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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Juni 1982 flohmarkt der Nächstenliebe Haben Sie sich schon den Termin für den Großflohmarkt des heurigen Jahres im Bezirk Kitzbühel notiert? Am 17. und 18. Juli 1982 (Samstag, Sonntag) wird im St. Johanner Gymnasi- um alles verkauft, was im ganzen Bezirk nicht »niet- und nagelfest« ist. Von no- stalgischen Antiquitäten bis zum Oldti- mer (diese Spende ist leider noch nicht eingetroffen) verkaufen wir alles, was Sie uns zur Verfügung stellen. Deswegen nochmals unsere Bitte an Sie: Bringen Sie uns brauchbare und somit verkaufbare Sachspenden vom alten Holzrechen und Melkschemel, der alten Ofenbank - die am Dachboden steht, anderen Gebrauchs- gegenständen - Schuhen, Bildern, Bü- chern, altes Werkzeug und Sportgeräte, altes Porzellan und Gläser, Besteck, Klei- dung, Jagdtrophäen, Felle, Bauernleinen, Spielsachen für klein und groß und, und, und In der Vorwoche hat die Sammelaktion in den Geschäften und bei den Wirt- schaftstreibenden begonnen. Ihr Ehrgeiz sollte es sein, den schönsten Beitrag für den Flohmarkt zu stellen. Jeder Beitrag ist wichtig, auf jeden kommt es an! Denn wie der Präsident des Lionsclubs Kitzbü- hel, Dipl.-Ing. Stampfer, ausführte, soll mit dem Erlös des Flohmarktes die über- aus wichtige Arbeit unterstützt werden, die im Therapiezentrum der Lebenshilfe Kitzbühel in Oberndorf für die behinder- ten Kinder des Bezirkes tagtäglich gelei- stet werden muß - im Zentrum selbst bei der Betreuung und Schulung der Vor- schulkinder - den Umgang mit Messer und Gabel zu erlernen, die Sprache als Verbindungsmittel zu anderen Menschen zu beherrschen und richtig anzuwenden sowie sich in. einer Gemeinschaft von an- deren Kindern zurechtzufinden, d.h. so- ziales Verhalten zu lernen. Diese mühsa- me tägliche Kleinarbeit, die neben Bewegungs- und Verhaltenstherapie getan werden muß, wollen wir unterstützen. Aber nicht nur im Therapiezentrum wartet Arbeit und Engagement. Familien mit behinderten Kindern oder Erwachse- nen, mit betreuungsbedürftigen Familien- mitgliedern benötigen oft die Hilfe der Gemeinschaft - rasch und unbürokra- tisch. Akute Not und Unglücksfälle - hier sofort und wirksam zu helfen, ist eine vorrangige Zielsetzung des Lionsclubs. Unter der Devise des Lionismus »wir dienen«, die zugleich eine Verpflichtung darstellt, steht auch der heurige Floh- markt in St. Johann. Lassen Sie sich von dieser Zielsetzung mitreißen und unterstützen Sie aktiv den heurigen Flohmarkt durch Ihren ganz persönlichen Beitrag im Sinne dieser De- vise - wir glauben sie ist es wert! Unsere Sammelstellen: Kitzbühel: Optiker J. Schwarz, Vorder- stadt, Tel. 05356/2723. Aurach: Hauschild R. Sanitär-, Hei- zungs- und Ölfeuerungsanlagen; Paß- Thurn-Bundesstraße 248, Kitzbühel, Tel. 053 56/45 85. St. Johann: Rotes Kreuz, Ortsstelle Salzburger Straße, Tel. 05352/2555 (Hauptsammelstelle). Fieberbrunn: Firma Berg - Tiere mit Herz - Rosenegg 66, Tel. 05354/6236 oder 6237. Friedl Stöckl, Spielbergstraße 10, Tel. 05354/6229. Unser Konto für Geldspenden: Öster- reichische Creditinstitut AG, Kitzbühel, Konto-Nr. 16363278. Altbauernausflug 1982 Im Rahmen des ländlichen Fortbil- dungsinstitutes veranstaltete die Bezirks- landwirtschaftskammer Kitzbühel auch heuer wieder für Altbauern, Altbäuerin- nen und ehemalige Land- und Forstarbei- ter und deren Frauen eine Lehr- und Aus- flugsfahrt. Diesmal ging es in den Chiem- gau und an den Chiemsee. Maria Eck, das höchstgelegene Wallfahrtskloster Deutschlands und Kloster Seeon, nördlich des Chiemsees, waren die Ziele der lehr- reichen Ausflugsfahrt, an der in fünf Rei- setagen rund 600 bäuerliche Pensionisten und Rentner aus dem Bezirk, unter der Reiseleitung des Bezirkssekretärs Ing. Jo- sef Wörgötter und der Bezirks- und Lan- desbäuerin Ökonomierat Anna Hechen- berger, teilnahmen. 