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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Mai 1982 Aus dem Kitzbüheler Rathaus Beschwerden über Bundesstraßen - Neue Umlaufbahn für Skigroßraum - Erster Ausbau der Fußgängerzone Bei der 22. Sitzung des Kitzbüheler Ge- meinderates am 24. Mai 1982 fanden nach Angelobung von FPÖ-Gemeinderat Ger- hard Reisch, der für seinen Kollegen Dr. Otto Wendling an der Sitzung teilnahm, Bürgermeister und Straßenreferent offene und harte Worte über den schlechten Zu- stand der Bundesstraßen in Kitzbühel. Bürgermeister LA Hans Brettauer, der vorerst die Bundesstraßen benannte, da bei der Bevölkerung darüber Unklarheit herrsche. Zu den Bundesstraßen gehören die Straßenzüge ab dem Knoten Ecking: die Franz-Reisch-Straße, die Klostergas- se, die Josef-Herolf-Straße, die Maling- gasse, die Bichlstraße und die Jochberger Straße; weiters das Straßenstück vom Reisch-Eck in die Vorderstadt sowie die Straße vom Restaurant »Wienerwald« bis zur Dewinakreuzung. Wiederholt habe er beim Herrn Landeshauptmann, bei der Bundesstraßenverwaltung sowie beim Bezirksbauamt Kufstein verlangt, daß mit der Sanierung dieser Straßen begon- nen wird. Alle Bundesstraßen in Kitzbü- hel sind in einem schlechten Zustand, tie- fe Fahrrinnen behindern den Verkehr und bei Regenwetter ist die Belästigung der Fußgänger nicht mehr tragbar. Bei den zuständigen Stellen wird auf alle Forde- rungen und Wünsche die Antwort erteilt: für die Straßenerhaltung und die Straßen- sanierung wäre kein Geld vorhanden! Da- zu wies der Straßenreferent, Gemeinderat Friedhelm Capeilari, noch darauf hin, daß selbst die Neumarkierung der Bun- desstraßen an Geldmangel scheitere. Der Gemeinderat forderte den Bürgermeister auf, nochmals energisch bei den zuständi- gen Stellen zu verlangen, daß diese Stra- ßenzustände, die wahrlich bald zum Him- mel schreien, durch Sanierungsmaßnah- men behoben werden. Ein zweiter wichtiger Punkt der Tages- ordnung war der Bericht des Bürgermei- sters über das neue Projekt der Bergbahn- AG Kitzbühel. Wie bereits bekannt, be- stand die Absicht, vom Talgebiet Kirch- berg - Aschau über Usterkar in zwei Teilstrecken das Hahnenkammgebiet zu erreichen. Weiters stand auch zur Debat- te, ob man nicht die Hahnenkammbahn und die Streifalm-Sesselbahnen im Stadt- gebiet von Kitzbühel vergrößern könnte sowie den Silberstubenlift am Hahnen- kamm weiter ausbauen und die Brunnal- men neu erschließen sollte. Es wurde dann ein neues Seilbahnprojekt gefordert, das von den Liegenschaften Hausgrub- Reiterhof in zwei Teilstrecken auf den Pengelstein führen sollte. Eine moderne Seilbahn, die anfänglich von allen Kitzbü- heler Stellen sehr begrüßt wurde. Im Zuge der Planung stellten sich aber diesem Pro- jekt unüberwindliche Hindernisse der Umweltbelastung und des Verkehrs wie auch Schwierigkeiten in der Grundbe- schaffung für die Talstation und die Au- toparkplätze entgegen. So kam man im Vorstand und im Aufsichtsrat der Berg- bahn-AG auf das schon vor zehn Jahren geplante Projekt einer Seilbahn vom Wei- ler Klausen zwischen Kirchberg und Kitz- bühel auf den Hahnenkamm zurück. Schon vor zehn Jahren konnte die Berg- bahn-AG in diesem Gebiet für eine zu er- richtende Talstation ein Areal von über 2 Hektar erwerben. Die Planung geht nun seit einigen Wochen in diese Richtung, unterstützt durch Gemeinde und Frem- denverkehrsverband Kirchberg. In Pla- nung steht daher eine moderne Einseil- Umlaufbahn nach dem Muster von Schruns in Vorarlberg. Talstation in Klausen, Mittelstation im Gebiet der Eh- renbachhöhe und Bergstation auf dem Ju- fen bzw. auf dem Pengelstein. Sobald die Trassenführung feststeht, wird mit den Grundbesitzern die Verhandlung zwecks Erwerbung der Uberfahrensrechte