Kitzbüheler Anzeiger

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Kuzbühe!, Weihnachten 1980, mf Giebelbeleuchtung. Samstag. 3 1. Jänner 1981 Kitzhiiheler Anzeiger Seite 7 brachten einen schweren Rückschlag für den Fremdenverkehr in Kitzbühel. Das Tiroler Landesverkehrsamt in Innsbruck stellte für den Winter 1928/29 in der Broschüre »Tirolerland« Kitzbühel wie folgt dar: Kitzbühel, ein altes, äußerst malerisch gelegenes Bergstädtchen mit einer über- wältigend schönen Landschaft. 15 Min. vom Orte entfernt liegt der Schwarzsee mit dem Wilden Kaiser als Hintergrund. Dank seinem günstigen Kli- ma (beinahe absolute Windstille) ist Kitz- bühel einer der beliebtesten Fremdenorte, Osterreichs erster Wintersportplatz. - Ubergangsstation für Nord und Süd. Kitzbühel ist wegen seiner hervorragen- den geographischen und klimatischen La- ge besonders geeignet für Vor- und Nach- kuren von aus dem Süden oder aus Heil- bädern kommenden Kurgästen. Heilkräf- tige Moorbäder. Kitzbühel (!)‚ 763 m, 4378 E., Stadt, P., Teleph., Kirche m. M., Bezirksbehör- den, Ärzte, Apotheke, elektrisches Licht, Hochquellenleitung, zwei Badeanstalten am Schwarzsee, Warmbadeanstalten, Platzmusik, Garten- und Waldkonzerte, Park- und Seefeste, Theater- und Kino- vorstellungen, Tennisplätze, Reit-, Jagd- und Fischgelegenheit (Auskunft: Bürger- meisteramt), ebene Spaziergänge und Promenaden, Waldnähe, Ausgangspunkt für Touren (Kitzbüheler Alpen, Kaiserge- birge usw., Gletschertouren in das Groß- glockner- und Venedigergebiet). Erstran- giger Wintersportplatz, günstiges Übungsgelände, zwei Sprungschanzen, 54 Skiabfahrten von 4-10 km Länge, von hervorragenden Sportsleuten geleitete Ski- und Tourenkurse (Skischule Kitzbü- hel), Bobbahn, Eislaufplatz, Skikjöring, Trabrennen, Eishockey, Eisschießen und Curling, Wintersportveranstaltungen al- ler Art, Flugveranstaltungen, Konzert- caf, Bar. Unterkunft: Mit allem Kom- fort ausgestattete Hotels ersten und zwei- ten Ranges: Gasthöfe und Pensionen: Bahnhofhotel, Ansitz Blumau, Pension Burian, Pension Eckingerhof, Eggerwirt, Einsiedelei (am Schattberg, 45 Min.), Ei- senbad, Erb, Pension Erika (!)‚ Goldener Greif, Grand Hotel, Grieswirt, Pension Guntermann, Pension Haldenhof, Hin- terbräu, Jägerwirt, Kaiser (!)‚ Klausen- bach (45 Min.), Pension Licht (!)‚ Neu- wirt, Reichsstraße, Hotel Reisch, Depen- dance Reischhof, Pension Resch, Roter Adler, Pension Schloß Kaps, Pension Schloß Lebenberg, Schwarzer Adler, See- hof, Sporthotel, Straßhofer, Steuerberg, Pension Tennerhof, Pension Therese, Tiefenbrunner (!)‚ Weißes Rössel. Privat- wohnungen: 500 Betten, 2 Zimmer mit Küche 300-600 5, 3 Zimmer mit Küche 400-800 5 für die ganze Saison, Einzel- zimmer 2-4 5 pro Bett und Tag. Aus- kunft: Zweigstelle des Tiroler Landesrei- sebüros, Verkehrsverein. Vor nunmehr 40 Jahren (für den Som- mer 1942) wurde folgender Text für einen Prospekt veröffentlicht und mit einem Stadtplar versehen: Meter Meereshöhe, inmitten der grünen Matten der Kitzbüheler Schieferberge, der dunklen Tannenwälder und des grauvio- letten Felsenkarnmes des Wilden Kaisers, seine würzige, staubfreie Hcchgebirgsluft und sein gleichmäPiges, subalpines Klima begründen die besondere Eignung Kitzb.i- hels als Klimakrort. Der Schwarzsee, ein Moorwassersee, ist