Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. April 1982 Fortsetzung von Seite 1 Kühen unterliegen 55 Wo der Leistungs- kontrolle. Milchleistung 1979 32,336.161 kg 1980 32,865.103 kg 1981 34,481.576 kg d.s. rund 2347 kg Milchmarktleistung je Kuh und Jahr. Die Entwicklung des Rinderbestandes und der Milchanlieferung zeigte, daß die Landwirtschaft des Bezirkes Kitzbühel noch weitgehend intakt ist und ein Groß- teil der Produktionsflachen gut bewirt- schaftet wird. Ausgesprochene Steillagen und vernäßte Bergwiesen wurden schon großteils dem Wald überlassen. Diese an sich begrüßenswerte Entwick-. lung bereitet aber der Almwirtschaft zu- nehmend Sorgen, da immer mehr Weide- flächen verloren gehen. Die Almen selbst verringerten sich seit 1955 von 535 auf 435. Auf den besseren Kuhalmen trat allerdings in letzter Zeit durch die Herausnahme der Almmilch aus der Kontigentierung eine gewisse Sta- bilisierung ein. Auch die Auftriebsprä- mien, soferne sie eine spürbare Hilfe be- deuten, könnten sich positiv auswirken. In besonderer Weise wäre dies aber für Erleichterungen bei der Lohnsteuer und den Soziallasten des Almpersonals zu er- warten. Neben den Einnahmen aus der Milch- wirtschaft, dem Zuchtviehverkauf über die Versteigerungen, hat für den Bezirk Kitzbühel auch der Schlachtviehabsatz wesentliche Bedeutung, während es mit der schlechteren Nutzviehqualität immer mehr Schwierigkeiten gibt. Eine wesentliche Stütze unserer Land- wirtschaft sind die 22.000 ha Privatwald, der durchwegs sehr pfleglich bewirtschaf- tet wird, in der Qualität allerdings je nach Gesteinslage große Unterschiede auf- weist. Die wesentlichen Aufgaben der Bezirks-Landwirtschaftskammer seit 1979 Einbeziehung des gesamten Bezirkes in das Bergbauerngebiet, was intensiver Be- mühungen seitens der Bezirks- und der Landes-Landwirtschaftskammer bedurf- te. Die Zahl der Höfe ohne eine zeitgemä- ße Zufahrt wurde von 1979 bis 1981 wei- ter gesenkt, so daß jetzt nur mehr 223 Be- triebe oder 8,6 % aller Höfe nicht voll er- schlossen sind. Sehr betrüblich ist, daß von den entsiedlungsgefährdeten Betrie- ben noch 26,5 Wo über keinen entsprechen- den Zufahrtsweg verfügen. Es sind dies noch 43 Höfe. Besonders am Herzen lie- gen müssen uns jene Bergbauern, die mit einem Motorfahrzeug überhaupt noch nicht erreicht werden können. Ein großer Fortschritt konnte hinsicht- lich der Telefonanschlüsse erreicht wer- den. Mit Ende des heurigen Jahres wer- den 60 % aller landwirtschaftlichen Be- triebe dem Telefonnetz angeschlossen sein, während es vor drei Jahren nur etwa lOWo waren. Mit sehr viel Arbeit und Verantwortung war die Bezirks-Landwirtschaftskammer in den vergangenen drei Jahren auch mit der Erstellung des Tiroler Landwirt- schaftskatasters belastet. 1860 Betriebe mußten von den Fachkräften der Kammer erhoben werden; der Rest von der Landes-Lehranstalt Weitau. Was die Förderungsaktionen (Umstel- lung, ! Bergbauernsonderprogramm, Re- gionalförderung) betrifft, verlagerten sich die Schwerpunkte immer mehr auf die klima- und geländemäßig benachteiligten Gebiete. Das Ausmaß dieser Förderungs- tätigkeit: Kitzbüheler Skitip der Woche Schluß am Horn Weihnachten im Klee, Ostern im Schnee... sagt der Spruch. Dabei stöhnen wir schon seit geraumer Zeit darunter, daß eine so lange geschlossene Schnee- decke vorhanden ist. Weihnachten lag stark im Schnee, aber auch Ostern schaut nicht nach »Klee« aus. Statistiker wissen nachzuweisen, daß seit mehr als 4 Mona- ten eine dicke Schneedecke liegt und seit bald sechs Monaten der Winter mehr oder minder sein Szepter bei uns schwingt. Kein Wunder, daß