aufge- nommen. Für die Liegenschaften, welche im Eigentum der Stadtgemeinde Kitzbü- hel stehen, wurde vom Gemeinderat be- reits »Grünes Licht« gegeben. Bei der Behandlung der weiteren Tages- ordnungspunkte wurde der Dienstbar- keitsvertrag mit Liegenschaftsbesitzer Jo- sef Hinterholzer zu Unterparm geneh- migt. Dieser Vertrag regelt die Skiabfahr- ten. In seinem Bericht erwähnte der Bürger- meister vorerst die Kartengrüße von den Gemeinderäten Wolfgang Peschl (aus Rueil-Malmaison) und Toni Kahlbacher (aus USA) und lud weiters die Gemeinde- räte ein, die Ausstellung »500 Jahre ge- druckte Schrift« in der Handelsakademie sowie die Klassenkonzerte der städtischen Musikschule zu besuchen. Das Schluß- Einleitung Wenn heute der Salzburger Erzbischof Dr. Karl Berg hierher nach St. Johann in Tirol gekommen ist, um jungen Christen das Sakrament der Fir- mung zu spenden und um jung und alt zum Glauben zu ermu- tigen und ihnen die Kraft zu einem Le- ben aus dem Glauben an Jesus Christus neu zu bezeugen und um an der Ehrung verdienter Mitglie- der dieser Pfarrei teilzunehmen und mitzuwirken und & um dem Hochwürdigen Herrn Dekan Alois Dialer - einem Geistlichen mit Leib und Seele, auch ausgezeichnet mit dem Ehrenring der Marktgemeinde, der iöchsten Auszeichnung, die ein Gemeinwesen zu vergeben hat - für die wohlüberlegte Planung und Durch- führung der überaus gelungenen Re- staurierung der Pfarrkirche - des wohl zartesten und lieblichsten Klein- ods im Leukental - zu danken, hat er ganz bewußt dafür den 8. Mai des Jahres 1982 gewählt, um den Tag der Weihe dieser Kirche - auch liebevoll »St. Johanner Dom« genannt - vor 250 Jah- ren durch den Chiemseebischof Franz Jo- seph Graf von Arco in das gegenwärtige Bewußtsein der Gläubigen zu stellen und so den geistlichen Geburtstag der jetzigen Pfarrkirche dem Sturz in die Vergessen- heit zu entreißen. Darüber freut sich das Dekanat sehr herzlich. Dafür sind Ihnen - Eure Exzel- lenz - die St. Johanner aufrichtig dank- bar. Eingrenzung des Themas Mich hat der Hochwürdige Herr Dekan Alois Dialer gebeten, das festliche Bild des heutigen Kirchweihjubiläums, das sei- nen besonderen Glanz allein schon durch die Anwesenheit seiner Exzellenz, des Hochwürdigsten Herrn Erzbischofs von Salzburg, empfangen hat, in einen kir- chengeschichtlichen Rahmen zu stellen. Das Thema des mir zunächst gestellten Referates lautete: »Das Bistum Chiem- see«. Mag sein, daß der eine oder andere - je nach Kenntnis historischer Fakten und Zusammenhänge - sagt: Ja - Bistum Chiemsee - davon habe ich schon etwas gehört, auch im Zusammenhang von St. Johann. Aber was soll da schon Besonde- res daran sein, wo man unter anderem weiß, daß das Bistum Chiemsee sich flä- chenmäßig nur auf die Größe eines Deka- nates - mit ursprünglich 10 Pfarreien - erstreckte? Der geschichtlich Interessierte freilich, der sich daran macht, auf die Fragen »Warum wurde dieses Bistum überhaupt gegründet?« und »Warum wurde sein Sprengel so klein bemessen?« Antworten zu finden, stößt dabei noch auf andere Besonderheiten, die für das Bistum Chiemsee kennzeichnend sind. sind. Niemand von ihnen wird von mir ver- langen wollen, daß ich nur der Vollstän- digkeit halber oberflächlich die 600jährige Geschichte des Bistums Chiemsee zeitlich ausschreite und vor ih- rem geistigen Auge Revue passieren lasse. Um den Rahmen dieser Festveranstal- tung nicht zu sprengen, habe ich - ihr Einverständnis vorausgesetzt - meinen Vortrag eingegrenzt auf das Thema: »Das Das Bistum Chiemsee - seine kennzeichnenden Besonderheiten Von Dr. Engelbert Wallner, Oberstudienrat, Garmisch-Partenkirchen, Vortrag beim Festakt am 8. Mai 1982 im Pfarrhof zu St. Johann in Tirol
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