Kitzbüheler Anzeiger

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Referent Gerd Überall (zweiter von links) mit der Sammelmannschaft der Bergrettung. Samstag, 19. Juni 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Bericht über die 5. Monatsversammlung in Kitzbühel Bei der 5. Monatsversammlung der TWW Kitzbühel konnten wir neben unse- ren Kollegen aus Kufstein besonders LA Dipl.-Ing. Ritzer, den Leiter des Wasser- bauamtes Kufstein, begrüßen. Dipl.-Ing. Ritzer betonte, daß er unsere Einladung gerne angenommen habe, um unseren Mitgliedern das Aufgabengebiet und die Tätigkeit des Wasserbauamtes Kufstein zu erläutern und das gegenseitige Ver- ständnis zu verbessern. Im ersten Teil seines Referates gab Dipl.-Ing. Ritzer einen Überblick über die verschiedenen Abteilungen und Aufgaben des Baubezirksamtes Kufstein (dem auch das Wasserbauamt untergeordnet ist), um dann im Hauptteil seines Referates genau- er auf das Wasserbauamt einzugehen. Er erläuterte, daß sich die Tätigkeit des Wasserbauamtes auf die Verbauung der Gewässer im Bereich der Ort- und Tal- schaften konzentriere und sich an das Aufgabengebiet der Wildbachverbauung anschließe. Im technischen Bereich des Wasserbauamtes werden ca. 25 Mitarbei- ter beschäftigt, heimische Unternehmer stellen bei den jeweiligen Verbauungen den Maschinen- und Fuhrpark. Auf Antrag von Gemeinden oder Inter- essen- bzw. Zwangsgenossenschaften wer- den vom Baubezirksamt genaue Pläne ausgearbeitet, um eine möglichst scho- nende Verbauung zu gewährleisten, die unsere Gewässer nicht in Kanäle verwan- deln, aus denen jegliches Leben verbannt ist (was leider in der Vergangenheit sehr oft praktiziert wurde und - hoffentlich - nicht zur Gewohnheit wurde). Wie Dipl.-Ing. Ritzer betonte, hätten sich die Verbauungsmethoden in den letzten 20 Jahren gewaltig geändert bzw. verbessert, sodaß sie sich jetzt als nahezu perfekt prä- sentieren. - Vom Standpunkt der Tech- nik aus mag das stimmen, vom Stand- punkt des Umweltschutzes aus stimmt die Perfektion der heutigen Technik doch eher bedenklich! Dipl.-Ing. Ritzer meinte weiter, daß die derzeitigen Eingriffe in die Gewässer, über einen längeren Zeitraum betrachtet, fast nicht mehr oder überhaupt nicht mehr zu erkennen wären - also würden die derzeit frisch verbauten Gewässer in einer Art »altem Naturzustand« wieder ein »Juwel« in unserer Landschaft sein! Hoffentlich! Im Detail meinte Dipl.-Ing. Ritzer, daß das Auskleiden der Fugen zwischen den großen Steinen, die das Ver- bauungsgerüst bilden, mit kleinen Steinen und Schotter unbedingt notwendig sei, damit die Steine ihre Lage behalten. Auch sei es unerläßlich, Mündungen von klei- nen Nebenbächen zu verbetonieren, da- mit die Verbauung nicht beschädigt wer- de. - Besteht hier wirklich die Möglich- keit, daß sich - besonders bei den heuti- gen »perfekten« Verbauungsmethoden - die Verbauungswunden wieder schließen? Auf die Frage, ob es durch die Gewäs- serverbauung auf Grund der Absenkung des Grundwasserspiegels nicht zu ähnli- chen Versteppungserscheinungen kom- men könne wie z.B. im Rheinland, meinte Dipl.-Ing. Ritzer, daß in unserem Gebiet eine völlig andere Bodenbeschaffenheit herrsche und diesbezüglich keine Gefahr bestünde. Wir danken jedenfalls Herrn Dipl.-Ing. Ritzer für seinen interessanten Vortrag, der uns damit einen Einblick in die Tätig- keit des Wasserbauamtes gab. Manche Mitglieder hatten den Eindruck von ei- nem äußerst naturverbundenen Men- schen, mit großem technischem Wissen, an der Spitze dieses Amtes; bei manchen »sturen« - oder überkritischen? - Mit- Ausgerechnet der erste Tag eines Wet- terumschwungs traf mit dem seit langem vereinbarten Kitzbüheler Umweltschutz- tag zusammen. Nur die Mutigen ent- schlossen sich angesichts der äußeren Um- stände, ihren Einsatz durchzuführen. Trotz der tristen Ausgangslage ergab sich nach Abschluß der Aktion für den Refe- renten GR Gerd Überall eine sehr erfreuli- che Bilanz, gemessen an der Teilnehmer- zahl und an dem Sammelgut. Folgenden Vereinen und Organisationen gebührt der öffentliche Dank für die Mitwirkung: Bergrettung Bergwacht Drachenfliegerclub Hunger-Projekt Junge ÖVP Kitzbüheler Skiclub Pfadfinder gliedern blieb doch eher ein leicht bitterer Nachgeschmack zurück. Ob die derzeitigen großen Eingriffe in unsere Gewässer und Flußlandschaften tatsächlich in so perfekter Art erfolgen, wird man also erst nach einem längeren Zeitraum mit Sicherheit beurteilen kön- nen. Vielleicht bringt die Zukunft doch Positiveres! Damit wir in unserem schönen Heimatland Tirol aber weiterhin eine ab- wechslungsreiche Landschaft behalten, die Überlebensmöglichkeiten für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren bietet, hoffen wir, daß Verbauungen nur in wirk- lich dringenden Fällen erfolgen. Das :.>Ka- pital unserer Landschaft« sollte nach Möglichkeit erhalten bleiben! Die Sünden der Vergangenheit dürfen sich nicht wie- derholen! H. 0. Regenbogen-Initiative Schützenkompanie Verein der Krippenfreunde Verein der Südtiroler Wasserrettung Wasserwacht. Wie wichtig es ist, daß der Umwelt- schutztag ganz wesentlich von den Ver- einen getragen wird, erwies sich bei der Durchführung auch heuer. Bei diesem schlechten Wetter entschloß sich keine Gruppe von »Nichtorganisierten« zum Mitmachen. Vielen Dank allen, die mitgearbeitet ha- ben, daß unsere Landschaft wieder saube- rer ist, sagen LA Hans Brettauer, GR Gerd Überall, Bürgermeister Referent für Umwelt- schutz und Ortsbildpflege Kitzbüheler Umweltschutztag trotz Regens ein Erfolg
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