mit seiner Durchschnittstemperatur von 22 Iris 26 Grad Celsius einer der wärmsler. Alpenseen. Sein mildes Moor- wasser wirkt durch den prickelnden Haut- reiz nicht nur günstig auf das Zirkula:ians- und Nervensystem e:n, son- dern hat auch bekannte Heilwirkungen bei Neuralgien und rheumatiscren Er- krankungen. Der See ist 21: Gehminuten auf gepfleg- Lem, s: m hattige Promenadenwege v om Ortsmittelpunkte entfernt und ist mit Kitzbühel auch durch Bahntriebwagen und asphaltierte Fahrstraße verbunden. Den Badegästen stehen zwei Bacieanstal- ten mit Rasenpertanlagen, Sonnenbä- dem, Liegewiesen und Restaurantbetrieb sowie Bootsverleih zur Verfügung. Der Badebetr:eb dauert von Mai bis Oktober. Die städtische Moorbadeanstal: mit ii- ren aus dem S:hwarzsee gespei s ten, ge- wärmteri Moorlrädern und Moorpackua- gen aus dem S:hwarzseemoor b:ldet ein weiteres, ausgezeichnetes und ärztlich an- erkanntes Kurmittel insbesondere bei Rheuma, Ischias, Gelenkserkrankungen und bei Frauenleiden. Kitzbühel eignet sich besonders als Nachkurort nach Ga- stein, Karlsbad oder Marienbad. Sport: In Kitzbühel bietet sich Gelegen- heit zum Schwimmsport, Rudersport, Berg- und Klettersport sowie zum Tennis- sport auf 10 gepflegten Allwetterplätzen. Kunst und Kulturschaffen unserer Alt- vordem hinterließen in der 800jährigen Bergstadt Kitzlühel manch ehrwürdigen sich auch die interessanten Ausgrabungen des urzeitlichen Bergbaues auf Kupfer von der Kelchalpe bei Ki:zbühel, die auf- schluPreiche Einblicke in die vorgermani- sche Besiedlungsepoche Kiizbihels ge- währen. 24stündiger Fernsprh- und Fern- schreibdienst sowie täglich zweimalige, an Scnntagen einmalige Postzustellung. An sonstigen Einrichtungen bestehen: Hochquellwasser und elektrisches Licht, städtisches Krankenhaus und Sanatorium mit Röntgenir.stituten, 6 Arzte, Zahnärz- te und geschultes Pflegepersonal, Kauflä- den jeder Art. Kitzbühel zählte damals 25 Hotels und Gasthöfe, 13 Fremdenheime mit Vollpen- sion, 22 Fremden-leime mit Frühstücks- abgabe und 11 Berghotels und Berghäu- ser. Der Zweite Weltkrieg brachte erst- mals Massentourismus nach Kitzbü hei. Nach Zusammenbruch, Beschlagnahme vieler Häuser, Fluchtiingsnot und Grenz- sperre kam langsam wieder Leben in die Fremdenverkehrsbetriebe. Die bedeutendste infrastrukturelle In- vestition der zwanziger Jahre war die mit größten Opfern von Privaten und der Ge- meinde erbaute Hahnenkammbahn. 1938 erfolgte berei:s der erste Ausbau. Hier darf eingefügt werden, daß der Auf- schwung Kitzbühels im Fremdenverkehr nicht ein Zufall, sondern das Werk be- herzter Investoren und Werbestrategen war. Die überragende Persönlichkeit war Franz Reisch (1863-1920), ihm folg-.e Komm.-Rat Josef Herold (1872-1938), der »Vater der Bergbahn«. Um die Jahr- hundertwende entstand das Hotel »Kitz- bühel«, später Grandhotel, erbaut von ei- ner Aktiengesellschaft unter maßgebli- cher Führung des Reichsratsabgeordneten Dr. Anton Kofler. Führender Propagan- dist Kitzbühels war der Maler Prof. Al- fons Walde. Ab 1926 war Baron Carl Kitzbüh4 - - von Oberstlt. Ing. Karl Ujheli Zeugen. Vieles, was sonst verloren gegan- gen wäre, erhielt seinen Ehrenplatz im els windgeschützte Lage in 800 Heimatmuseum Kitzbühel. Dort finden
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