Kitzbüheler Anzeiger

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Im Besitze des Frächters, Taxiunternehmers Hans Hauser: Wimmaug mit 400 Jahren ältester Bauernhof In Reith Auch Frühstückspension Haus Tyrol Indische Atmosph of äre in Reither Neu-Restaurant Prashant Jothady eröffnete kürzlich sein Lokal - Gut gelungen: Gegensätzliche Innenraum- gestaltung Volkswirtschaft in Reith Kitzbüheler Anzeiger / Monatsbeilage - Seite 4 1914 schlug der Blitz gnadenlos beim Mü- nichauer ein. Gasthaus und Landwirtschaft sowie das Schloß brannten nieder, es war ein schlimmer Meilenstein in der Geschichte der »Münichauer«. Doch bald wurden Schloß und Wirt wieder aufgebaut, unter dem dama- ligen Pächter Graf Lamberg. 1925 wurde Münichau-Gasthof-Bauernhof von Sebastian Ritter gekauft. Damit begann die »Herrschaft« der Ritter in diesem Hause. 1962 baute man den hinteren Trakt des Hau- ses neu, 1967 bekam der Gasthof einen zweiten Stock. In den Jahren 1975-76 ent- stand das neue Bauernhaus der Münichauer unweit des Gasthofes. Die heutigen Besitzer der Liegenschaften, Sebastian, Lois, Leni und Mutter Magdalena, verwalten ein traditionsreiches Gut. Der Gasthof mit dem Bauernhaus bietet Platz für 45 Gäste, 140 Restaurantplätze stehen zur Verfügung. Mit Prälat Dr. Sebastian Ritter (Salzburg) und Bürgermeister Alois Ritter gingen aus der Familie bekannte Bürger hervor. Das Gasthaus wird heute von Sebastian Ritter und Gattin sowie der Mutter Leni geführt, die Landwirtschaft ist bei Loisn in guten Hän- den. Reiths Sorgen mit Wasser, Wetter und der Wirtschaftskrise nach 1930 Blicken wir ein halbes Jahrhundert zu- rück. 1929, so erzählt man uns, ließ der Winterfrost die Temperaturen bis auf un- glaubliche 36 Grad Minus sinken. Für heute noch lebende Augenzeugen war dies der kälteste Winter in Reith. Aber auch das Jahr 1956 brachte nochmals ex- treme Minusgrade. 1947 dagegen schu- fen Trockenheit und Hitze große Proble- me. Trinkwasser wurde knapp, das Heu wenig, der Viehstand mußte vielseits re- duziert werden. Allerdings, ein Birnbaum beim Holz-Bauern, der sonst nie vor Mitte September Früchte reifen ließ, war ange- sichts dieser Wärme schon Anfang Au- gust »soweit«. 1959 gab's die große Überschwem- mung, die als gute Konsequenz dann die Achenverbauung nach sich zog. Zum er- freulichsten darf noch erwähnt werden, daß in den letzten 50 Jahren abgesehen von einzelnen Ställen- oder Stadelbrän- den kein einziger Bauernhof niederge- brannt ist. Wie überall in unserem Land, so ging es auch in Reith nach dem Höhepunkt der späteren zwanziger Jahre um 1932-33 steil bergab. Die Löhne sanken um die Hälfte (verdiente man pro Tag als Hilfsar- beiter 1929 noch gute 8 Schilling, so brachte ein Arbeitstag nur mehr 3 bis 4 Schilling ein), Arbeit und zahlreiche Dinge des täglichen Gebrauchs wurden knapp. Wie schon aus dem Titel hervorgeht, ge- hen Hans Hauser und seine Familie mehre- ren »Beschäftigungen« nach: Landwirt- schaft, Frühstückspension, Frächterei und Taxi. Das Haus Tirol bietet ca. 18 Gästen Platz und liegt im Zentrum des Ortes, die Pen- sion besteht seit 1960; mit dem Taxiern be- gann Hauser schon etwas früher, nämlich 1957. Im wesentlichen ist aber Hans Hauser Bauer geblieben. Er hatte den Hof Wimmau 1960 von deutschen Besitzern wieder zu- rückgekauft, er ist wohl einer der altehr- würdigsten Bauernhöfe in Reith. Heuer wird das Anwesen 400 Jahre alt. Mit seinen Taxi-Busreisen bietet Hauser den Gästen in Reith zu Saisonzeiten stets ein illustres Programm an Ausflugsfahrten in die nähere und weitere Umgebung. Als Frächte- rei ist er stark ans Baugewerbe gebunden.
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