Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 29. Mai 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Bezirksfrühjahrskonferenz der Bezirksjungbauernschaft konzert der Musikschule findet am Mon- tag, 5. Juli, in der Handelskammer statt. Mit dem Erweiterungsbau im städtischen Krankenhaus und der Sanierung des städ- tischen Altersheimes konnte 'bereits be- gonnen werden. Im Finanzreferat genehmigte der Ge- meinderat auf Antrag des Referenten Stadtrat Jakob Lackner einen Kassenkre- dit in der Höhe von 5,5 Millionen Schil- ling. Der Kredit wird von der Sparkasse der Stadt Kitzbühel zu einem Zinssatz von 11,5 % gegeben. Dieser Kassenkredit war erforderlich nach dem Ankauf des Hirzin- gerfeldes und dem bisherigen Nichtver- kauf der städtischen Fronfeste. Kauf und Verkauf sollten sich gegenseitig finanzie- ren. Straßenreferent Gemeinderat Fried- helm Capellari berichtete über die Fuß- gängerzone Hinterstadt. Da Baumaßnah- men viel Geld erfordern, ist vorerst nur an die Sanierung des Platzes zwischen Forst- amtsgebäude und Finanzamtsgebäude ge- dacht. Gemeinderat Gerhard Resch regte die Besichtigung weiterer Fußgängerzo- nen an, da man in dieser Angelegenheit nicht genug Erfahrung sammeln könne. Bisher wurden vom Kitzbüheler Gemein- derat die Fußgängerzonen in Hofgastein, in München und in Bad Reichenhall be- sichtigt. Behandelt wurden weiters der Bau einer Mehrzweckhalle (Standortfrage), Park- platz Sportheim, Umweltschutztag, Bau und Planung. Zum Umweltschutztag 1982 wurde der Sonntag, 13. Juni, festgesetzt. Es möchten wieder alle Vereine und Kör- perschaften mitwirken Mehr als 150 Funktionäre fanden sich am Freitag, den 14. Mai 1982, in der LLA Weitau ein, um an der diesjährigen Früh- jahrskonferenz der Bezirksjungbauern- schaft Kitzbühel teilzunehmen. Bezirksjungbauernobmann GR Mat- thias Fuchs konnte eine Reihe von Ehren- gästen willkommen heißen. Fuchs betonte in seinen einleitenden Worten, daß er nicht gewillt sei, das gute Klima zwischen Jungbauernschaft und Junger ÖVP im Bezirk Kitzbühel wegen einiger Unge- reimtheiten auf Landesebene zu gefähr- den, hob aber wohl die Schwierigkeiten hervor, die in dieser Thematik liegt. Referent Hofrat Dr. Hans Auer, Bildungs- offizier des Bundes der Tiroler Schützen- kompanien. Geschäftsführer Franz Eberharter hielt in seinem Tätigkeitsbericht auf die vielen Veranstaltungen des letzten halben Jahres Rückschau. Wirtschaftsberaterin Dora Eller berichtete über die rege Kurstätig- keit bei den Mädchen und den Hauswirt- schaftswettbewerb. Besonders hervorge- hoben wurde von den Berichterstattern der »Tag der offenen Tür« und der Bau- ernmarkt im Rahmen der 100-Jahr-Feier- lichkeiten des Landeskulturrates als sehr gut gelungene Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit. Nach kurzen Grußworten der Bezirks- leiterin und der Ehrengäste konnten Bgrn. Dipl.-Ing. Ludwig Partl und Dir.-Stv. Dipl.-Ing. Josef Kogler die Preisverteilun- gen für den Rede- und den Milchwirt- schaftswettbewerb vornehmen. Der Höhepunkt des Abends war dann das Referat von Hofrat Dr. Hans Auer zum Thema »Die Heimat im Spannungs- feld zwischen Vergangenheit und Zu- kunft«. In seinen mit lang anhaltendem Applaus bedachten Ausführungen zeigte Auer auf, welche Gefahren, aber auch welche Möglichkeiten auf uns junge Ge- neration zukommt, und rief zu einer Stär- kung des Heimatglaubens auf. Nach den sehr interessierten Ausfüh- rungen HR Auers konnte BO Matthias Fuchs die Konferenz mit dem Dank an al- le Funktionäre für die geleistete Arbeit und das zahlreiche Erscheinen beschlie- ßen. •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••+••••••••••••••••4•••,..4444.