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Samstag. 7. Februar 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 37 Anton Mayr- »Scherltoni« - zum Gedenken und Schülerciubmeisterschaft auf der Hausleitenstrecke. Start: 10 Uhr Schüler- skitag, 14 Uhr Schüler CM. Die Siegereh- rung findet anschließend im Musikpavil- ion statt. Weiters sind am 21. 2. 1981 Trainingsmöglichkeiten für das Biathlon. Sonntag, 22. 2. 1981, Biathionver- gleichskampf zwischen Musikkapelle, Schützengilde und Skiclub. Start: 11.30 Uhr. Meldungen für alle Rennen im Sport- haus Pletzer oder bei der Raiffeisenbank Jochberg. Siegerehrung für Alpin-CM, Langlauf- CM und Biathlon ist am 22. 2. 1981 um 17 Uhr im Gasthof »Jochberger Hof«. Alpine Clubmeisterschaft in Jochberg Der Skiclub Jochberg führt am Sonn- tag, den 8. Februar, seine diesjährige alpi- ne Clubmeisterschaft durch. Klasseneinteilung: Jugend weiblich und männlich, allgemeine Damen- und Her- renklasse, Altersklasse Damen und Her- ren, Gästeklasse. Der Start zum Riesentorlauf erfolgt um 10 Uhr, die Torläufe werden um 12.30 Uhr gestartet. Nennungen im Sporthaus Pletzer oder bei der Raika Jochberg abgeben. Nennungsschluß am Samstag, den 7. 2. 1981, um 18 Uhr. Nenngeld S 30.-. Die Clubleitung ersucht alle Mitglieder um aktive Teilnahme. Gottesdienstordnung Jochberg - St. Wolfgang Sonntag, 8. 2. 1981, Fünfter Sonntag im Jahreskreis, 8.30 Uhr Beichte, 9 Uhr Pfarrgottesdienst, 18.45 Uhr Beichte Ro- senkranz, 19.15 Uhr Abendmese für Ma- ria Landmann u. Anna Reiter. Montag, 9. 2. 1981, 7.15 Uhr hl. Messe für Uschi Pletzer. Dienstag, 10. 2. 1981, hl. Scholastika, Jungfrau, 7.15 Uhr hl. Messe für Gustl und Anna Pletzer. Mittwoch, 11. 2. 1981, Im Altersheim: Unsere Lb. Frau von Lourdes, 7.15 Uhr hl. Messe für Josef Scharnigg. Donnerstag, 12. 2. 1981, 7.15 Uhr hl. Messe für Maria Hagsteiner. Freitag, 13. 2. 1981, 7.15 Uhr hl. Messe für Anton Adeisberger. Samstag, 14.2. 1981, 7.15 Uhr hl. Mes- se für Maria Kofler. Sonntag, 15. 2. 1981, Sechster Sonntag im Jahreskreis, 8.30 Uhr Beichte, 9 Uhr Pfarrgottesdienst, 18.45 Uhr Beichte - Rosenkranz, 19.15 Uhr Abendmesse für Alois und Andreas Oberhauser. Ewiges Licht brennt für Isidor Mader von Therese Egger. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Am Sonntag, 21. Dezember 1980, ver- starb im Bezirks-Krankenhaus St. Johann in Tirol Anton Mayr, allbekannt als »Scherltoni« aus Jochberg, im 68. Le- bensjahr. Sein Begräbnis folgte am Diens- tag, 23. Dezember, unter Beteiligung der Musikkapelle, des Kirchenchores, der Freiwilligen Feuerwehr, der Freiwilligen Rettungsgesellschaft, einer Anzahl seiner Berufskollegen der Bundespost, der Heimkehrerkameraden, der Schützenka- meraden und einer zahlreichen Trauerge- meinde aus Jochberg und Umgebung. Tony Mayr wurde am 17. September 1913 in Jochberg als Sohn des Bergbau- und Grubenzimmerers Robert und der Theresia, geb. Neumayr, geboren. Nach der Volksschule mußte er schon die land- wirtschaftlichen Arbeiten auf dem »Knappengütl« - später auf »Scherler« umbenannt, übernehmen, nachdem sein Vater und der ältere Bruder im Bergbau tätig waren. Seine einzige Hilfe dabei war die Mutter. Allzugerne hätte sich Toni ei- ner Lehre zum Tischler oder Friseur zuge- wandt, doch wurde für ihn damals keine Lehrstelle frei, obzwar, und das sei unse- rer Jugend ohne Vorhalt wiederholt