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Seite 46 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Dezember 1981 gegrenzt werden. Die Baulandumwid- mung hat sich nach diesen Plänen orien- tiert. Dies ist umso wichtiger, da im Bun- desland Tirol als dem »Land im Gebirge« nur rund 11 % der Gesamtfläche für Dau- ersiedlungen geeignet, d.h. sicher sind. Grundzusammenlegung Im Zuge der Errichtung von Entwässe- rungsgräben war es notwendig, Grundzu- sammenlegungen durchzuführen, weil durch die gestreckte Trassenführung der Gräben viele Grundstücke zerschnitten wurden. Das Zusammenlegungsverfahren umfaßte eine Fläche von ca. 500 ha. Die Grundzusammenlegung wurde vom Amt der Tiroler Landesregierung in den Jahren 1955-1981 durchgeführt und steht kurz vor dem Abschluß. Die Zusam- menlegung erbrachte die bekannten Vor- teile wie bessere maschinelle Bewirtschaf- tung auf größeren Flächen, Ausbau eines guten Wegenetzes, leichter Zugang zu den Nutzflächen. Die gleichzeitig durchge- führte Entwässerung brachte eine wesent- liche Verbesserung des Pflanzenertrages nach Menge und Qualität. Bevölkerungsentwicklung und Fremdenverkehr Da der Großteil des Bezirkes Kitzbühel im Einzugsgebiet der Großache liegt, sei- en hier die Daten des gesamten Bezirkes kurz dargestellt: 1961 1981 Bevölkerung 40.100 49.900 Fremdenbetten 21.100 61.400 Nächtigungen 1,620.000 6,350.000 Nach der Bodennutzungserhebung 1979 sind im Bezirk Kitzbühel 105.500 ha als land- und forstwirtschaftliche Kulturflä- che bewirtschaftet. Davon sind 58.200 ha LN (davon 31.400 alpines Grünland), 47.300 - ha Waldfläche. Bürgermeister Dipl. -Ing. Ludwig Part!. Die Großachenregulierung ermöglichte durch die fortschreitende Verbauung der Flüsse und Bäche eine zunehmend intensi- vere Nutzung des Erholungsraumes. Die heimische Bevölkerung und der Fremden- gast dürfen mit Recht die Sicherung ihres Lebens- und Erholungsraumes erwarten. Durch die durchgeführten Regulierungen ist diese Sicherheit auch in Zeiten großer Witterungsbelastungen nun mehr gege- ben. Die Bedeutung der Hochwasserab- wehr für den Fremdenverkehr und die da- für getätigten Investitionen geht auch dar- aus hervor, daß in den letzten Jahren fol- gende Anlagen ausgebaut wurden: 170 Seilbahnen und Lifte 16 geheizte Freischwimmbäder 7 Hallenbäder 7 Tennishallen und 114 Tennisfreiplätze. Ortsverschönerung In vielen Gemeinden des Großachenge- bietes wurden im Zuge der Flußregulie- rungen Spazierwege und Promenaden im Ortsgebiet angelegt. Die Wege für Prome- naden wurden bepflanzt und befestigt. In St. Johann i.T. konnten von der Gemein- de darauf aufbauend Parkanlagen im Uferbereich der Kitzbüheler und der Fie- berbrunner Ache errichtet werden. Diese Anlagen dienen der heimischen Bevölke- rung und dem Fremdengast zur Erholung, sie verschönern vor allem auch das Orts- bild. Waren früher die Ufergebiete oft in einem wenig gepflegten Zustand, so sind sie durch die Regulierung sauber gewor- den und leicht zu pflegen. Der Landschaftsschutz kommt immer mehr zu tragen. Die Bestockung der Ufer- anlagen erfolgt mit bodenständigen Ge- hölzen. Die naturnahe Verbauung wird überall dort durchgeführt, wo sie möglich ist. Nach Entwicklung des Bewuchses fü- gen sich diese Regulierungen gut in die Landschaft ein. Nur in Ausnahmefällen, vor allem beim Platzmangel im engen Ortsgebiet, werden Natursteinmauern er- richtet. Abgewendete