Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Mai 1982 41 Vom 25. bis 27. Juni steht die Handels- kammer Kitzbühel im Mittelpunkt der Be- zirks-Gewerbe-Ausstellung 82. Beinahe hundert Gewerbetreibende aus dem Be- zirk werden ihr Leistungsangebot präsen- tieren. Ausgestellt wird in den Räumlich- keiten der Kammer sowie am un:eren Hahnenkammplatz, der als Freigelände zur Verfügung steht. Schon jetzt kann man sagen, daß diese Ausstellung einen sehr interessanten Querschnitt zeigen wird, vom Düsentriebwerk bis zum Ka- chelofen ist praktisch alles zu sehen. Georg Winkler 70 Jahre In Kitzbühel-vollendete kürzlich der Postbeamte i.R., Georg Winkler, das 70. Lebensjahr. Er ist einer der unauffällig- sten, aber tätigen Mitarbeiter der Pfarre. Winkler war durch Jahrzehnte als Kraft- fahrer bei der Post beschäftigt und mit seinem Paketwagen in Kitzbühel eine be- kannte Erscheinung. Er war ein Muster- beispiel eines einsatzfreudigen Postbeam- ten, der auch bei seinen Kollegen sehr be- liebt war. Foto WernerNessizius, Kitzbü hei In der Pfarre übernahm Georg Winkler verschiedene Aufgaben. Er war durch zwei Perioden Mitglied des Pfarrgemein- derats. Als Kirchensammler ist er seit lan- gem ein treuer Helfer der Pfarre. Eine be- sondere Aufgabe entwickelte Georg Winkler im Wohnviertelapostolat, auch wenn er diesen modernen Ausdruck nie auf seine Tätigkeit anwenden wird. Als Caritassammler lernte er die echten Not- fälle kennen und wußte Abhilfe zu schaf- fen, wo dies möglich war. Für das Cari- tassammeln nahm er sich, als er noch im aktiven Dienst stand, mehrmals sogar Ur- laub. Georg Winkler gehört zu den treuen Betern bei den Sterberosenkränzen und Kitzbüheler Wandertip Zum »heidnischen Freithof« Etwa 19 Minuten von Oberndorf ent- fernt steht in einer romantischen Wald- lichtung in stiller Einsamkeit auf dem We- ge nach Going die »Bergkapelle«, ein hübscher Bau mit Stukkaturarbeit am Ge- wölbe und einem gefälligen Freskogemäl- de auch über dem Altare. Eine Inschrift nennt als Erbauer Paul Michael von Leit- ner, die Einweihung nahm am 9. Mai 1732 der Bischof Arco vor, der Dechant Martin Riester las am 30. Juni 1733 die er- ste heilige Messe. Auch ein Glöcklein hat die Kapelle, das die Knappschaft noch oft zum Gebete gerufen haben mag, später, wie es scheint, nach Kitzbühel kam. Am 16. Mai (Johannes von Nepomuk) geht die Knappschaft von Jochberg »mit dem Kreuz« hierher. Georg Muhr, Bauer zu Hubern, kaufte vom k.k.-Berg-Hütten- und Waldamt Kitzbichl die Kapelle um 50 fi. am 1. Mai 1822 im Versteigerungs- weg, seitdem ist sie Eigentum des Huber- bauern. Auf dem Hügel ober der Kapelle ist ne- ben dem Uhrnhäusl ein »Marterl« mit ei- ner Inschrift, welche meldet, daß unweit weg ein Schulmädchen, Anna Foidl, 8 Jahre alt, grausam ermordet und um 10 Uhr abends vom armen Vater aufgefun- den wurde. Der Täter war der Gewaltwo- ferl. Das Marterl enthält eine ernste Mah- nung in Versen und hinterläßt ein unheim- liches Gefühl, namentlich in der Waldein- samkeit. Über den Rehrobühel führt ein ange- nehmer Weg nach Going, der 1697 ange- legt wurde; außerdem ist der ganze Hügel von einem wahren Labyrinth von Gehstei- gen durchzogen, sodaß im Volksmund das Sprichwort lebt: »Wer sich am Rehro- bühel nicht vergeht, ist kein guter Christ«; indessen ist die Gefahr des Irrge- hens nicht so groß und braucht sich nie- mand abschrecken zu lassen, denn Freun- de schattiger Waldungen, angenehmer bei Begräbnissen. Der tiefreligiöse Mann ist ein vorbildlicher Vater und Großvater und ein Helfer, wenn er Not sieht und hel- fen kann. Georg Winkler ist seit langem aktiver Mitarbeiter im Arbeiter- und Angestell- tenbund unter Obmann Stadtrat OSR Pe- ter Brandstätter. Seit vielen Jahren gehört Georg Winkler dem Ortsausschuß an und ist dort als Siebziger noch aktiv. Die Heimatzeitung schließt sich den vielen Gratulanten an und wünscht Georg Winkler noch viele aktive und gesunde Jahre. Kühle und leicht ausführbarer Spazier- gänge finden hier ein unerschöpfliches Gebiet harzduftender Nadelhölzer und moosreicher Teppiche. Auf die Hügel des Bichlach verteilen sich die 21 Häuser der Werchat Hauzen- berg mit meist unfruchtbaren Heide- und Weideplätzen; hier findet sich auch der »heidnische Freithof«, dessen Bezeich- nung verschiedene Mutmaßungen hervor- gerufen hat. Am Westfuße des Bichlach steht das Gasthaus »Rainache«, nach dem Flüßchen gleichen Namens so geheißen. In der Nähe der jüngste, vom k.k.-Mon- tanärar 1851 eingetriebene, bald wieder verlassene, jetzt zugeschüttete Stollen. An der Gedenksäule am Heilig-Geist- Schachte unterhalb des Dorfes hat man einen schönen Ausblick auf die Groß- venediger-Spitze. So steht es im »Führer durch St. Jo- hann LT. und das Kaisergebirge«, den Kooperator Christian Aufschnaiter ver- faßt und der Verschönerungsverein St. Johann LT. ohne Angabe des Erschei- nungsjahres verlegt hat. Es ist erlaubt, an einigen Daten und Angaben zu zweifeln. Der angegebene chiemseeische Bischof Arco war am angegebenen Datum tat- sächlich in St. Johann und hat einen Tag vorher die Dekanatskirche geweiht. In der Literatur ist das Weihejahr der Kapelle am Rehrobühel mit 1733 angegeben, so- daß der Bischof eher den Grundstein ge- segnet als die Kirche benediziert hat. Nähere Angaben über den »heidni- schen Freithof« sind leider nicht möglich, aber vielleicht findet ein Heimatkundler mehr Nachrichten dazu. Das Frühjahr ist fortgeschritten, aber für einen Pfingstausflug durch das Bichl- ach kann man getrost eine Empfehlung abgeben. Schneefreie mittlere Höhe Wenn es keinen besonderen Rückschlag gibt, kann man zu Pfingsten damit rech- nen, daß in mittlerer Bergeshöhe Schnee- freiheit gegeben ist. Als Bergfahrten emp- fehlen sich, wenn man auch Seilbahn- oder Liftfahrten einbezieht, um Wander- zeit zu sparen, das Kitzbüheler Horn oder der Gaisberglift in Kirchberg. Auch die Hahnenkammbahn ist für eine Höhen- fahrt schon in Betrieb.
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