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Samstag, 22. Mai 1982 Kitzbüheler Anzeiger Scite 17 verstärkte Kleinorientierung in 150m/GND bei Tag/Nacht genaues Kennenlernen der Staats- grenze von Rosalia-Ehrenhausen Training von Außenlandungen, vor allem Nachtaußenlandungen Durchführung von Wartungsereig- nissen im Felde (200-Std-Wartung) Sehr zum Dank verpflichtet ist die Staf- fel den Grundeigentümern und Pächtern, die in großzügiger Weise ihr Areal für das Gelingen der Übung zur Verfügung ge- stellt haben. Vielleicht fühlt sich auch je- mand durch den Fluglärm belästigt, aber bedenken Sie eines: besser Fluglärm ver- ursacht durch eigene Maschinen als durch Fremde. Feldflugplatzübung im Raum St. Johann/Tirol - Mai 1982 Die 4. Flächenstaffel des Hubschrau- bergeschwaders 1 in Langenlebarn/NO verlegt im Rahmen einer Feldflugplatzü- bung in der Zeit vom 24. bis 28. Mai 1982 nach St. Johann in Tirol. Zwei Paare tanzen um die Wette; ein Pferd, das durch die Pusta jagt; Engel, die sich vergnügen; Wien beim Heurigen; Hochzeit, Ernst und Heiterkeit; Wohlklin- gendes und Quietschendes; ein lebendiger Pfarrsaal als Concertodrom; das Concer- todrom als Gast. Was soll noch recht viel mehr geschrie- ben werden über etwas, was unbeschreib- bar ist. Wer das Konzert gehört hat, weiß viel genauer (als ich), was da geschehen ist. Wer nicht dabei war, dem werde ich nicht einmal den guten Nachgeschmack vermitteln können. Es begann jedenfalls mit zwei Violin- Duos von Bela Bartok. Das erste disso- nantere, einem zweiten tänzerischen gegen- übergestellt. Martin Mumelter und Peter Lefor auf ihren Violinen; strahlend, ver- gnügt, herzhaft. Es folgte ein folkloristisches Stück Zol- tan Kodalys, dargeboten von Martin Mu- melter und Max Engel auf dem Cello; vol- ler ungezähmter Wildheit, mit heißem un- garischen Paprika auf den Saiten des Cel- los. Ein Stück zum Tanzen und zum Fröh- lichsein, das ruhig und fast sentimental ausklang. Dann der wiederentdeckte Ernst Kre- mek, Zwölfton-Musik, etwas schwierig nachzuvollziehen nach dem vorhergehen- den Werk. Ein Solo Max Engels. Als nächstes und für mich der Höhe- punkt des Abends: Joseph Haydn. Ein ge- zupftes Cello, über das sich die Violin- stimme (Peter Lefors) gleichsam zum Himmel emporhob. Der Raum wurde un- endlich, verlor seine Grenzen. Sphärische Klänge; verzaubernd, entrückt. Es mach- Geplante Übungsvorhaben sind: Kleinorientierungsflüge in 150 m über Grund bei Tag und Nacht Grenzüberwachungsflüge bei Tag und Nacht Außenlandungen auf Feldern bei Tag und Nacht Durchführung von technischen Wartungs- und Instandsetzungs- aufgaben im Felde Dabei wird der Bevölkerung auch je- derzeit die Möglichkeit geboten, Maschi- nen und Einrichtungen des BH zu besich- tigen. Besonderes Interesse dürften die bei dieser Übung durchzuführenden Nacht- flüge wecken. Im Zuge dieser Feldflugplatzübung ist unumgänglich mit erhöhtem Lärmauf- kommen zu rechnen, wobei aber von Sei- ten der Militärpiloten alles unternommen wird, um diese so gering wie möglich zu halten. Die 4. Flächenstaffel bittet die Bevölke- rung, dieser Übung verständnisvoll gegen- über zu stehen, und dadurch für das Ge- lingen dieser Feldflugplatzübung beizu- tragen. te mich voller Erwartung, was ich im Haydn-Jahr noch alles zu hören bekom- men werde. Und schließlich als Abschluß der ersten Hälfte Wienerisches von Josef Severac mit Peter Lefor und Kurt Neuhauser am Klavier. Ein sehr schönes Werk eines rela- tiv Unbekannten. Von allem ein bißchen: von den Schrammeln, von Mozart und von Strauß. In der Pause gesellten