Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 20. März 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 35 auch über das Große Deutsche Eck (Au- tobahn Walserberg - Kufstein/Kiefers- felden) so vereinfacht werden, daß für die Fernfahrer die Benützung der Route durch unseren Bezirk kein Vorteil mehr ist. Wenn es gelingt, den Schwerverkehr auf die Autobahn zu bringen - wo er auch hingehört - würde die Situation um vieles erträglicher. LA BM Hans Brettauer unterstrich in einer Wortmeldung die Problematik und zeigte auf, daß diese Strecke noch mehr belastet würde, wenn der Plöckenbasis- tunnel, der immer wieder gefordert wird, noch mehr Verkehr auf die Route Wörgl - St. Johann ziehen würde. Dies wäre al- lerdings sicher kein Touristenverkehr, sondern nach den Gesetzen der Wirt- schaftlichkeit auf der kürzesten Linie Adria - München vor allem Wirtschafts- verkehr, sprich Fernlaster, die auf der Strecke St. Johann - Jochberg - Paß Thurn eine zweite Strecke im Bezirk bela- sten würden. Landesrat Komm.-Rat Christian Huber erinnerte daran, daß die Schnellstraße ei- nige Zeit sehr aktuell erschien. In den be- troffenen Gemeinden wurde die Trassen- führung entschieden abgelehnt. Er selbst habe nie für das Vorhaben gesprochen oder in einem Gremium dafür gestimmt, weil die Sorge, daß der Schwerverkehr noch vermehrt angezogen würde, von An- fang an vorhanden war. Man weiß im Be- zirk, daß Straßen notwendig sind und be- fürwortet den Ausbau gewisser Abschnit- te von Straßen, die nicht mehr zeitent- sprechend sind. Zusätzliche Belastungen müssen aber ferngehalten werden, um Be- völkerung und Fremdenverkehr nicht zu schädigen. Die ÖVP-Abgeordneten des Wahlkreises Nord (Kufstein - Kitzbühel) haben einen Antrag auf Einführung eines Nachtfahrverbots auf der Loferer Ersatz- straße eingebracht. Die Frage ist rechtlich knifflig, weil es um die Transporte rasch verderblicher Güter usw. auch geht. Zur 5 12 stellte Landesrat Huber ein- deutig klar, daß in überschaubarer Zeit dafür keine Gelder zur Verfügung stehen. Man ist beim Bundesstraßenbau froh, wenn man die begonnenen Maßnahmen fortsetzen kann, hat aber keine Mittel zur Finanzierung ganzer Straßenzüge. Er hof- fe aber, daß die vorgesehenen Ausbauten im Brixental möglich sind. Ein großes Problem ist das Bemühen, den Transitverkehr in verstärktem Aus- maß wieder von der Loferer Ersatzstraße auf die Autobahn zurückzubringen. Der Verkehr auf der Loferer Ersatzstraße er- reicht bekanntlich - vor allem durch den Schwerverkehr - Autobahngrößen. Seit Jahren laufen zwischen den Regierungen in Bonn und Wien Verhandlungen mit dem Ziel, die begünstigten Möglichkeiten, die derzeit beim »Kleinen« Deutschen Eck (über Bad Reichenhall) bestehen, auch auf der Autobahn Kufstein/Kiefersfelden - Salzburg einzuräumen. Für die exterri- toriale Durchfahrt ist im Transitverkehr eine Einzelfahrgenehmigung erforderlich, die auf der Autobahnstrecke nicht gege- ben wird. Die Verhandlungen laufen schon seit Jahren. Sollten diese Formali- täten fallen, würde die Grenzabfertigung beschleunigt und die Fernlastfahrer wür- den sicher wieder auf die Autobahnroute zurückkehren. Die Resolution beweist, daß auch die Junge ÖVP das Verkehrsproblem im Be- zirk diskutiert hat und Vorschläge ein- bringt, die realisierbar sind. Sie hofft, daß die Trasse der S 12 aus den Flächenwid- mungsplänen der Gemeinden entfernt werden kann, weil im Bezirk kein Interes- se an dieser Durchfahrtsstraße besteht. Eine klare Stellungnahme der Jungen OVP Beim Bezirkstag der Jungen ÖVP, der in der Handelskammer in Kitzbühel abge- halten wurde, wurde in einer Resolution, die vom Bezirksvorstand vorgelegt wurde, zur Frage »Zivildienst - Wehrdienst« Stellung bezogen. Dabei handelt es sich um eine klare und sachliche Stellungnah- me zu einem Problem, das die Organisa- tion schon in einer großen Diskussion in Going durch die Stellungnahme