er- wähnt, für das 1. Lernjahr seitens der El- tern gezahlt worden wäre. Von einer Lehrlingsbeihilfe etc. war damals keine Rede. In den Folgejahren kamen noch zwei Geschwister hinzu und die Familie war nunmehr siebenköpfig. Es wurde eine Musikantenfamilie im Sinne des Wortes. War der Vater, Robert Mayr, schon seit seiner frühesten Jugend in dieser Kultur- richtung als Geiger, Klarinettist und spä- ter als Eufonist wirkend, so folgten all sei- ne Kinder nicht minderfreudig seinem Vorbild. Unser Toni zeigte dieses Talent bereits zur Schulzeit und wurde als Sänger und - damals noch - als Naturhornblä- ser im Kirchenchor tätig. Als Hornist, später als Flügelhornist und zuletzt, ge- sundheitsbedingt, wieder als Hornist, war er über 50 Jahre in der Musikkapelle tä- tig. Von den wirtschaftlichen Krisen der Zwischenkriegszeit ebenso betroffen, fand er, Dank seiner Vielseitigkeit, immer wieder einen Weg, einen seriösen Gro- schen zu verdienen, um damit das Zuhause schuldenfrei zu belassen. Man fand ihn mit seinem Vater und dem älteren Bruder »Wertei« bei der Tanzmusik, als Ski- und Bergführer und nicht zuletzt in den Jah- ren 1935 bis 1938 in manueller Assistenz bei Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni bei den Ausgrabungen über den urzeitlichen Erzbergbau auf dem Laubkogel und auf der Kelchalm. Mithin fand Toni noch zwei Jahre vor dem 2. Weltkrieg die An- stellung beim Postamt Jochberg als zwei- ter Briefträger. Vom Kriege auch nicht verschont, mußte er nach Kufstein zur Ausbildung als Sanitäter und dann gleich zum Feldzug nach Norwegen. Dort ver- wundet gings zurück nach Düsseldorf und nach Wiedergenesung hinunter nach, Ju- goslawien. Dort wiederholt mit den Partir sanenüberfälien konfrontiert bekam er endlich einen -Heimaturlaub. Anstatt sich zuhause erholen zu können, löste sich eine angestaute und die so gefürchtete Mala- riakrankhei:. Toni mußte zu einem länge- ren Aufenthalt ins örtliche Lazarett nach Kitzbühel. Noch nicht frontfähig verding- te man ihn für den Sommer 1944 für den Kummererbuern in Westendorf als Mel- ker auf dessen Alm im hintersten Wind- autal. Dort ereilte den Toni die er- drückende Nachricht vom Soldatentod seines älteren Bruders »Wertei«. Robert Mayr starb am 5. September 1944 im Bombenhagel auf dem Bahnhof in Karls- ruhe. Er wurde in Karlsruhe beigesetzt. Unser Toni, wiederum einigermaßen frontdiensttauglich, wurde zunächst nach Kärnten und später nach Oberitalien be- ordert, wo er schließlich bei Kriegsende in die amerikanische Gefangenschaft geriet. Im August 1945 dort entlassen, kam er glücklich wieder nach Hause. Dank der Heimkehr und seinem Bestreben nach ei- nem Leben in angewohnter Weise setzte sich Toni Mayr für alles ein, was vor dem Krieg sowohl im privaten wie im öffentli- chen Le'oen schon immer seinen festen Stand hatte. Und es war sehr viel zu tun. Der Kirchenchor, di Musikkapelle sowie die Feuerwehr und der Rettungsdienst wa- ren nebst der berufhchen Existenz wieder einzuordnen und auszubauen. Überall brauchte man seine aktive Mitarbeit und bis zur leitenden Position. Den wiederer- langten Beruf als Postbeamter erfüllte er mit steter Gewissenhaftigkeit und Amts- treue. Aus setner Ehe mit der Bauerntochter Rosa Bachler von Hansiern entstammt ein Sohn, Robert, heute 16 Jahre alt und der- &
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