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Das Streichquartett zur Festakademie im Pfarrsaal (Kooperator Klaus E,rber, Ludwig Schöllenberger, Frau Edith Becker und Lukas Feichiner). Seite 22 Kit2biLeler Anzeiger Samstag, 22. Mai 1982 Lukas Feichtner) mit dem Quarte-.t in C-Dur von Mozart eröffne:. Herr Dekan Dialer begrüßte sodann die Festgäste, be- sonders den Herrn Erzbischof, den Herrn Bürgermeister und Oberstudienrat Dr. Engelbert Waliner aus Garmisch Parten- kirchen, der den Festvortrag »Die Diözese Chiemsee und St. Johann i.T.« hielt. In seinen Ausführungen berichtete er unter anderem: Das Wachsen der Orte in unserem Raum stellte die Kirche anfangs des 8. Jahrhunderts vor die notwendige Aufgabe, das religiöse Leben durch Glau- bensbote - Hl. Rupert - zu vertiefen. Dabei ging es auch darum, die Abstek- kung begrenzter und überschaubarer See!- sorgbereiche zu schaffen, die zu einem Bistum zusammengefaßt gehörten. Die Organisation der bayerischen Bistümer (Salzburg, Passau, Freis:ng, Regensburg) kam erst durch den hl. Bon:fatius 739 zur Durchführung. 798 wurde dann Salzburg Metropole der bayerischen Kirchenpro- vinz. Die damalige gotische Kirche von St. Johann dürfte Eigenkirche der Leu- kensteiner (ausgestorben im 13. Ja.ar.• ge- wesen sein und wird erst bei der Errich- tung des Bistums Chiemsee genannt und war spätestens zu diesem Zeitpunkt schon an die Salzburger Kirche übergeben. Im Jahre 1200 wurde Eberhard der II. Erzbischof von Salzburg. Ihm gestattete der Staufenkönig Friedrich der II. bei Klosterfrauen-Chiemsee 1213 ein Bistum zu errichten. Da dies fehlschlug, geang es, auf Herren-Chiemsee den Kathedrals- sitz aufzuschlagen. Das neu errichtete Bistum umfaßte nur 10 Pfarreien: fünf im bayerischen Raum und Söll, St. Ulrich a. Pillersee, Kirchdorf, Brixen im Tale und St. Johann im Leukental. Da der Bischof von Chiemsee keine ei- gene Residenz in seinem Bistum hatte (Bi- schöfe residierten ab 1305 im Chiemsee- hof in Salzburg), wurde 1446 St. Johann im Leukental Pastoralresidenz, nicht aber fester oder ständiger Wohnsitz der Bi- schöfe. Die Kirche von St. Johann erhielt auch nicht den Rang einer Kathedrale. Anschließend dankte der Herr Dekan dem Festredner und bat sodann den Erz- bischof, die Ehrenurkunden an folgende verdiente Pfarrmitglieder zu überreichen: Katharina Golser - 65 Jahre Chormit- glied, Maria Lechner - 60 Jahre Chor, Johann Zobel - 50 Jahre Chor, Elisabeth Hochfilzer - 50 Jahre Chor, Anton Plet- zer, Peter Höflinger - 50 Jahre Kirchen- musiker, Magdalena Huber - 45 Jahre Chor, Erwin Leder - 40 Jahre Kirchen- musiker, Hermann Seibl - 35 Jahre Chor, Kurt Walti, Ludwig Schöllenber- ger, Johann Kals, Katharina Aigner - 30 Jahre Chor, Margreth Fuchs, Elisabeth Hirzinger, Theresia Kleinlerchner, Maria Pirchl, Hubert Sprenger, Hubert Egger, Georg Pletzer, Andreas Pletzer, Matthias Rass - Kirchenmusiker, Katharina Krim- bacher - 30 Jahre treue D:enste für die Kirche, Michael Sojer - 25 Jahre treue Dienste als Mesner, Carl Hofinger, Fritz Randl - 10 Jahre treue Dienste im Reno- vierungsaus;chuß. Mit dem 3. Satz aus dem Mozartquar- tett endete der Fes:akt. Die Rettenbacher Eisschützen brannten zur gleichen Zeit mit 800 Fackeln ein Kreuz mi: dem 250iger ab. Am Sonntag, den 9. Mai, wurde der Markt mit Pöllerschüssen geweckt. Um 10 Uhr feierte Erzbischof Karl mit der Pfarrgemeir.de den Festgottesdienst zum 250. Weihetag der barocken Pfarrkirche. Dem Hocham: wohnten bei: die Land- tagsabgeordneten Paul Landmann und Walter Kantner, Bezirkshauptmann Dr. Heinz Höfle, Bürgermeister Dipl.