Schäden und erreichte wirtschaftliche Vorteile Der Hochwasserspiegel liegt bis zu 3 m über der Talsohle. Es waren daher die an- grenzenden Ortschaften und Grundflä- chen vor der Regulierung bei den jährli- chen Hochwasserereignissen überflutet. Besonders zu erwähnen sind die Kata- strophenhochwässer 1890, 1907 und 1912. Sie richteten verheerende Schäden an und forderten sogar Menschenleben. Aber Der Dritte-Welt-Laden St. Johann ver- kauft Waren aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Die EZA-Entwicklungszusammenarbeit mit der Dritten Welt, von der wir unsere Ware beziehen, ist eine Gesellschaft mbH. Gesellschafter sind seit Oktober 1979 der Verein »Aktion Dritte Welt«, der »öster- reichische Entwicklungsdienst« (jeweils 43%) und die holländische Stiftun auch spätere größere Hochwässer der Jahre 1940, 1946 und 1959 überfluten noch die Ortschaften (Siedlungskerne) von St. Johann i.T. und Kössen. Aus den Eintrittsabständen ist ersichtlich, daß die Regulierung auf eine ca. 30jährliche Ein- trittswahrscheinlichkeit ausgelegt war und ist. Nach den neuen Richtlinien des BM für Land- und Forstwirtschaft ist für Re- gulierungen im Siedlungsbereich der Hochwasserschutz auf 100jährliche Ein- trittswahrscheinlichkeit ausgelegt, bzw. 30jährliche im landwirtschaftlichen Ge- biet. Die Regulierung der Großache ist nun so weit fortgeschritten, daß mit Ausnah- me von ausgesprochenen Katastrophen- hochwässern der Schutz des gesamten Ge- bietes gegeben erscheint. Dadurch wurde die vDrhin angeführte positive wirtschaft- liche Entwicklung des Bezirkes äußerst günstig beeinflußt. Für die Zukunft wird es aber sicher noch notwendig sein, im Rahren des wasserwirtschaftlichen Pla- nes den Hochwasserschutz durch die An- legung von weiteren Retensionsgebieten, Dammerhöhungen oder Sohlenabsenkun- gen zu verbessern. Als Folge der Regulierung ist nun der Ausbau von regionalen Abwasseranlagen möglich. So wird derzeit für 7 Gemeinden des Einzugsgebietes im Abwasserverband Großache-Nord ein Regionalprojekt für 100.000 Einwohner-Gleichwerte ausge- führt. Das Bauamt Kufstein verbaut jährlich ca. 30 Millionen Schilling - deshalb so viel, weil genügend fertige Projekte vor- liegen. Dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, dem Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. VIc, Hr. Dipl.-Ing. Schlorhaufer, und dem Baube- zirksamt Kufstein, Hr. Dipl.-Ing. Thaler, sowie den Mitarbeitern LA Dipl.-Ing. Rit- zer und Dipl.-Ing. Katzenberger gilt für die großen Bemühungen zur Sicherung unseres Lebens- und Erholungsraumes der verbindlichste Dank. Wir danken der Großachengenossen- schaft unter Obmann Max Klausner. In der Flußbauleitung St. Johann i.T. dan- ken wir AD Ing. Haslauer und Ing. Gan- ner. Wir wünschen den Experten des Schutz- wasserbaues im Bundesministerium und in den Bundesländern im Interesse der ganzen Bevölkerung und unserer Wirt- schaft auch weiterhin viel Erfolg bei ihrer Arbeit. »SOS«. Der Hauptsitz der EZA (Büro und Lager) ist in der Gemeinde Bergheim, Lengfelden 169, nördlich von Salzburg. Was will die EZA - Dritte Welt? Si.- will Arbeitern und Kleinbauern in Genossenschaften eine gerechte Entloh- nung für ihre Produkte ermöglichen. Si-- will deren Produkte vermarkten und durch Informations-und Bildungs Dritte-Welt-Laden in St. Johann eröffnet
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