Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 32 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Dezember 1981 Schießen 1981 durchgeführt. Einen Kurz- auszug aus der Ergebnisliste: 38 Teilneh- mer: 1. Marketenderinnen: Ringe Waltraud Ritter 124 Maria Noichl 124 Theresia Noichl 119 Frieda Noichl 114 2. Jungschützen: Ringe (Stellung liegend aufgelegt) (10 Teilnehmer) 1. Martin Hörl 134 2. Harald Kerscher 134 3. Siegr. Hasenauer 132 4. Stefan Hasenauer 124 5. Fridolin Hörl 119 3. Schützenklasse: Ringe (22 Teilnehmer) 1. Kurt Waltl 125 2. Josef Fröschl 113 3. Georg Brunner 113 4. Matth. Noichl 109 5. Matth. Noichl jun. 109 4. Veteranen-Klasse: Ringe Hans Bachler 112 Josef Oberlechner 97 Die Kontakt- und gegenseitige Mitar- beiterbereitschaft der Schützen- und Orts- vereine im kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Leben ist in der Ge- meinde Jochberg bestens gegeben. Der Schützenausflug nach Südtirol zur internen Kameradschaftspflege der Kom- panie wurde mit besonderem Dank an die Firma Schreder, St. Johann i.T., und gro- ßem Beifall vermerkt, die den großen Rei- sebus den Jochberger Schützen kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Höhepunkt der Jahreshauptversamm- lung der Oppacher-Schützenkompanie war dann die Ehrung der beiden Altersju- bilare Hans Bachler und Matth. Noichl, die stolz in der Schützentracht zur Ver- sammlung gekommen sind. Aus der Lebens- und Schützenbiogra- phie des Ehrenoberschützenmeisters, Eh- renmitglied des Bezirk sschützenbundes und Ehrenhauptmann der Anton-Opp- acher-Schützenkompanie Jochberg, Hans Bachler: Hans Bachler Geboren am 25. Dezember 1891 in Jochberg, wurde schon als Ministrant mit dem Schützengedanken konfrontiert. Er hat den schweren Scheibenstutzen seines Pfarrherrn zum Schießstand getragen und sich mit dem Laden, Schwarzpulvermaß usw. sehr begabt befaßt. 1906: Mit hart erspartem Ministranten- geld einen »Martini-Scheibenstutzen« ge- kauft und in den Gemeindeschießstand Jochberg einrolliert. 1908: Beim Kaiserjubiläumsschießen (1848-1908) in Innsbruck, Bozen und Meran als Jungschützenvertreter Tirols mit Erfolg teilgenommen. 1909: Teilnehmer beim großen Schüt- zenfestzug in Innsbruck. 1912: Der große schießsportliche Erfolg beim Landesschießen in Bozen, Gewinner des Erzherzog-Eugen-Pokals, und bei großen Preisschießen in Meran, Bregenz und Salzburg. Ehrenvolle Teilnahme beim Bundesschießen in Frankfurt »50 Jahre Deutscher Schützenbund« (1862- 1912), Gewinner einer »Goldplakette«. 1911-1913: Büchsenmacherlehrling bei Meister Johann Prem in Hall LT. 1913: Zum 1. Kaiserschützenregiment nach Trient eingerückt. 1914: Teilnehmer beim Rußlandfeld- zug. 1915 (17. März) bis 1919 Kriegsgefan- genschaft. Das wohl schwer definierbare Leben und Leiden in der russischen Ge- fangenschaft hat sicher manche men- schenwürdige Ideale zerstört oder anders geformt, der angeborene Tiroler Schüt- zengeist wurde im Herzen des Hans Bach- ler aber nicht gebrochen. 1919-1921: Als Büchsenmacher bei seinem Lehrmeister Prem in Hall LT. ge- arbeitet. 1921-1926: Im Bergbau Jochberg/ Hütte seinen Lebensunterhalt verdient. Anschließend als Maschinist beim EW- Jochberg. 1923-1939: Rastloser Wiederaufbau des Schützenwesens in Jochberg. 19. März 1924 Wiedergründung der Schüt- zengilde, Hans Bachler freigewählter Oberschützenmeister. 