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Nur eine Bank (?). Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. März 1982 Nur eine Bank (?) dem Anschein nach. Sie steht an der Au- ßenwand der Volksschule und wurde jah- relang von einer Holländerin (Gast im Hotel »Tiefenbrunner«) zu Winterszeiten benutzt. Heuer im Winter, durch den starken Schneefall, war die Bank nicht zu erreichen. Und daher erzählte die Dame die Legende von dieser Sitzbank. Sie ist nämlich geheizt! Und nicht nur das, son- dern auch mit Musik ausgestattet. Vom Kellerfenster des Probelokals der Stadt- musik strömt Wärme ins Freie und auf den Rücken der ruhenden Frau; wohlig und glücklich genoß sie das Ruhen. Und mit der Musik? Ja, oberhalb der Bank, im Skisportlicher Wettkampf - einmal anders Früher einmal war es alleinige Sache der Ski-Clubs, alljährlich einmal die Be- sten des Vereins in einem Clubrennen zu ermitteln. Seit einigen Jahren jedoch sind auch andere Organisationen wie Musik- kapellen, Feuerwehr, Landjugend, Rotes Kreuz, die Schützen, ja sogar Stamm- tischrunden dazu übergegangen, sich ski- fahrerisch zu messen, irgendwie mit vol- lem Recht, denn solche Veranstaltungen bringen Abwechslung in das Clubleben und fördern den Zusammenhalt und die Kameradschaft. Etwas ganz neues auf diesem Gebiet war jedoch ein Rennen, das am Freitag, den 12. März, auf einer 6 km langen Loi- pe, bei schwierigsten Bedingungen zwi- schen Kirchdorf und St. Johann ausgetra- gen wurde. Eigentlich begann es mit einer ganz simplen, harmlosen Wette zwischen ei- Klassenzimmer, musiziert der Leiter der städtischen Musikschule Stadtkapellmei- ster Sepp Gasteiger mit seinen Schülern auf der von der Holländerin über alles ge- liebten Geige. Eine geheizte Bank mit Mu- sikbegleitung! Jahrelang hütete die Hol- länderin, welche das Ehrenzeichen des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Gold mit Diamanten, trägt, ihr Geheim- nis. Sie vertraute es weder ihren Kitzbühe- 1er Bekannten, noch Bekannten aus ihrem Heimatland an. Heuer aber, da die Bank eingeschneit war, und nicht mehr benützt werden konnte, lüftete sie das Geheimnis. nem Mann und zwei Frauen. Um es kurz zu formulieren - es ging därum, ob die- ser Mann - ein überdurchschnittlich gu- ter Alpinläufer, mit früherer Rennerfah- rung, ohne besonderes Training, den bei- den Damen, die nur aus Freude, also nicht rennmäßig, dem Langlaufsport hul- digen, auf ihren Langlauflatten Paroli bieten könnte. Alles war so ganz anders an diesem Rennen: zuerst einmal kämpfte nicht jeder gegen jeden sondern wie es dann wirklich kam: 1 Mann gegen 6 Ama- zonen. Es gab auch keine Trophäen, d. h. besser gesagt, diese wurden nach dem Rennen am Ziel in Horst Fischers »Kai- serstüberl« verspeist, denn bei der Wette ging es um ein Abendessen nach freier Wahl für jeden. Auch Ergebnisse, sonst in nüchternen Zahlen registriert, gab es bei diesem Rennen nicht in dieser Form. Es gab schließlich 3 Siegerinnen und einen ganz eindeutig Besiegten. (Zwei Damen hatten leider verwachst). Die Technik und die Leichtfüßigkeit, jedoch auch der Ehr- geiz der 5 Damen hatte gegen die Kraft und Ausdauer, des tapfer kämpfenden Alpinläufers gesiegt, denn als die noch ganz frisch wirkenden Langläuferinnen Horst's Siegerschnapsl schon längst ge- trunken hatten, kämpfte sich der Vertre- ter des starken Geschlechtes mit Start- nummer »6« mit letzter Kraft durch das Ziel. Zur olympischen Disziplin wird diese Art eines Rennens kaum erhoben werden, es soll auch netter Spaß, d. h. eine Gaudi, wenn auch gepaart mit sportlichem Ein- satz bleiben. Zu einer ständigen Einrich- tung soll dieser Wettkampf jedoch wer- den, denn bei der anschließenden Sieges- feier haben für das kommende Jahr schon über 10 streitbare weibliche Wesen ihre Nennung abgegeben. Und wenn man der »Fama« Glauben schenken darf, ist das Interesse unter der holden Weiblichkeit zwischen St. Johann, Kirchdorf, Erpfen- dorf und Kitzbühel, sich mit diesem sym- phatischen drahtigen, sportlich gestähl- ten Enddreißiger mit den graumelierten Haaren sportlich zu messen schon so groß, daß in den kommenden Jahren mit gewaltigen Zuwachsraten bei den weibli- chen Nennungen zu rechnen ist. Übrigens: einen Namen hat das Rennen auch schon; ab dem Winter 1982/83 soll es als »Pfurtschellers Hasenjagd« im Ter- minkalender der alpinen Skirennen zu fin- den sein. Sicherlich könnte dieses außer- gewöhnliche Skirennen auch in das Guiness-Buch der Rekorde eingehen, denn es ist in seiner Art einmalig; es wur- de jedoch beschlossen, erst für eine Auf- nahme zu plädieren, wenn die Teilneh- merzahl der Frauen, die eines Volkslang- laufes, wie z. B. des Koasa- oder Engadi- nerlaufes erreicht hat. Unvorstellbar der Gedanke - 3000 Frauen laufen gegen ei- nen Mann. Da könnte dann wirklich ein- mal das Sprichwort anders lauten: viele Hasen sind des Jägers Tod. Armer Franz - Das meint Ihr »Auch Adabei«. Junge Wirtschaft Kitzbühel »Berufliche Streßsituation leichter be- wältigen« - Vortrag von Med. Univ. Dr. Josef Buchebner über autogenes Training als Entspannungsmethode. Am Dienstag, den 30. März 1982, um 20 Uhr im »St. Johanner Hof«, St. Jo- hann i.T., Innsbruckerstraße. Autogenes Training, seit Jahren von zahlreichen Führungskräften der Wirt- schaft und von bekannten Spitzensport- lern angewendet, findet stets eine weitere Verbreitung. In einem Vortrag erklärt Dr. Josef Buchebner den Nutzen und die Anwen- dung des autogenen Trainings, zur Erhö- hung der allgemeinen Leistungsfähigkeit und Konzentration im täglichen Berufs- streß.
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