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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Mai 1982 Bezirkskonferenz der Jungbauern Die Jungbauernschaft des Bezirkes Kitzbühel hält am Freitag, 14. Mai 1982, in der Landes-Landwirtschaftsschule Weitau in St. Johann in Tirol die heurige Frühjahrskonferenz ab. Beginn 20 Uhr. Wir laden dazu recht herzlich ein. Tages- ordnung: Eröffnung durch Bezirksobmann Matthias Fuchs Tätigkeitsberichte durch Geschäftsfüh- rer Franz Eberharter und Wirtschafts- beraterin Dora Eller Vorschau auf die Schwerpunkte des Sommer-Arbeitsprogrammes Preisverteilung des Milchwirtschafts- wettbewerbes Referat von Hofrat Dr. Hans Auer, Bildungsoffizier des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, zum Thema: »Heimat im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Zukunft« Diskussion. Jungbauernball in Kitzbühel Die Jungbauernschaft veranstaltet am Samstag, 22. Mai 1982, im Hotel »Zur Tenne« den traditionellen Jungbauern- ball. Zum Tanz und zur Unterhaltung spielen die »Lustigen Tummersbacher«. Beginn 20 Uhr. Zum Besuch wird freund- lichst eingeladen. unannann Beim Head-Cup dabei... Wojtek Fibak, Polen, und Rod Frawley, Australien Langsam nimmt das Teilnehmerfeld für den diesjährigen Head-Cup, der zu- sammen mit dem Sparkassen-Ladies-Cup vom 19. bis 25. Juli in Kitzbühel über die Bühne gehen wird, Form an. Heute kann die Teilnahme zweier äu- ßerst interessanter Weltklasseleute gemel- det werden, die noch dazu beide nicht nur Sonderklasse im Einzel, sondern auch im Doppel darstellen. Der eine - der Australier Rod Fraw- ley, ist beinahe als Spätstarter zu bezeich- nen, denn er war schon einer der vielen Legionäre in der BRD, absolutes Mittel- maß und wohl niemand hätte sich seine Steigerung vorstellen können. Doch Frawley gelang, was nur wenigen ver- gönnt ist: in Wimbledon rückte er in den Blickpunkt der Tennisfans aus aller Welt und er schaffte den Sprung auf die Titel- seiten der Tageszeitungen. Seither gehört er zur Sonderklasse der Top-50 im ATP- Komputer. Der andere - einer der wenigen Tennis- profis, die aus dem Osten kommen und nicht in der CSSR zu Hause sind, der Pole Wojtek Fibak, begann seine große Lauf- bahn in Kitzbühel. Hier erreichte er vor Jahren das Halbfinale und machte da- durch erstmals auf sich aufmerksam. Zwischenzeitlich gehört er zu den ganz großen Stars des Tennis - ist mehrfacher Weltmeister im Doppel und erreichte erst kürzlich wieder einen Platz im Achterfeld des WCT-Masters. Der sympatische Pole, ein Head-Spie- 1er, wird auch heuer wieder mit seiner charmanten Gattin nach Kitzbühel kom- men, denn er hat ja seinen Wohnsitz von Polen nach New York verlegt, wo es den beiden ausgezeichnet gefällt. Fibak und Frawley sind also die ersten beiden Herausforderer für den Argenti- Kitzbüheler Wandertip G'walt-Woferl Durch mehr als 120 Jahre hat sich im Volke das Treiben des G'walt-Woferl er- halten. Mehrere Marterin erinnerten an die Opfer dieses Gewaltverbrechers. In ei- nem ausführlichen Bericht hat Dr. Otto Zimmeter im Jahre 1959 in der Heimat- zeitung die Taten und das Ende des Wolf- gang Fischbacher dargestellt. Der G'walt- Woferl hatte das Müllerhandwerk erlernt und erhielt eine gute Erziehung. Allein schon als Knaben verriet er einen unbe- zähmbaren Hang zur Nichtstuerei und zum Herumvagieren. Er kam wegen meh- rerer Verfehlungen in Haft. Später legte er aus gemeiner Rachsucht in der Wal- dung seines Dienstherrn Feuer und wurde wegen schwerster Tiermißhandlung neu- erdings verurteilt. Wenn er nicht im Zuchthaus war, so streifte er als Bettler durch das Unterland, lebte von Almosen, wilden Beeren und Nüssen