man davon genug hat. Hinter uns liegt eine Saison, von der niemand erhofft hat, daß sie - global ge- sehen - so gut werden kann. Die wirt- schaftlichen Vorboten ließen nicht das Al- lerbeste erwarten, man fürchtete, daß der Gast auf seinen Winterurlaub verzichtet. Nichts davon ist eingetreten, es sind sogar Reisenationen, die wir eher schon abge- schrieben hatten, zurückgekommen. Und wir erleben noch Ende März volle Skibus- se, beobachten die vielen glücklichen Menschen, die braungebrannt vom Früh- jahrsskilauf heimkehren. Schon regen sich die ersten Baumaschinen. Nach einer guten Saison im Fremdenverkehr kann man mit regem wirtschaftlichem Treiben auch in der Zwischenzeit, mit gesicherten Arbeitsplätzen für viele rechnen. Wenn man bedenkt, daß in anderen pe- ripheren Bezirken ein hoher Pendleranteil gegeben ist und viele keine Arbeit finden, dann kann man die »Schattenseiten« des Winters vergessen, denn der Schnee ist unser Aktivposten in dieser Zeit. Wer meint, daß es weniger weißer Segen von 578 Darlehens- und Kreditanträge mit einer genehmigten Summe zinsverbilligter Gelder von 87 Millionen Schilling; 893 sonstige Förderungsfälle; 774 Kälber mastanträge; 45 Fälle von Betriebshilfen. Dazu kommen noch die Vorarbeiten für 2880 Bergbauernzuschüsse - Bund; 1902 Bewirtschaftungsprämien - Land; 5751 Treibstoffrückvergütungsfälle. Im Kanzleibetrieb der Kammer, beim Parteienverkehr, in der Einzelhofbera- tung und der sonstigen Inanspruchnahme der bäuerlichen Interessensvertretung ver- stärkte sich in den letzten Jahren die Zu- nahme auf dem Gebiet des Sozialversiche- rungswesens, der betriebs- und arbeits- wirtschaftlichen Beratung des Begutach- tungs- und Schätzungswesens und allen sonstigen Sparten der Interessensvertre- tung. Demgegenüber hat sich die Kammer oben auch täte, soll sich nach den Fre- quenzen südlich des Alpenhauptkamms in den letzten Wintern erkundigen. Wer ge- samtwirtschaftlich denkt, dankt für den reichlichen Schneesegen der letzten Win- ter und hofft, daß es immer so käme. Ideal wäre es freilich, wenn der Schnee in ein paar Stunden knapp vor Beginn der We- delwochen fiele und eine geschlossene Schneedecke, möglichst mit wöchentlich zweimal Neuschneeauflage beim Tief- schnee und auf den Pisten, nicht aber auf den Straßen, bis zum vorherbestimmten letzten Saisontag bliebe. Auf diese Rege- lung werden wir noch warten müssen, wahrscheinlich kommt es trotz techni- scher Schneebereitung und anderer Neue- rungen aber nie dazu. Ostern im Schnee hätte uns bald ein we- nig elegisch gemacht. Sie verzeihen es si- cher, lieber Leser. Wenn Sie schon »schneemüde« sind, dann wünschen wir Ihnen, daß Sie zu Ostern Zeit und das ent- sprechende Wetter für eine oder die ande- re Wanderung haben und tatsächlich »vom Eise befreit« Wege und Stege und die Bachufer sind, damit die ersten Früh- lingsblumen blühen können. Wenn Sie aber noch nicht »skimüde« sind, dann laden wir Sie ein, die heuer letzte Gelegenheit am Kitzbüheler Horn zu nützen. Bis einschließlich Ostermon- tag, 12. April, sind alle Bahnen und Lifte in Betrieb. Für die Schlußabfahrt ab der Mittelstation planen Sie ein, daß es klüger ist, eher etwas früher zur Seilbahn zu kommen, weil dann sicher keine Warte- zeiten bei der Talfahrt sind. Mit Ostermontag, 12. April, schließen die Anlagen am Kitzbüheler Horn und in Jochberg-Wagstätt. Bis einschließlich »Weißem Sonntag« (18. April) sind die Hahnenkammbahn und die Anlagen am Hahnenkamm in Betrieb. Danach ist Frühlingsskilauf solange es gut geht, auf der Resterhöhe möglich.
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