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Samstag. 21. Februar 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Ausblick für das Wirtschaftsjahr 1981, den der Bezirksobmann der Sektion Gewerbe des Bezirkes Kitzbühel Herr KR Baumei- ster Ing. Max Mantl, anläßlich der Jahreshauptversammlung der Zimmermeister von den Bezirken Kitzbühel, Kufstein u. Schwaz, in Wörgl, Gasthof »Auffinger«, gab. Otto Schenk. Kulturreferat der Stadt Kitzbühel Voranzeige Alfred-Polgar-Abend »Heiter bis wolkig« (Neues Programm) mit Otto Schenk am Samstag, den 28. Februar 1981, um 20 Uhr, im FestEaal der Handelskammer Kitzbuhel. Kartenvorverkauf in der Geschäftsstel- le des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbü- hei, Hinterstad: (neben Kino), Tel. 21 55. Eintritt: OS 120.— (Jugendkarten: öS 30.—). Vorbereitungskurs auf die Ausbilderprüfung im Mai 1981 Zur Vorbereitung der Prüfungswerber auf die im Mai 1981 beim Amt der Tiroler Landesregierung stattfindende Ausbilder- prüfung werden vom Wirt;chaft;förde- rungsinstitut der Tiroler Handelskammer Ausbilderseminare im Zeitausmaß von ca. 40 Stunden durchgeführt. Die Semina- re umfassen die Bereiche: Fes:legen von Ausbildungszielei aufgrund des Berufsb±les; Ausbildungsplanung im Betrieb; Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle der Ausbild.ing; Verhaltensweise des Ausbilders gegenüber dem Lehrling; Fragen :)etreffend das Berufsausbildungsgesetz, das Kinder- und Jugendbeschftigunsgesetz, den Arbeitnehmerschutz sowie die Stellung des dualen Berufsausbildungssystem; im Österreichi- schen Bildungssystem. Rechtzeiiie Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnahme pro Kurs mit 15 bis maximal 20 Personen bes:ir1nkt ist. Lerr.untertagen werden zur Verfügung gestellt. Anmeldtr.gen sind zu richten an die Bezrksstelle Kitzbühel der Tiroer Handelskamirer, T.I. (0 53 56) 245 cder 4251. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 133 Nachdem Sie, wie ich annehme zum Ultimo Soll und Haben, positives und negatives in Ihren Betrieben, aber auch privat, abgewogen haben, bin ich über- zeugt, daß Sie sich die Frage gestellt ha- ben, was bringt das Jahr 1981. Gott sei Dank wissen wir es nicht, aber als Unternehmer ist man doch gezwungen vorausschauend zu planen und Grenzen abzustecken. Daß es nicht immer gelingt und in letz- ter Zeit ständig schwerer wurde, ist uns al- len bekannt. Die Zeiten sind härter ge- worden! Ich will keine Schwarzmalerei betrei- ben, trotzdem komme ich nicht umhin, die derzeitigen Belastungen, die prekäre Ertragsentwicklung und die stagnierende Auftragslage, auf die von der Bundesre- gierung betriebene Wirtschafts- und Ge- sellschaftspolitik zurückzuführen. Sicher ist, daß eine weltweite Stagnation zu be- obachten ist. Wenn man aber die Leistun- gen und den Belastungswillen der Wirt- schaftstreibenden der Klein- und Mittel- :betriebe in Relation stellt, so frage ich mich, ob die Ursache nicht doch bei der derzeitigen Bundesregierung zu suchen ist. Daß sie nicht in der Lage ist, der Wirt- schaft die notwendigen Impulse zu geben, dürfte in der Zwischenzeit selbst den grßten Optimisten aufgefallen sein. Die mit Jahresbeginn auf uns zugekom- mene und noch zukommende Belastungs- welle erhebt die Frage, wie ist es trotzdem möglich, daß die Unternehmer immer wieder einen Weg finden, einen beschei- denen Gewinn zu erzielen. Wenn auch die meisten unter uns sich »quasi« dafür ent- schuldigen. Gewinne beweisen aber doch nur, daß Menschen tüchtig und erfolg- reich sind, begründet auf