und nächtigte oft in Heustädeln und Hütten. Völlig auf die schiefe Bahn geriet der Mann, als er in den abergläubischen Wahn geriet, er könne sich unsichtbar machen, wenn er sieben Herzen unschul- diger Mädchen verzehrt hatte. In zwei Fällen gelang ihm die Tötung eines allein durch den Wald eilenden Kindes. Nach dem ersten Mord in Niederndorf entkam der Täter unerkannt. Erst eine zweite Tat, die ebenso grausam als reiner Lustmord verübt worden war, lenkte den Verdacht auf den G'walt-Woferl. Der zweite Mord geschah im Röhrerbichlwald und traf ein achtjähriges Bauernmädchen auf dem Schulweg. Knapp 14 Tage nach diesem Mord wurde Fischbacher in Landl ange- halten und verhaftet. Er legte ein offenes Geständnis ab. Das k.k. Landesgericht in Innsbruck verurteilte ihn zum Tod durch den Strang. Die Berufung wurde verwor- fen, auch der Kaiser bestätigte das Urteil. Am 12. Dezember 1861 wurde das Urteil bekanntgegeben. Der Täter wurde zur Be- sichtigung ausgesetzt. Unter den Interes- senten für den G'walt-Woferl waren viele nier Guillermo Vilas, der zweifelsohne heuer die Nummer eins beim Head-Cup Kitzbühel, den Austrian Open, sein wird, die wir vorstellen können. Übrigens Guillermo Vilas: Er bewies vergangene Woche neuerlich, daß er der- zeit die absolute Nr. 1 im Welttennis ist. Nach seinen zwei Finalsiegen gegen Con- nors und dem Sieg gegen McEnroe in den vergangenen Wochen feierte er in Madrid nach dem Finalsieg in Monte Carlo einen weiteren Sieg über den CSSR-Star Ivan Lendl. Mit 4 Starts in Grand-Prix-Turnie- ren feierte er den 4. Turniersieg und fe- stigte Rang 2 im Volvo-Grand-Prix. Frauenspersonen, auch ging viel Opfer- geld ein, das als freiwilliger Beitrag für die Besichtigung eingenommen wurde. Der Hinrichtungstag war am 14. De- zember, in Innsbruck war Wochenmarkt. Namentlich aus dem Unterinntal kamen massenweise Leute zum Richtplatz am Prügelbau. Der Scharfrichter. und sein Gehilfe kamen aus Prag, sie walteten vor einem zahlreichen Volke ihres Amtes. Die Todesstrafe wurde durch den Strang voll- zogen. Nach der Hinrichtung läutete die Sterbeglocke und der Beichtvater Johan- nes hielt eine eindringliche Predigt, ehe sich die Leute zerstreuten. Die Leiche wurde den ganzen Tag am Galgen belas- sen und erst abends in aller Stille abge- nommen und beerdigt. Die Hinrichtung des G'walt-Woferl war die letzte öffentliche Hinrichtung in Innsbruck. Am Röhrerbühel erinnert ein Marterl noch heute an den Mord an der achtjähri- gen Elisabeth Berger. Auch unweit des Schwarzsees soll bis in die letzten Jahr- zehnte eine Gedenktafel gewesen sein, die leider verlorenging. Weil heute über 120 Jahre seit dem Tod des Mörders vergangen sind, der bußfer- tig gestorben ist und deswegen auch nicht als Geist erscheint, kann man sich ohne Angst in den Bereich des Röhrerbühels und des gesamten Bichlachs trauen. Zu- dem ist es immer zu empfehlen, dort auf den Wegen zu bleiben, um sich nicht zu verirren. Die Zeit der Baumblüte ist im Bichlach ein Erlebnis für jeden Wanderer. Die Wege sind gut beschriftet, der Höhen- unterschied ist nicht sehr groß. Erste Auffahrt Am Samstag, 15. Mai, eröffnet die Hahnenkammbahn die Sommersaison. Eine Auffahrt ist noch nicht anzuraten, wenn man größere Wanderungen machen will, denn es liegt noch eine Menge Schnee. Auf der Sonnseite von Kitzbühel gehen die Kitzbüheler Hornbahn 1 und III (Al- penhaus) am Mittwoch, 20. Mai, in Be- trieb. Hier kann man erste Höhenwande- rungen wagen. Die Sektion Gipfelbahn geht erst am Montag, 24. Mai, in Betrieb. Der Sommertarif und die Begünstigun- gen sind gegenüber dem Vorjahr unverän- dert.
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