-Ing. Partl, Bezirksschulinsp. Dr. Walter Bod- ner, der Großteil des Gemeinderates und Pfarrgemeinderates, die Korsettifrauen und viele Gläubige, welche die Pfarrkir- che füllten. Der Kirchenchor unter der Leitung von Hermann Seibl brachte die Haydnmesse »In tempore belli« - genannt Pauken- messe - zur Aufführung. In der Festpredigt sagte der Oberhirte: Die Renovierung eurer Pfarrkirche hat die Pfarrgemeinde zu großer Opferbereit- schaft zusammengeführt. Und Opfer sind die Voraussetzung für die Erneuerung je- der Gemeinschaft. Wo keine Opfer ge- bracht werden, wo jeder nur an sich selber denkt, dort wächst keine Gemeinschaft. Wenn schon ein Bauwerk der steten Sorge bedarf, um so mehr muß die Christenge- meinde sich immer wieder erneuern. Das Konzil hat uns die Aufgabe gestellt, an der ständigen Erneuerung der Kirche mit- zuarbeiten. Schätzt, liebe Gläubige, euer Gotteshaus! Das Ziel der Erneuerung wä- re nicht erreicht, wäre die Kirche nur ein Museum. Versammelt euch hier Sonntag für Sonntag, um das zu tun, was Jesus uns aufgetragen hat: Tut dies zu meinem Gedächtnis! Und ihr, liebe Eltern, schickt eure Kinder regelmäßig zur hl. Messe. Der Gottesdienst muß Anliegen der ganzen Pfarrgemeinde sein. Zur Verwirklichung brauchen aber die Seelsorger treue Hel- fer im Pfarrgemeinderat und in seinen Ausschüssen, die mit ihnen überlegen, wie die Gottesdienste so schön als möglich, so würdig als möglich, anziehend und mis- sionarisch gehalten werden. Das Singen und Beten ist Ausdruck des gemeinsamen Glaubens. Unsere Gottesdienste müssen zu einem echten Bruderdienst werden wie die Worte des Apostels verlangen: Einer trage des anderen Last. Ein junger Priester hat an seinen Freund geschrieben: Was die Seele für den Leib ist, das sind wir Christen in der Welt. So mögen wir hoffen, daß wir aus dem Festsaal dieser Kirche in den himmlischen Hochzeitssaal des niederkommenden Herrn .erufen werden. Nach dem Auszug des Herrn Erzbi- schofs und den Festgottesdienstbesuchern ging der Höhepunkt zum 250-Jahr-Jubi- läum zu Ende. Der Presseausschuß dankt im Namen des Pfarrgemeinderates allen, die zur Durchführung und Verschönerung des Festes beigetragen haben. SPÖ St. Johann: Kurt Mayerhofer einstimmig wiedergewählt Bei der unlängst im Gasthof »Gratt« stattgefundenen Jahreshauptversamm- lung der St. Johanner SPÖ, sie war ausge- zeichnet besucht, nahm alles seinen ge- wohnten Lauf: wohl ein Zeichen, daß man mit dem Ausschuß unter seinem Ob- mann Kurt Mayerhofer zufrieden ist; es gelingt ihm, sowohl größere Veranstal- tungen gut zu organisieren als auch die tägliche Arbeit für die Mitbürger zur Zu- friedenheit zu leisten. 4 1 0
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