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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3 1. Jänner 1981 Forstmeister Dipl.-Ing. Karl Obergmeiner in Pension Forstmeister Karl Obergmeiner wurde am 3. Juni 1916 in Wörgl geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung am Realgym- nasium in Kufstein wählte er durch Ein- tritt als einjährig Freiwilliger in das Osterr. Bundesheer die Reserveoffiziers- laufbahn. Unmittelbar vor Beginn des zweiten Weltkrieges absolvierte er noch das Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur und schloß diese Ausbildung mit sehr gutem Erfolg am 15. April 1941 ab. Anschießend leistete er Frontdienst bis zu seiner schweren Ver- wundung mit Verlust eines Auges als Oberleutnant in einer Aufklärungsabtei- lung vor Stalingrad. Nach bestmöglicher Ausheilung der erlittenen Kriegsverlet- zung begann er am 12. Juni 1945 die forstliche Praxis bei der Forstverwaltung Brandenberg unter dem schon als profes- sionell zu bezeichnenden Lehrherrn Forst- meister Rosenberg. Mit erfolgter Ablei- stung der ministeriellen Staatsprüfung am 21. Oktober 1947 wurde er als damals jüngster Forstmeister der Osterr. Bundes- forste mit der Führung der Forstverwal- tung Kitzbühel, die er bis zu seiner Pen- sionierung mit 31. Dezember 1980 durch mehr als 35 Jahre leitete, betraut. Für sei- ne Leistungen wurde er für die Bewälti- gung der Windwurfkatastrophe am 11. April 1961 mit dem silbernen Ehrenzei- chen und anläßlich seines Ausscheidens aus dem aktiven Dienst in Würdigung sei- ner gesamten Verdienste für die Osterr. Bundesforste mit dem großen goldenen Verdienstzeichen ausgezeichnet. Wer Forstmeister Obergmeiner, sei es als Vorgesetzter, als Kollege oder als un- terstellter Dienstnehmer kennt, weiß daß er unermüdlich, bescheiden und treu sei- nen Dienst in allen Belangen, die ein um- fangreicher und intensiver Forstwirt- schaftsbetrieb in einer fremdenverkehrs- mäßigen Ballungszone erfordert, geleistet hat, sei es im eigentlichen Forstbetrieb im Waldbau und beim Straßenbau, oder in der Koordinierung und Führung der Dienstnehmer der Forstverwaltung, bei der Bewältigung der vielfältigen Aufga- ben in allen Einforstungsangelegenheiten, bei der Bildung, Verwaltung und Führung einer sehr großen Zahl von Weginteres- sentschaften, bei den Verhandlungen mit den Liftgesellschaften, den Behörden und Amtern. Obergmeiner hat besonders für alle eine bescheidene, echt christliche und humane Lebensauffassung während seiner 35jährigen Dienstzeit als Forstmeister der Forstverwaltung Kitzbühel bewiesen. Da- bei war er in allen seinen Handlungen und Entscheidungen absolut korrekt. Trotz- dem hat er es verstanden seine Treue zum Beruf und allen zu meisternden dienstli- chen Aufgaben mit liebenswerter Mensch- lichkeit zu verbinden. Für ihn galt nicht Ansehen, persönlicher wirtschaftlicher Erfolg und berufliche Karriere als Wert- messer seiner Person, sondern nur das ei- gene sittliche Gewissen. Opportunität war ihm vollkommen fremd. Mit der Pensionierung Forstmeister Obergmeiners wurde zugleich per 31. De- zember 1980 die Forstverwaltung Kitzbü- hel, mit der bereits eine sehr alte ge- schichtliche Tradition verbunden war, aufgelöst. Der Hauptteil der Forstverwal- tung mit den Försterbezirken Jochberg und Jochbergwald wurde der Forstver- waltung Hopfgarten, der Försterbezirk St. Johann der Forstverwaltung Fieber- brunn zugeteilt. Daß diese Auflösung Oberforstrat Obergmeiner besonders schmerzte, soll hier nicht unerwähnt blei- ben. Dieses Bedauern über die Auflösung der Forstverwaltung Kitzbühel wird si- cherlich auch von allen jenen geteilt wer- den, die dienstlich mit der Forstverwal- tung Kitzbühel irgendwelche Beziehungen hatten. So wünschen wir, daß für Forstmeister Karl Obergmeiner eine lange nunmehr im Familienleben voll erfüllte Pensionszeit anbrechen möge. Forstmeister Dipl.