell waren die Lei- stungen der Osterreicher - Damen und Herren - ja deshalb, da Osterreich nur auf Freilufteis trainiert und spielt, wäh- rend alle anderen Nationen längst nur in Hallen Spielen. Weltmeister Tanner aus der Schweiz z.B. pro Tag 6-8 Stunden in seiner privaten!! Halle. Europameister der Herren wurde schließlich Weltmeister Tanner, Schweiz, vor Schweden, Dänemark und Deutsch- land, bei den Damen siegte ebenfalls die Schweiz vor den Schwedinnen und Dä- nemark sowie Norwegen. Bleibt zu hoffen, daß bedingt durch das gute Abschneiden und die überraschende Leistungen nicht nur das Interesse und die Aufmerksamkeit der Medien in Oster- reich geweckt wird, sondern daß diese über 500 Jahre alte Sportart auch in Osterreich eine größere Verbreitung fin- det. Und last but not least: daß endlich auch die öffentlichen Stellen erkennen, daß Curling ein Sport ist, der in aller Welt betrieben wird und künftig Osterreichs Curler bei Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften auch öffentlich eine Unterstützung finden, die Amateuren zu- kommen sollte. Diesmal jedenfalls half nur das Land Tirol - sonst waren Oster- reichs Curler zur Gänze auf die Privat- wirtschaft und ihre eigene Geldtasche an- gewiesen - weder das Unterrichtsmini- sterium noch die Sporthilfe halfen. Allen jenen aber, die den österreichi- schen Curlern geholfen haben, daß sie in Grindelwald bei den Europameisterschaf- ten antreten konnten und Osterreich so würdig vertreten konnten, ein herzliches »Danke sehr«! Seniorenbund # Pia Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Am Dienstag, 22. Dezember, steht bei der Wandergruppe des Seniorenbundes eine Wanderung zum Schwarzsee auf dem Programm. Die Wanderer treffen sich um 13 Uhr beim Pfarrhof. Frau Rosa Hofer führt ihre Gruppe dann zum Schwarzsee. Alle wanderfreudigen Senioren von Kitzbühel sind zum Mitmachen herzlich eingeladen. SV Kitisport Konditionsturnen Vom Mittwoch, den 23. Dezember 1981, bis Mittwoch, den 6. Jänner 1982, entfällt das Konditionsturnen in der Bun- deshandelsakademie. Am Dienstag, den 22. Dezember 1981, findet das Konditionsturnen für Männer normal statt. Ab Dienstag, 21. Jänner 1982, wieder normaler Turnbetrieb. Wir wünschen allen Freunden und Mit- gliedern ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und sportliches Jahr 1982!
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