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Ausschnitt aus Matthias-Burg/echners-Karte von 1611. In der Bildmitte der Re- robich!. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag. 14. Februar 1951 Die beginnende Bautätigkeit erforderte ei- ne Lösung. Zuerst wurde in Wiesen- schwang Grundwasser gefunden. Ende der fünfziger Jahre wurde ein gemeindeei- gener Hochbehälter errichtet. Im Jahre 1963 wurde ein neuer Tiefbrunnen als Schachtbrunnen mit Pumphaus gebaut. Das Versorgungsnetz wurde zügig erwei- tert, sodaß bis 1977 28 km Hauptleitun- gen verlegt werden konnten. Durch eine Zwischenpumpenanlage in der Höhe der Knappensiedlung konnte auch die Versor- gung der höhergelegenen Höfe des Bich- lach gesichert werden. Hydrogeologische Untersuchungen führten in den siebziger Jahren dazu, daß im Oberndorfer Talbo- den ohne weiteres 100 Sekundenliter ein- wandfreies Trinkwasser aus dem Grund- wasserstrom entnommen werden können. Es kam zu einer Einigung mit der Transal- pinen Ölleitung, dem Land und der Ge- meinde, daß Oberndorf 50 Sekundenliter sichergestellt erhält. Die Notwasservet- sorgungsanlage der TAL dient wesentlich der Sicherung der Kitzbüheler Wasserver- sorgung. In den Jahren 1963/64 wurde der Ort- steil Wiesenschwang kanalisiert. Der erste Bauabschnitt des Gesamtprojektes Dorf- kanalisation wurde von 1972 bis 1976 ge- baut, der zweite Bauabschnitt ist für das weiterverzweigte Ortsgebiet erforderlich. Eine infrastrukturelle Maßnahme war die Sanierung der Durchzugsstraße. Noch vor etwas mehr als 20 Jahren war am süd- lichen Ortseingang (von Kitzbühel her) ei- ne enge Straße mit einer S-Kurve über ei- ne Holzbrücke, die bei Regen oder Eis zu einer Gefahrenquelle wurde. Durch das Ortsgebiet wurde die Straße vom Dorf- bach begleitet. Jedes linksufrige Haus hatte eine Zufahrt mit einer Holzbrücke. Das Straßenniveau lag tiefer als das Bach- ufer, sodaß es zu »regelmäßigen Über- schwemmungen« kommen mußte. 1964 war es nach verschiedenen Sanie- rungsarbeiten soweit, daß man erstmals von der Notwendigkeit einer Umfah- rungsstraße sprach. Man begrüßte das Vorhaben, wußte aber auch, daß eine Verwirklichung die derzeitige Durchzugs- straße zu einer minderwertigen Landes- straße abwerten würde. In gemeinsamer Anstrengung von Gemeinde und Baube- zirksamt Kufstein wurde der Dorfbach verrohrt, die Gehsteige gebaut und eine Straßenbeleuchtung erstellt. Das Krieger- denkmal mußte von seinem Platz vor der Kirche auf einen verkehrsarmen Platz ge- bracht werden. 1966/67 übernahm die Gemeinde die Schotterstraßen in Wiesenschwang, nach- dem schon ein Jahrzehnt vorher eine Brücke durch gemeinsame Anstrengun- gen erbaut worden war. In der Folge wur- den die Güterwege stark und rasch ausge- baut, die nicht nur zur Erschließung und Versorgung der Bergbauernhöfe notwen- dig waren, sondern auch als Wanderwege für den Fremdenverkehr Bedeutung er- langten. An der Erstellung der Güterwege war die Gemeinde mit wenigen Ausnah- men mit einem Gesamtkostenrahmen von 20 Prozent (ohne Asphaltierung) beteiligt. Es konnten 12,5 km Güterwege und 4 Achenbrücken gebaut werden. Eine dau- ernde schwere Belastung stellt für die Ge- meinde die Rörerbühelstraße dar, das Hauptproblem auf dem Verkehrssektor ist aber die Umfahrungsstraße, die seit dem Felbertauernverkehr im Sommer eine unbedingte Notwendigkeit darstellt. Auch im Winter ist Oberndorf mittem im Ziel- verkehr von Kitzbühel eingebunden und bräuchte vor allem im Interesse der Ein- heimischen und der ruhesuchenden Gäste diese Straße. Neben den infrastrukturellen Maßnah- men für den Fremdenverkehr gingen lau- fend die Verbesserungen in der Gastrono- mie. Aus den zuerst 6 Gasthöfen - eine nicht geringe Zahl - wurden bis Mitte der siebziger Jahre 13 Betriebe. Die Näch- tigungszahl betrug im Jahr 1950 exakt 1999 pro Jahr, sie ist auf 176064 im zu- letzt abgechlossenen Jahr 1979/80 gestie- gen. Gab es zuerst fast nur Sommerfrem- denverkehr, so wurde durch den Bau ei- nes ersten Schleppliftes vor 25 Jahren die Basis für den Winter gelegt. Der Lift stand aber finanziell auf zu schwachen Füßen, um die ersten Krisen zu überste- hen. Nach verschiedenen Versuchen, die allerdings nie das konkrete Planungssta- dium erreichten, errichtete die Bergbahn KG St. Johann Ende der sechziger Jahre auf Oberndorfer Boden in zwei Sektionen den Penzinglift. Die Bergstation liegt auf 1463 m Seehöhe. Im Winter werden die Abfahrten Penzing - Hirschberg - St. Johann (Talstation der Standseilbahn), Penzing - Müllneralm (Mittelstation) - Oberndorf (Talstation) und Penzing - Sauregg - Oberndorf (Talstation) er- schlossen. Im Sommer ermöglichen die Lifte eine Fahrt in das Gebiet des Nordfu- Schützenhauptmann Josef Hager, gebo- ren 1766 zu Angath; Bräumeister in Lo- fer; 1795 Dorfwirt in Oberndorf; gestor- ben in Oberndorf am 8. Juni 1808.
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