beider Seiten aufgegriffen und behandelt hat. Sie hat damit gewiß Vorarbeit für einen ge- meinsamen Weg zugunsten unseres Hei- matlandes aufgezeigt, aber auch zur Fra- ge der Abrüstung einen realistischen Standpunkt bezogen. Die Resolution wur- de mit großer Mehrheit (eine Gegenstim- me) angenommen. Der Wortlaut: Die Junge ÖVP steht auf dem Stand- punkt, daß die Wehrpflicht eine Pflicht jedes Staatsbürgers ist, von der man sich nicht befreien kann. Die Wehrpflicht hat aber viele Formen. Für alle, die wirklich und ernsthaft beim Gebrauch von Waffen in Gewissenskonflikte kommen, soll es Mit Wirkung vom 1. März 1982 wurde der 39jährige Fliegeroffizier Major Anton Laiminger, geboren und beheimatet in Hopfgarten, zum Kommandanten des Hubschrauberstützpunktes Schwaz be- stellt. Nach seiner Ausbildung zum Volks- schullehrer rückte Laiminger 1962 zum Österreichischen Bundesheer ein. There- sianische Militärakademie, Kompanie- kommandant im ehemaligen Fliegeraus- bildungsbataillon, verschiedene Stabsver- wendungen im Hubschraubergeschwader 2 in Aigen/Ennstal und zuletzt Staffel- kommandant des Hubschraubergeschwa- ders 2, das waren besondere Stationen im Beruf des auch als Fluglehrer überaus er- folgreichen Fliegeroffiziers. In über 2400 Flugstunden, unter ande- rem in zahlreichen schwierigen Hochge- birgseinsätzen, hat Major Laiminger wertvolle Erfahrungen als Hubschrauber- pilot gesammelt. Am HS-Stützpunkt Schwaz - den weiterhin den Zivildienst geben. Beim Zi- vildienst leistet der junge Staatsbürger die Wehrpflicht auf einem anderen Sektor und in einer anderen Form ab. Der Zivil- dienst soll dabei so aufgebaut sein, daß sich der Wehrdiener nicht benachteiligt zu fühlen braucht. Die Verpflichtung unserer Mitbürger zur Landesverteidigung ergibt sich für die Junge ÖVP aus der realistischen Betrach- tung der weltpolitischen Lage. Solange Länder von heute auf morgen unterjocht und die dort lebenden Menschen ihrer persönlichen Freiheit beraubt werden, ist an einseitige Abrüstungen nicht zu den- ken. Wir alle wollen und suchen den Frie- den, dürfen uns aber keinen Illusionen hingeben. Das sogenannte Gleichgewicht des Schreckens bedeutet in der Praxis, daß die eine Macht über den Willen der anderen nicht hinweggehen kann. Das ist für uns ausschlaggebend: Die Basis des Friedens ist die gegenseitige Anerken- nung. Die Abrüstung soll und muß stän- dig weitergeführt, kann aber nicht künst- lich beschleunigt werden. Sie ist nur so- weit möglich, als alle Teile bereit sind, mitzugehen. Einseitige Macht- und Kräf- teverhältnisse verführen den Menschen zur Überheblichkeit, Präpotenz und Taubheit und führt zu neuen Unterjo- chungen und Unfreiheit. Deshalb soll sich Österreich mit seinen bescheidenen Mög- lichkeiten dafür einsetzen, daß die Rü- stung immer mehr auf allen Seiten herun- tergesetzt wird. Unsere jungen Mitbürger fordern wir auf, diese weltpolitische Psychologie ver- stehen zu lernen und dann ihren Beitrag zur Erhaltung des Friedens und der Frei- heit in unserem Land neu zu überdenken. Mjr. Laiminger seit 1. März befehligt - sind 2 Hubschrauber des Typs Alouette III Stationiert, ausgestattet mit Seilwinde und für Bergungen besonders geeignet, mit dem dazugehörigen Boden- und Flie- gerpersonal. Einen so erfahrenen Offizier und Pilo- ten als Kommandant des Stützpunktes zu wissen, der dazu als Tiroler ein besonde- res Nahverhältnis zu seiner Heimat hat, ist für die gesamte Bevölkerung besonders beruhigend. *************************** Tiroler Volkskunstmuseum: Fasten-Krippenausstellung Im Tiroler Volkskunstmuseum in Inns- bruck findet eine Fasten-Krippen- und Heilig-Grab-Sonderausstellung statt. Die- se Ausstellung ist bis Freitag, 2. April, ge- öffnet. *************************** Der Hubschrauberstützpunkt Schwaz hat wieder einen Tiroler Offizier als Kommandanten *
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