• Bistum Chiemsee - seine kennzeichnen- den Besonderheiten«. Durchführung des Themas 1 Eine kennzeichnende Besonderheit des Bistums Chiemsee ist darin zu erblicken, daß es innerhalb des Rahmens des Erzbis- tums Salzburg gegründet wurde. Lassen Sie mich auf diesen größeren Rahmen - unter besonderer Berücksichtigung der Pfarrei St. Johann im Leukental - etwas näher eingehen. Das Salzburger Erzbistum hat nicht nur eine lange geschichtliche Entwicklung hinter sich, hat nicht nur Interesse für sei- ne Geschichte gezeigt, sondern hat vor al- lem die Geschichte der Kirche durchgrei- fend und nachhaltig gestaltet. Nachdem die Römer, die im Jahre 15 nach Christus von Kaiser Augustus den Auftrag erhielten, die Alpen im Norden des Römischen Reiches zu erobern und nach fast 500jähriger Besatzung im Jahre 488 aus diesem Gebiet hier wieder abgezo- gen waren, drangen im Verlauf der Völ- kerwanderung die Stämme der Bajuwaren in die ehemals von den Römern besetzten Gebiete vor und trafen dort noch auf eine romanische Restbevölkerung, die zum Teil schon christlich war und von der teil- weise Orts-, Fluß- und Flurnamen und besonders im Inntal auch Flureinteilun- gen (die sogenannten römischen Quadra- fluren) - aber nicht nur dort - über- nommen wurden. Gleich nach 500 drangen die Bajuwaren in das Inntal bis zum Ziller vor. Ins Söll-Leukental scheinen die Baju- waren erst im 7. Jahrhundert eingewan- dert zu sein. Jetzt werden Strukturen des gesell- schaftlichen und sozialen Lebens gesucht und auch gefunden und in den im Entste- hen begriffenen Gemeinwesen in die Pra- xis umgesetzt. Bei der Schaffung dieser Strukturen spielten die bayerischen Stam- mesherzöge eine wichtige Rolle, die, um diese strukturellen Aufgaben zu meistern und zu vollenden und um eine geordnete Gerichtsbarkeit sicher zu stellen, einfluß- reiche Männer einsetzten. Das Adelsgeschlecht der Liuchinger, das das Leukental als herzoglich-bayeri- sches Lehen innehatte, baute die Graf- schaft im Leukental aus. Auch nach dem Sturze des Bayernherzogs Tassilo III. im Jahre 788 durch Karl dem Großen schei- nen die Liuchinger, auch Leukensteiner genannt, die Grafschaftsrechte dort wei- ter besessen zu haben. Der Neuanfang der bajuwarischen Siedler im fremden Land - mit im Wach- sen begriffenen Ordnungsstrukturen - stellte die Kirche vor die notwendige Auf- gabe, dort das religiöse Leben der baju- warischen Stämme, die wohl erst mit den Anfängen des christlichen Glaubens ver- traut waren, zu vertiefen durch Glaubens- boten iroschottischer, angelsächsischer und fränkischer Herkunft (der hl. Rpert war fränkischer Herkunft) und zu ordnen und dafür die Absteckung begrenzter und überschaubarer Seelsorgsbezirke zu schaffen, in denen der Glaube verkündet, die Sakramente gespendet und das Leben aus dem Geist der Botschaft Jesu gestaltet werden konnte. Es galt nun, die einzelnen Seelsorgsbe- zirke organisatorisch zusammenzufassen zu einem Bistum. Die Anfänge der Bistumsorganisation Salzburgs gehen zurück auf das Wirken des hl. Rupert. Der Versuch, von bayerisch-stammes- herzoglicher Seite eine Bistumsorganisa- tion für den gesamten bajuwarischen Siedlungsbereich zu schaffen, wurde .16 von Rom nicht akzeptiert und war damit gescheitert. Die Organisation der bayerischen Bis- tümer Salzburg, Passau, Regensburg und Freising kam erst durch den hl. Boni- fatius - einem Angelsachsen - im Jahre
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