Kitzbüheler Anzeiger

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Beim Bau des neuen Schulhauses. Ein wesentliches Bauvorhaben der jüngsten Gemeindege- schichte, an dem mehrere heimische Firmen beschäftigt waren. T1 Schmied und Wagner, Schuhmacher, Müliner in Blüte - Raiffeisen organisierte die Bauern -. 1926 erste Hobelmaschine Im Dorf Unsere Betriebe, die heutzutag mit gro- Da war der Reither Schmied, der alle Hän- ßem Einsatz gegen Rezession und Wachs- de voll zu tun hatte, um Wägen, Schlitten und tumsfolgen kämpfen, sich aber - so wollen Pferde zu beschlagen, um Ketten zu schwei- wir's hoffen - trotzdem behaupten, können ßen oder den Zapi des Holzknechtes zu spit- stolz auf ihre »Ahnen« zurückschauen. zen. Da war der Wagner, dessen Schaffen Der bäuerliche Lebenskreis, noch fernab eng mit der Schmiede verbunden war. Nicht jedes Tourismus, umfaßte damals das ganze wegzudenken damals die Tischler, der Schu- Dorf und mit ihm die Bedürfnisse der Men- ster, Schneider oder gar die Wirtsleut. Für al- schen nach Mehl, nach Holz und Milch, nach lerhand Lebens- und Gemischtwaren sorgten Schuhen und Gewändern, nach Geschmie- um 1930 in Reith drei Geschäfte: u. zw. beim detem oder Getischlertem. Krumer, beim Weberhäusl und beim Eichler. Reith noch vor dem ersten Weltkrieg. Kitzbüheler Anzeiger / Monatsbeilage - Seite 2 Volkswirtschaft in Reith Wenn Sie nun, werter Leser, auf den fol- genden Seiten Reith und seine »Geschäftig- keit« (gewürzt mit einigem Nostalgischen)nä- her kennenlernen, so sollte es in Ihnen das Gefühl wecken, daß sich hierorts doch eini- Krumer und Eichler sind heute noch unter Hauser und Keuschnigg in »Betrieb«. Wie überhaupt auch die Schmiede, der Schuh- macher und Schneider sowie der Tischler bis in unsere Zeit im gleichen Familienbesitz tä- tig sind. Wirtshäuser gab's damals deren drei. Den Reitherwirt, Tischlerwirt und Gast- hof Münichau. Für die Bauerngenossen- schaft war längst schon die Raiffeisen- Organisation zuständig geworden. Auf knapp sechzig Höfen wurden 50 Pfer- de gehalten, heute dürften es kaum mehr die Hälfte sein. Zwei Lohnmühlen (die Hauser- mühle und Zimmerauer) sorgten neben zahl- reichen privaten bäuerlichen »Müllnern« für die Verarbeitung des Getreides. Ein Festme- ter Holz kostete zwischen 1928 und 1930 noch um die 30.— Schilling, der Milchpreis lag um 22 Groschen. Die Bevölkerungszahl von Reith konnte seither verdoppelt werden (damals ca. 600, heute weit über 1000), die Hausnummern stiegen von 90 bis über 400 heute. Bürger- meister war zu dieser Zeit der Kohlhofen- bauer Johann Maierl, der überdies auch zum Landtagsabgeordneten bestellt wurde. Soweit ein gewiß nicht lückenloser, aber doch repräsentativer Rückblick auf Reith vor fünf Jahrzehnten. Er zeigt, daß die Betriebe der Gegenwart an Erbe und Tradition einiges zu erhalten haben. Filmaufnahmen in der Reither Schmiede. Peppo Brehm und Rudolf Prack in einer Szene für einen Tiroler Heimatfilm. RWcI*VeqaiWhW - AM Refther erinnern sich Berichte über Reither Handwerks- und Ge- werbebetriebe der Gegenwart wären ohne Pfeffer, würde man nicht in derer Ge- schichtskommode kramen. Entwicklung und Werdegang des Dorfgeschehens, teils re- cherchiert, teils emotionsreich mündlich dargeboten, sollen auch in dieser Reportage nicht zu kurz kommen. Der Schreiber dieser Zeilen hatte sich mit alten, wissenden Reither Bürgern zusam- mengetan und was dabei so erzählt und »ab- gehoangaschtet« wurde, ist zur Fundgrube geworden. Manches mag in den Augen des pedanten Chronisten »überzogen« sein. Sie lieber Leser, sollten sich im wesentlichen ein Bild über Reith vor ca. 50 Jahren machen. Zu berichten gibt's allerhand. ges tut. Lernen Sie diese Betriebe kennen, ih- re Leistungen, ihre Geschichte. Wie wir mei- nen, hat die kleine Gemeinde »bei Kitzbühel« einiges herzuzeigen.
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