Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Guido (links), Ernst und Hansi Hinterseer. Samstag, 13. März 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Goldmedaille für Guido Hinterseer kennt sich Hagsteiner stets offen, denn wo etwas getan wird, muß das eine oder andere danebengehen. Perfektionismus kommt sehr nahe an die Unmenschlich- keit heran. Der Fremdenverkehr braucht aber viel Menschlichkeit, weil Tourismus ein permanenter Kontakt von Mensch zu Mensch ist und bleiben muß, sofern er er- folgreich sein will. Eine Anschauung, die wieder mehr an Boden gewinnt. Der Jubilar dankte dem Bürgermeister, den Vorstands- und Ausschußmitglie- dern, den Ersatzmitgliedern und dem Di- rektor des Verbandes in bewegten Worten für die Ehrung, die ihm zuteil geworden ist und für das wertvolle Präsent und er- bat sich von allen Freunden die so gedeih- liche und erfreuliche Zusammenarbeit im Sinne einer Zukunft, die nur miteinander bewältigt werden kann. 1U! frTIJiTi r'i Das Rote Kreuz, Bezirksstelle Kitzbü- hel, verzeichnet den Eingang folgender Spenden: 150.— Ungenannt 140.— Mathilde Widmoser, Kitzbühel 200.— Charlotte und Ulrich Capito, Neunkirchen, BRD Das Rote Kreuz dankt herzlich! Der Kitzbüheler Guido Hinterseer war bei den Alpin-Junioren-Weltmeister- schaften 1982 in Auron der erfolgreichste Teilnehmer. Er belegte im Abfahrtslauf den 3. Rang, im Riesenslalom den 2. und im Sla- lom, der am 7. März 1982 gefahren wur- de, wiederum einen 3. Rang. Er gewann damit die Goldmedaille in der Kombina- tion sowie eine Silbermedaille und 2 Bron- zemedaillen. Weitere »Hinterseer-Siege«: Hansi wurde heuer Profi-Weltmeister im Ab- fahrtslauf und Ernst, der gegenwärtig die Sportschule in Wien besucht, sich vom aktiven Skirennsport zurückgezogen hat, wurde heuer Clubmeister des KSC. Wir gratulieren! fenbleiben. Vielleicht liegt hier ein Hin- weis auf bodenständige Eisenerzeugung vor. Im 16. Jahrhundert begegnen eindeuti- ge Nachrichten über die Gewinnung von Eisen bei St. Johann in den Jahren 1512 und 1516 sowie in der Zeit zwischen 1535 und etwa 1540. Die Hinweise von 1512 und 1516 sind mit dem Namen Hans Rapp verbunden. Dieser Mann, der als Meister, Eisengießer oder Ofengießer bezeichnet wird, stamm- te möglicherweise aus der Stadt Siegen, dem Zentrum des Siegerlandes (etwa 73 km südöstlich von Köln), wo schon im 15. Jahrhundert der Eisenguß einen besonde- ren Aufschwung genommen hatte, und kam vielleicht auf dem Umweg über Köln nach Tirol. Am 9. November 1512 (Erchtag vor Martini) wurden zugunsten dieses Mannes drei Verleihungen ins Kitzbüheler Bergle- henbuch eingetragen: die eines in früherer Zeit, damals jedoch nicht mehr abgebau- ten Eisenerzvorkommen »in der Tratal- ben«, die eines Neuschurfs auf Eisenerz »im Winpach pey Albendorff« und die ei- nes Platzes für eine Schmelzhütte »im Pil- lersee im Albach im Hazagl«. Während die erste Verleihung eine Berggegend zwi- schen dem Kitzbüheler Horn und dem Wilden Hag betrifft, bezieht sich die zwei- te Verleihung auf die Umgebung des Wendbaches in der Nähe des St. Johanner Ortschaftsbestandteils Albendorf/Alm- dorf und die dritte auf die Örtlichkeit Heuzagl im Graben des Alpbaches. Wendbach und Alpbach kommen vom Kitzbüheler Horn herab und münden süd- östlich des St. Johanner Ortskerns in die Pillersee-Ache. Der Gegendname Piller- see bezeichnete damals nicht nur den Na- men dieses Sees und dessen unmittelbare Umgebung, auch nicht nur das Gebiet der gleichnamigen Hofmark des Benedikti- nerklosters Rott am Inn, sondern öfter auch benachbarte Gebiete außerhalb der Hofmarkgrenzen, besonders westlich da- von gegen St. Johann hin (hier manchmal in der Form »im vorderen Pillersee«). Meister Hans Eisengießer hatte vor, bei St. Johann ein Hüttwerk zum Eisengießen zu errichten; er wollte dort für Kaiser Ma- ximilian 1., der seit 1506 auch Landesherr der Herrschaft Kitzbühel war, preisgün- stig Kugeln (für Geschütze) und Ofen (Kamin- und Ofenplatten) gießen; so bat er zu Beginn des Jahres 1516 um die Ver- leihung eines Waldes dort in der Nähe. Weil ihm der Kaiser in der Herrschaft Kitzbühel einige Eisenerzgruben und Wald verleihen und außerdem 40 Gulden vorstrecken ließ, verpflichtete sich Hans Rapp mit Urkunde vom 29. Februar 1516 (Innsbruck) dazu, dem Kaiser für dessen Bedarf gegossenes Ofeneisen zum Preis von eineinhalb Gulden pro Wiener Zent- ner (ca. 56 kg) zu verkaufen und nach Innsbruck zu liefern und das Darlehen bis zum 24. Juni (mit »Arbeit«, also vermut- lich durch Lieferung von Gußeisen-Er- zeugnissen) abzuzahlen. Am 6. März 1516 (Pfinztag nach Laeta- re) wurde Hans Rapp auf Grund eines kaiserlichen Befehls »ain hofstat zu ainem plahaus darauf zu schlagen unnder des Adligers Behausung unndenn im veld pei der strassen zu mulbach im Pillersee« ver- Lehen. Rapp erhielt einen Platz zur Er- richtung eines Blahauses - so wurde nach dem Gebläse die Schmelzhütte zur Erzeugung von Rauh- oder Roheisen aus Eisenerzen bezeichnet - mit allem dazu Nötigen, und zwar bei Mühlbach, einem auf halbem Weg zwischen St. Johann und Fieberbrunn rechts der Pillersee-Ache au- [erhalb der Hofmarksgrenzen gelegenen Weiler. Weiters wurden an Rapp am selben 6. März 1516 vier Grubenrechte (ein Neu- fundrecht und drei dort angrenzende Rechte) zu Stollenrecht verliehen; er durf- te auch »ain eisnstain und arz im Wem- pach hinder Albmdorf unnder Puech in des Gassl ez gegen Pillersee« durch Stol- len abbauen. Die Grubenrechte sind im Wendbachgebiet unterhalb des Hofs Euch in der Gassl-Otz wohl auf der rech- ten Seite des Grabens zu suchen (Grund- buch Kitzbühel: Der geschlossene Hof Buch, Berglehen 8, bildet die EZ1. 109/1. Der geschlossene Hof Gassier (Almdorf 31) bildet die EZ1. 98/1; zu diesem Hof gehören u.a. unmittelbar am Wendbach Links Heimötz und Ötzwaldl und rechts Heimötz und weitere Parzellen in der Nä- he des Wendbaches.). Fortsetzung folgt!
< Page 4 | Page 6 >
< Page 4 | Page 6 >