langfristiger Planung und Investitonen. Das ist das Geheimnis des Mittelstan- des, der Klein- u. Mittelbetriebe, daß trotz größter Belastung, die Motivation zur Leistung nicht nachläßt und damit die Erhaltung der Arbeitsplätze trotz größter Schwierigkeiten gesichert ist. Ich erlaube mir einige Sätze aus dem vielbeachteten Vortrag: »Aufgabe und Verantwortung der Un- ternehmer in der sozialen Marktwirt- schaft« von Herrn Universitätsprofessor Dr. Franz Aubele, anläßlich der Kammer- vollversammlung zu zitieren: Das Letzte, was der Unternehmer heute tun darf, ist, die Frage nach seiner eige- nen Existenzberechtigung zu stellen. Er soll mit seinem Leistungsergebnis und dessen Bedeutung für die Gesamt- wirtschaft argumentieren und braucht sich nicht gegen den Verdacht zu verteidi- gen, erfolgreich zu sein und soll auch nicht versuchen, sich als Wohltäter zu verkaufen, der ohne eigenen Vorteil und Gewinn arbeitet. Prof. Aubele sagt weiter: der Unterneh- mer darf nicht glauben, daß er sich auf Dauer der öffentlichen Diskussion entzie- hen kann. Die Zeit des unpolitischen Un- ternehmens ist zu Ende. Und die Mei- nung, daß es einen aus der Politik ausge- klammerten, nach eigenen Gesetzmäßig- keiten lebenden ökonomischen Bereich geben könnte, ist heute für den Unterneh- mer gefährliche Illusion. Sehr geehrte Gewerbetreibende, daraus ist abzuleiten, »Soziale Marktwirtschaft« bedeutet jedenfalls das Recht auf Privat- eigentum, bedeutet Freiheit der Investi- tionsentscheidung, Freiheit der Wahl des Arbeitsplatzes, bedeutet Leistungsprin- zip. Daß der Mittelstand Leistungen voll- bringt, darüber gibt es wohl keinen Zwei- fel. 98 % aller Betriebe und 2/3 aller Be- schäftigten ist eine Aussage, die scheinbar nun auch in Wien langsam verstanden wird. Daß aber Leistung innerhalb der Betriebe und hier gerade im Gewerbe groß geschrieben wird, zeigen die von Ihnen ausgeführten Arbeiten und nicht zuletzt die Erfolge, der von Ihnen ausgebildeten Lehrlinge bei den Lehrlingswettbewe:ben. Die Landes- und Bundessieger beweisen die Verantwortung, die jeder Meister - manchmal unter größten Opfern - auf sich nimmt, daß unser größtes Vermögen, die Jugend zu Leistungen geführt wird, die mithelfen Garant für den Bestand ei- nes gesunden Gewerbestandes zu sein. Wenn nun Berufsgruppen Lehrbauhöfe in Eigeninitiative erstellen, so erkennt man den Willen der Unternehmer, die duale Ausbildung noch besser zu gestal- ten, die Ausbildung der Lehrlinge noch konstruktiver zu betreiben, und somit die Zukunft der Jugend noch mehr abzusi- chern. Die Rekordzahl von 17.000 Lehrlingen in 6320 Lehrbetrieben, davon im Gewerbe allein 59,19 °lo beweist, daß die Tiroler be- triebe alles tun und auch in Zukunft tun werden, um eine Jugendarbeitslosigkeit zu verhindern. Für das Jahr 1981 hoffe ich, daß die überraschend gute Wintersaison mi:hilft, daß durch Impulse seitens der Fremden- verkehrswirtschaft, Eigeninitiative und verstärkte Anstrengungen auf dem Ex- portsektor, aber auch durch Erkennen des Wertes des Mittelstandes und Rückfüh- rung der Hochzinspolitik zu einer ver- nünftigen Zinspolitik, die Beschäfti- gungslage zufriedenstellend wird. Abschließend erlauben Sie mir noch die Bitte, unterstützen Sie sich gegenseitig in kollegialer Weise, helfen Sie mit die Mög- lichkeiten der Kammerorganisationen zu nützen, unterstützen Sie Ihre Vertretung, denn nur gegenseitiges Vertrauer.. und Achtung trägt dazu bei, die Belastungen zu bewältigen und zu lösen. »Holz her« 4
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