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Wappenverieihung. Von liaks: Landsrai Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl, Landesarchivdi- .ektr Dr. Friede im Dörrer und Bürger,nster Josef Schwaiger Wappenbrief: »Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 20. September 1978 der Gemeinde St. Jakob in Haus folgendes Wappen verliehen: In Grün ein schwarzer Ftachsparren über drei goldenen Muscheln. Die Farben der Gemeindefahne sind schwarzgrün. Das Wappen versinnbildlicht mit dem an einem Hausgiebel erin- nernden Sparren und mit den Pilgermuscheln als Beizeichen des hl. Jakobus den Na- men der Gemeinde. Die Urkunde wird durch die Unterzeichneten und das Landessiegel beglaubigt. Gegeben zu Innshruk am 4. Juli 1978. Der Landeshauptmann und die Mit- glieder dr Landesregierung !4nd der Landesamtsdirektor. « Samstag, 28. Februar 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite St. Jakob isi eire typis±e Siedlung des Lanesausbaues im 10. urd 11. Jahrhun- dert. Es umfaßt den Kirchweiler und meh- ere StreusiedlLngen. Egg nennt: S±wend, Flecken Mühlau und Haus. Für der Kunstfreund steht im Dehio: Uber- iegend kleine Einhöfe rrit Mitteiflur- gindriß, im Erdgeschoß gemauert, im Obergeschoß in Vierkant block bau auf--,e- zimmert. Die Giebel überwiegend aach Osien gerichtet. Die Pfarrkirche steht am Norarand des Dorfes. Bau der Kirche mi 17. Jahrhundert, im Kern gotisch (?). \a:1; Zerstörung durch Lawinen 1685 enhau. Eine Kirche 101 S i?), urkundlich 1309 erwähnt, Pfarre seii 1891. Als künstlerisci bemerkenswert wird der Hochaltar von lgnaz Fa:stenberger er- wärmt, an dem später umgestalteter' Al- taaufbau hat Georg Faistenberger n.itge- wirkt. Bemerenwert ist das gemalte Epilhaph der Gewerkenfamilie Pruggcr vcn Pruckl- eim, das lgnaz Fais:enbergcr (" um 17C0 gemalt hat. Diese Ernnc- rnrigstafel an die Bergwerksbesitzer war eines der Schaustücke der Ausste.lung »Barock in Kitz:ühel« 1e der Au;s:e- lurig im Ferdirandeum in Innslruck (Il). Die Nischenbi1.st6cke im Friedhof zei- ger Stationsbilder, die barocke Figur Christus im Elend wird :1cm Kitzbüielei Bildhauer Franz Offer zugeschrieben. Eber-so soll die Statue ja der Pestkapelle von :hm stammen. Der wesentlichste Zugaag nach St. Ja- kob ist das Moosbachtal, das im Weler Rosenegg in Fie:erbrunn abzweigt. Die Moosbachbrücke der Eisenbahn, 28 ni liber dem Tal, war die höchste Brücke Jer Salzburg-Tiroler-Bahn. De erste Eisenbe- tonbrücke der Bundesbahn mit einer StUtzweite von 37,50 m (Hauptbogen wurde 1929/30 errichtet. Seit dem 3 April 1928 ist die Strecke Wörgl—Saal- fei.den elektrifiziert. mit selbstkonstruiertem Maschinenpark, die er aber nicht ausnützte. Auf der Welt- ausstellung 1867 in Paris stellte er u.a. ei- ne elektrische Uhr mit Secundäruhr auf, 6 Jahre später war auf der Weltausstellung in Wien ein Luftdrucktelegraph zu sehen. Reithmanns besonderer Erfolg war aber ein funktionstüchtiger Verbrennungsmo- tor, der allerdings nicht das Viertaktprin- zip aufwies. Einen »ErfinderprozeL« ge- gen Nicolaus Otto gewann Reithmann in erster Instanz, führte aber dann Verhand- lungen mit der Gasmotorenfabrik Deutz und veräußerte vermutlich Rechte und Prototyp. Die letzte Lebenszeit war durch starke Verschuldung getrübt. Reithmann starb am 30. Juni 1909. Es gilt als erwiesen, daß Otto der Erfin- der des Viertaktprinzips bei Verbren- nungsmotoren ist. Zweifellos aber hat Reithmann funktionierende Gasmotoren erfunden, gebaut und in seiner Werkstätte in Betrieb gehabt. In der Geburtsgemeinde erinnert noch eine Gedenktafel am Geburtshaus an Christian Reithmann, eine Gedenktafel in Fieberbrunn ging verloren. In München gibt es eine Reithmann-Straße, in Inns- bruck besuchen hunderte Gymnasiasten das » Reithmann- Gymnasium«. Der kürz- lich verstorbene Dipl.-Ing. Ernst Attl- mayr hat in dem Buch »Tiroler Pioniere der Technik« (Tiroler Wirtschaftsstudien Nr. 23), das 1968 erschienen ist, Reith- mann ein Denkmal gesetzt. Im »Fieber- brunner Buch« (1979) hat Erich Retten- wander über Ch. Reithmann geschrieben. Seinem informativen Lebensbild f.algten wir in unserer Darstellung. Der Fremdenverkehr spielte in St. Ja- kob zuerst eine geringe Rolle. Einen Ver- Die bekannteste Persönlichkeit, die aus dem kleinen Ort kam, ist der Erfinder Christian Reithmann. Noch bevor es eine Gemeinde St. Jakob gab, kam im Lederer- häusl am Moosbach am 18. Februar 1818 der Sohn les K.einhäuslers Thomas Reithmann zur Welt. Der Vater war ein vielseitiger Mann, der bald das Möslhäusl in Fieberbrunn erwarb und dort 1852 starb. Reithmann jun. wurde Kunsttisch- ler, trat ja ein Uhrmachergeschäft ein und erwarb in der Falge mehrere »Privile- gien«. 186C erhielt er sogar eine Konzes- sion zur industriellen Uhrenherstellung
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