1613 und 1624 erwarb die Benediktiner- Abtei Seeon am Chiemsee die Alpen Vor- deregg und Hinteregg auf der Höhe des nordöstlichen Vorberges des Hochfeiln mit einer Gilte von 600 Zentner Butter für die Klosterküche. 1621 wurde die Propstei errichtet, 1626 eine Kapelle und 1635 wur- de die Propstei errichtet. 1626 eine Kapel- le und 1635 die Kirche »Maria Hilf« er- baut. 1638 der Klostergasthof, 1654 der Klostergutshof und 1713 das Kloster. Bei der Säkularisation 1803 wurde Ma- ria Eck Staatsbesitz und 1810 samt dem Gut mit 300 Tagwerk an einen Bierbrauer in Traunstein verkauft. 1826 erbauten die Chiemgaugemeinden in 12 Tagen mit 1274 Mann und 391 Wagen die Wall- fahrtsstraße nach Maria Eck. 1891 übernahmen die sogenannten schwarzen Franziskaner (Franziskaner Minoriten) das ehemalige Seeoner Besitz- tum Maria Eck (Kirche, Kloster, Gasthof und Gutshof). Die Klostergründe sind heute an die umliegenden Bauern ver- pachtet. Von Maria Eck (882 m über dem Mee- re) hat man eine weite Rundsicht über den Chiemsee und auf die Chiemgauberge. Das im Jahre 1803 säkularisierte Insel- kloster St. Lambert in Seeon wurde 944 vom bayerischen Pfalzgrafen Aribo ge- gründet. Benediktiner von St. Emmann in Regensburg waren die ersten Mönche. An das Frauenkloster St. Wallburg, das noch im 13. Jahrhundert auf einer weiteren In- sel bestand, erinnert uns noch das Wall- burgiskirchlein. Kloster Seeon besaß neben der Abtei- oder Klosterkirche noch drei Klosterka- pellen. St. Nikolauskapelle als Abtkapel- le, St. Barbarakapelle mit dem Hochgrab des Klosterstifters Aribo und die Marien- kapelle mit den Grabstätten der einst auch im Brixentale reichbegüterten Adelsfami- lie Laiminger. In Richtung Dorf Seeon, über einen Holzsteg erreichbar, das Wallfahrtskirch- lein zu »Unserer lieben Frau« in Bräuhau- sen (dem ehemaligen Klosterbräuhaus). Neben der Hofmark Dorf Seeon besaß Kloster Seeon auch weinzinsende Güter in der Wildschönau, die von einem Propst, der auf dem Keller in Oberau saß, verwal- tet wurde. Der Klosterkeller in Seeon ist heute Klostergaststätte. Von 1852 bis 1933 gehörte Kloster See- on mit Kirche und Gut der herzoglichen Familie Leuchtenberg (Nachkommen des Stiefsohnes Kaiser Napoleons Eugen Be- auharnais, Vizekönig von Italien und Herzog von Leuchtenberg). 1979 ging Kloster und Kirche an die Erzdiözese München-Freising über, das Gut mit 70 Hektar Wiesen verblieb in Pri- vatbesitz und ist heute Gestüt und Reit- stall. Um den Klostersee, der einst mit dem Chiemsee verbunden war, liegen sechs weitere kleine Seen, daher der Name See- on. Anton Flecksberger *** Restaurant »Landhäusl« und »Waschkuchl« hat heuer im Sommer erstmals geöffnet Das gemütliche und so beliebte Inlokal »Landhäusl« hat heuer erstmals auch im Sommer geöffnet. Seit 28. 5. hat das Re- staurant täglich ab 17 Uhr geöffnet. Die Bar »Waschkuchl« sperrt um 21 Uhr auf. In der Vor- und Nachsaison ist am Diens- tag Ruhetag, aber in der Hauptsaison hat das Lokal täglich geöffnet. Das beliebte Restaurant hat im Winter seinen Besitzer gewechselt und befindet sich nun in den Händen des bekannten Welser Geschäftsmannes Gerhart Royer. Ab der Sommersaison hat Herr Kastner die Geschäftsführung übernommen. Herr Kastner ist seit mehr als 10 Jahren »Wahlkitzbüheler« und hat unter ande- rem im Hotel »Bellevue« und im Hotel »Schloß Lebenberg« für das Wohl der Gäste gesorgt. Die Küche legt weiterhin allergrößten Wert auf frische Produkte und hohe Qua- lität. Die Bedienung ist rasch und freund- lich. Das »Landhäusl« und die »Wasch- kuchl«, wieder unter der »Regie« von Christine, sind ab heuer auch im Sommer ein »heißer Tip«.
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