-Ing. Karl Kirchner Skitip der Woche Über die Kaser »Leicht, lang, eine der schönsten und beliebtesten Abfahrten. Hochebene ober- halb des Hotels wird etwa 150 m nach Westen (Spertental) gequert, Einfahrt scharf nach links, bis Wald Weiterfahrt hindert. Durch Baumdurchlässe nach rechts auf freie Wiesen, über die leicht und beliebig so lange abgefahren wird, bis die rechte untere Waldecke erreicht ist, die an ihrer unteren Seite nach rechts umfah- ren wird. Weitere schöne Hänge, die im Schuß gequert werden - die Kaseralm bleibt rechts oben - bis man in der Falli- nie unter der Kaseralm eine Mulde er- reicht. Mit etwa 10 m Gegensteigung wird der folgende Hang bis zur bewirtschafte- ten Ochsenalm gequert. Von dort nach rechts abwärts über nette Wiesen bis zum Wald. Dieser wird leicht und kurz durch- fahren. Scharf nach links und nach 50 m wieder nach rechts - Zaundurchlaß - jetzt sieht man unten den Gasthof Maierl, den man nach kurzem Schuß und Flach- lauf erreicht . . .« Diese Darstellung stammt nicht aus der Urzeit des Skilaufs, sondern ist nach dem Zweiten Weltkrieg von Dr. Walter Schmidt-Wellenburg in seinen »200 Skiabfahrten um Kitzbühel« enthalten. Es hat sich allerhand geändert auf der Ka- ser, aber sie ist trotz der Neuerungen und Verbesserungen und der Liftkette eine der Skiweltcup für Senioren Dr. Harald Herbert vom Skiclub Kitz- bühel gewann in Les Gets, Frankreich, den ersten Riesentorlauf der neugeschaffe- nen »World Trophy Super 40 Veterans«, einer Serie von internationalen FIS- Skirennen für Altersklassen, die in Zu- kunft nach Weltcup-Punktesystem die weltbesten Skiläufer der älteren Genera- tion ermitteln soll. Gefahren wird in Klas- sen von je 5 Jahrgängen bei den Herren ab 40, bei den Damen ab 35 Jahren. Ha- rald Herbert übernahm nach 3 Bewerben mit einem ersten, einem zweiten und vier- ten Platz auch die Führung in der Ge- samtwertung in der Klasse 40-45 Jahre. Bereits im Vorjahr hatte er in der Gesamt- wertung den 5., bei der Seniorenweltmei- sterschaft in Courmayeur den 3. Platz be- legt. Joseph Egger vom WSV Fügen, im Vorjahr Vierter der Gesamtwertung, er- zielte bei der gleichen Veranstaltung eben- falls einen ersten und einen dritten Platz. Am 7.18. Februar findet in Fügen/Hochfügen erstmals in Tirol mit einem Riesentorlauf und einem Slalom ein Rennen der »World Trophy Super 40« statt. Auch Tirols große Rennläufer ver- gangener Tage sind zur Teilnahme einge- laden (Meldungen in WSV Fügen). schönsten und beliebtesten Abfahrten im Kirchberger Skigebiet geblieben. Seinerzeit wurde als Schlußvariante noch vorgeschlagen: »Gegensteigung, Flachlauf und nach einigen schönen Schußfahrten über Wiesen nach Klausen und zur dortigen Auto- und Triebwagen- haltestelle (3 km von Kitzbühel).« Heute gibt es dafür den Skibus. Man kann bei der Abzweigung der Straße zum Maierllift oder in Kirchberg (Konsum) einsteigen, um nach Kitzbühel zu kommen. Zwischen 11.10 und 13.10 Uhr verkehrt der Skibus alle 20 Minuten, dann bis 17.10 Uhr prak- tisch viertelstündlich (Abfahrtszeit Kon- sum, Maierllift-Abzweigung jeweils um 6 Minuten früher). Oder Obergaisberg Das neuerschlossene Skigebiet in Kirch- berg ist Obergaisberg, es ist am besten für Familien mit kleineren Kindern oder auch für Senioren geeignet. Mit dem Skibus ab Kitzbühel kommt man zwar nicht ganz dorthin, aber nahe an die Talstation. Pengelstein oder Brunn Ausgezeichnete Möglichkeiten im Kirchberger Skigebiet sind die altbekann- ten Abfahrten Pengelstein und Brunn. Beide sind ausgebaut und werden entspre- chend betreut. Skibusverkehr von der Ski- rast 29 fahrplanmäßige Skibusse zwischen 9.50 und 17.45 Uhr. Taktverkehr in den Hauptzeiten. Längere Fahrzeit Ab 1. Februar ist der Tag bei den Seil- bahnen und Skiliften länger. Viele Anla- gen laufen am Nachmittag länger, man- che beginnen am Morgen früher. Beach- ten Sie die Fahrplananschläge.
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