sich die Musiker unters Publikum. Mann und Frau hatten Gelegenheit, sich mit ihnen zu unterhal- ten, während Max Engel folkloristische Weisen auf der Drehleier zum Besten gab. Der zweite Teil des Abends begann wie- der mit Bartok-Violinduetten. Diesmal ein Tanz- und ein Hochzeitslied, holländi- schen bzw. serbischen Ursprungs. Insbe- sondere das zweite konnte mit seiner Leichtigkeit und Herzhaftigkeit gut gefal- len (Wer erinnert sich nicht an den phan- tastischen Bela-Bartok-Klavierabend Fuat Kents im letzten Jahr?). Sodann ein großer Sprung zu einer So- nate Charles Ives. Sie stammt ungefähr aus dem Jahr 1910. Sie ist dahinfließend und stürmisch, voller Gereimt- und Unge- reimtheiten, ein Ausdruck unseres Jahr- hunderts, ein rasanter Einstieg in die Neue Musik. Es musizierte Kurt Huttin- ger am Klavier mit Martin Mumelter. Der Kufsteiner Kurt Neuhauser »ver- ging« sich schließlich an Johann Seba- stian Bach, dem »größten Improvisator der ernsten Musik«. Er improvisierte im Stil des großen alten Meisters über das fremdenverkehrsträchtige Kufstein-Lied. Obwohl er es hervorragend bewerkstellig- te und das Grundmuster des Volk.sliedes zunächst überhaupt nicht erkennbar war, wäre mir ein »reiner« Bach bzw. eine Im- provisation über ein »echtes« Volkslied lieber gewesen. So war es jedenfalls ein Jux, der selbst die ergrauten Dekane auf den alten Bildern zum Lachen über unsere Fremdenverkehrsjodeleien brachte. Oder war das Lächeln nur Spiegelbild von den Zuhörern? Nein. Zum Ende eine Salonorchesterbearbei- tung von Mozarts Symphonie Nr. 40 in g-moll (Diese Kurzarrangements bekann- ter Melodien hatten in der Zeit vr der Entwicklung der ersten Schallplatte ihre Blütezeit). Da ich kein Mozart-Fan bin, konnte mich diese Nachkomposition von Johann Nepomuk Hummel nicht begei- stern. Die Zugabe entschädigte mich dafür wieder vollends. Es handelte sich um ein weiteres Solostück nach der bekannten Weise »Es muß ein wunderbares sein ...« von Franz Liszt. Zusammenfassend: Die fünf »Spiel- leut'« sind Musiker der Welt. Ihr Umgang mit den Instrumenten ist bestechend. Sie verstehen es, wie nur wenige, Gefühle, Farben und Bilder zu vermitteln. Ihre Musik kommt von innen heraus, wirkt überzeugend. Sie lebt und ist keine Muse des Elfenbeintums, wie es die Salzburger Festspiele beispielsweise sind. Die Künst- ler haben ihre Hetz; wenn sie z.3. mit Violinklängen von Beethovens Götterfun- ken aus dem Hinterzimmer dem Pianisten dreinpfuschen und ihn zu Reaktionen provozieren. Sie kennen keinen Starkult. Sie sind Genies aus Lust am Spielen, nicht wegen ihres Auftretens. Etwas allerdings fehlte an diesem Abend und dies ist be- sonders schade. Es war dies die Soprani- stin Doris Linser-Rainer von der Münch- ner Staatsoper. Sie war erkrankt. Es gilt für mich als Außenstehenden, meine Anerkennung den Organisatoren von der KKK-Werkstätte St. Johann aus- zusprechen, denen es offensichtlich im- mer wieder gelingt, großartige Veranstal- tungen aufzuziehen und auf dem Lande Unmögliches möglich zu machen. Elisabeth Wimmer, Salzburg ................................u....um...... St. Johann in Tirol Samstag, 15. Mai: FC Egger-Bier - FC Minitrans Londoner, 1:3 (1:3). Tor für Egger-Bier: Jakob Heim Tore für Minitrans: Franz Viertl, Lois Hornik und Josef Nill. Sonntag, 16. Mai: FC Egger-Bier - HSV Brixen im Thale, 2:1 (0:1). Tore für Egger-Bier: Herbert Sevignani und Erich Scheiflinger. »Es muß ein wunderbares sein ...« (Franz Liszt) und es war tatsächlich ein wunderbarer Abend
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