1939-1945: 2. Weltkrieg. Hans Bach- ler hat als Feldwebel in einer Luftwehrein- heit, Standort Augsburg, seine Soldaten- pflicht erfüllt. Am 20. Jänner 1950 (Sebastianitag) hat Oberschützenmeister Hans Bachler mit neuer Tatkraft den Wiederaufbau des Schießwesens in Jochberg aktiviert und im Schatten der Besatzungsmacht mit dem Luft- und KK-Gewehrschießen froh und frei begonnen. Im Jahre 1952 hatte Hans Bachler bei der Gedenkfeier zum 120. Todesjahr des Tiroler Freiheitshelden, Schützenmajor Rupert Wintersteller, in Kirchdorf LT. das erste Kontaktgespräch mit dem Lan- deskommandanten der Tiroler Schützen- kompanien, Hofrat Dr. Josef Schuma- cher. Dieser Gedankenaustausch mit dem Landeskommandanten war für Hans Bachler der willensstarke Anstoß zur Gründung der Oppacher-Schützenkom- panie in Jochberg. In den Jahren 1952-1955/56 hat Hans Bachler mit getreuen Schützenidealisten in Jochberg für die geplante Aufstellung einer »Oppacher- Schützenkompanie« sehr wertvolle Vorarbeit geleistet. Er wur- de bei der Gründungsversammlung dieses Traditionskörpers zum Hauptmann ge- wählt und rückte beim großen Tiroler Landesverbandstrachtenfest 1956 in Kitz- bühel mit seiner sauber eingekleideten und bewaffneten Schützenkompanie un- ter großen Beifall aus. Dieser sehr erfreu- lichen Ausrückungspremiere folgte ein recht aktiver Auftrieb der Oppacher- Schützen. 1957 bis 1962 hat die Opp- acher-Schützenkompanie das Winterstel- ler-Bataillonsschützenfest mit glanzvol- lem Erfolg durchgeführt. Im Tiroler Ge- denkjahr 1959 (1809-1959) nahm die Oppacher-Kompanie schon wesentlich verstärkt beim großen Festzug in Inns- bruck teil. Schützenhauptmann Hans Bachler war und ist bei allen Schützenfesten in Tirol eine markante Persönlichkeit. Der Gründungshauptmann der Opp- acher-Schützenkompanie, Hans Bachler, wurde in Würdigung seiner unermüdli- chen Aufbauarbeit des Schützenwesens in Jochberg zum Ehrenhauptmann, von der Schützengilde zum Ehrenoberschützen- meister und vom Bezirksschützenbund Kitzbühel zum Ehrenmitglied ernannt. Ehrenhauptmann und Ehrenoberschüt- zenmeister Hans Bachler ist Träger von folgenden Auszeichnungen: Verdienstmedaille des Landes Tirol, Goldene Verdienstmedaille des Tiroler Landesschützenbundes, Goldene An- dreas-Hofer-Medaille des Bundes der Ti- roler Schützenkompanien und Goldenes Ehrenzeichen des Allgemeinen Sportver- bandes Osterreich. Der Jubilar Hans Bachler ist noch mit Herz und Hand aktiver Schütze an der Spitze seiner Kompanie und am Schieß- stand. Bei der Schießstanderöffnung in Jochberg ließ er sich von der Rettung vom Krankenhaus Kitzbühel - er hatte bei ei- nem Verkehrsunfall schwere Verletzun- gen erlitten und lag fast 4 Monate im Krankenhaus - zum Schießstand brin- gen, um von einer Tragbahre aus ein paar Schüsse abzugeben. Hans Bachler kann an seinem 90. Geburtstag (25. Dezember d.J.) auf ein sehr ereignisreiches Leben in Krieg und Frieden und eine mit idealen geformte Schützenarbeit zurückschauen. Matthias Noichl Geboren am 16. Dezember 1896 in Jochberg, Vater des seit 1963 amtierenden Hauptmannes der Oppacher-Schützen- kompanie, Matthias Noichl, verbrachte seine harten Jugendjahre in der bergbäu- erlichen Landwirtschaft. 1915-1918: Kämpfte im Verband des 1. Tiroler Kaiserjägerregiments an der Südfront, Abschnitt Pasubio, Roiter Rücken und Sieben Gemeinden. 1918-1919: Geriet beim verräterischen Kriegsende 1918 bis Herbst 1919 in Ge- fangenschaft. 1919-1926: Bergknappe in Jochberg. 1926-1939: Holzarbeiter in seiner Hei- matgemeinde Jochberg. 1939-1945: 2. Weltkrieg. Feldzug ge- gen Polen. Nach kurzer Rückstellung 1943-1945 Kriegseinsatz in Norwegen und wieder den Weg in die Gefangen- schaft bis Ende 1945. Nach seiner Heimkehr hat Matthias Noichl in der schlechten Nachkriegszeit seinen zufriedenen Lebensunterhalt als Land- und Holzarbeiter verdient. Matthias Noichl war in seinem einfa- chen Leben nie mit Gütern gesegnet, son- dern nur mit pflichtbewußter Arbeit und den harten Erlebnissen von zwei Weltkrie- gen mit Gefangenschaft konfrontiert, er hat aber den menschlichen Kontakt zu den Grundwerten von Heimat, Tradition und Brauchtum in seiner Gemeinde nie verloren. Der Kaiserjäger Matthias Noichl trat bereits 1922 dem damaligen Heimkehrerverein bei und gehört heute (
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