Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Juni 1982 Fortsetzung von Seite 1 18 Uhr. 10.30 Uhr bis 12 Uhr Platzkon- zert der St. Johanner Dorfmusikanten, Leitung Andrä Wurzrainer; ab 17 Uhr zweite Verlosung von Sachpreisen. Sonntag, 27. Juni: geöffnet von 9 bis 18 Uhr. Von 10.30 bis 12 Uhr Platzkonzert der Jungmusikkapelle Reith, Leitung Ka- pellmeister Georg Jöch!. Ab 17 Uhr Ver- losung der Hauptpreise (Pelzjacke, Ves- pa, Reise für zwei Personen) und weite- rer Sachpreise. Eintritt frei! Die Bezirks-Gewerbeschau wird von hundert Gewerbetreibenden aus dem gan- zen Bezirk beschickt! Eine großartige Lei- stungsschau. Vom Bezirksausschuß des ÖGB Der Bezirksausschuß des Österreichi- schen Gewerkschaftsbundes hielt unter dem Vorsitz von Kammerrat Josef Brand- stätter eine Sitzung ab. Bezirkssekretär Kammerrat Kurt May- erhofer sprach über die AK-Kulturtage, die im Dezember vorgesehen sind (vorge- sehen ist eine Krippenausstellung) und über die Kurse des Berufsförderungsinsti- tuts im Herbst. Es werden 9 Sprachkurse, davon 2 in St. Johann, 10 weitere Kurse, davon ein Trachtennähkurs in Hochfil- zen, und vier Seminare ausgeschrieben. Der ÖGB-Sekretär berichtete über die Be- schäftigtenzahl und die Arbeitsmarktlage im Bezirk. Die Schiedskommission hatte im ersten Halbjahr 12 Fälle zu behandeln, von denen 8 positiv zugunsten der Arbeit- nehmer abgeschlossen werden konnten. In der anschließenden Debatte verwies Berufsberater Bezirksobmannstellvertre- ter Heinz Grauß auf die echte Arbeitslo- sigkeit bei den Bauhilfsarbeitern hin. Landessekretär LA Alfons Kaufmann sprach über die wirtschaftliche Situation Tirols aus der Sicht des Gewerkschafts- bundes. Tirol hatte im Vorjahr ein ver- gleichsweise gutes Wachstum von 2,5 Prozent (Österreichdurchschnitt nur 0,1 Prozent). Trotzdem muß bei einigen Sparten ein Stagnieren registriert werden. Es gab ein Plus von 2295 Mitarbeitern im Jahresdurchschnitt gegenüber 1980. Bis 1985 müssen rund 5000 Arbeitsplätze im Land geschaffen werden. Ende Mai 1982 gab es ein Minus von 1,3 Prozent Arbeit- nehmern in Tirol gegenüber dem Ver- gleichszeitraum 1980. Es wird sehr schwierig, alle jungen Leute unterzubrin- gen, die heuer ins Berufsleben eintreten. Es gibt noch 11.600 ausländische Arbeits- kräfte in Tirol. Der Landessekretär ging auf einzelne Sparten der Wirtschaft ein. Auf Grund der guten wirtschaftlichen Si- tuation ist die Beschäftigungslage in Tirol derzeit noch gut. Die Zahl der Pendler ist auf 43,6 Prozent angestiegen. Anschließend an das Referat des Lan- dessekretärs ergab sich eine rege Ausspra- che. svi SV Kitzsport Familienradausflug Der SV Kitzsport ladet am Sonntag, 27. 6., alle Mitglieder zu einem Familienrad- ausflug »Rund ums Bichlach« ein. Treff- punkt: 13 Uhr bei Kitzsport, Jochberg- straße. Mitzubringen sind: Ein Tourenrad und gute Laune. Damit auch konditions- schwächere über die Runden kommen, wird am Reropichl eine Labestation ein- gerichtet. Eine eventuelle Absage wegen Schlecht- wetter wird im Schaukasten ausgehängt. Kitzbüheler Wandertip Wo Hexen Haare ließen Zwei Stunden südlich von Kirchberg, am östlichen Abhange des Gaisberges, liegt in einer Höhe von 1532 m die Alpen- wiese Harlaßanger. Sie ist etwa 600 m über dem Spertental und bekannt wegen des Bergkirchleins Maria Heimsuchung. Obzwar es auf Kirchberger Gemeindege- biet steht, gehört es seelsorglich zu dem 10 km entfernten Brixen. Die Entstehung dieser Kapelle zu unse- rer lieben Frauen Heimsuchung (Fest am 2. Juli) wird von der Sage so geschildert (wir folgen der Darstellung von DDr. Matthias Mayer »Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg«, 1. Heft, 1936): Ei- ne Kindbetterin von Oberndorf hatte an einem Samstagabend während des Abendgebetes der Hausleute die Mutter- gottes gesehen, die ihr offenbarte, ihr Bild sei im Harlaßanger unbeachtet auf einem Tannenbaum mit drei Wipfeln. Das dort gefundene Bild habe man nach Kirchberg getragen, von wo es über Nacht an seinen alten Platz zurückkehrte. Wieder nach Brixen übertragen, geschah nach 7 Tagen das Gleiche. Daraufhin habe man an der Fundstelle des Bildes die Kapelle gebaut. Das soll 1691 geschehen sein. Tatsächlich muß es um diese Zeit eine Kapelle oder einen Bildstock gegeben ha- ben, denn 1714 bewilligte das damals zu- ständige Ordinariat Chiemsee mit Sitz in Salzburg, daß die kleine »hilzerne Capel- le«, die von vielen aus »Tyrol, Binzgeü und Bayern und anderen Landschaften ei- gens herzureisenden Kirchfährtern« eifrig besucht wurde, vergrößert wird. Es hatten höchstens 6-7 Personen Platz, während doch oft 60-70 zusammenkamen. Aus- drücklich aber wurde bei der Bewilligung vermerkt, »daß ja nicht unter dem Vor- wande der Andacht unanständige Zusam- menkünfte eingeführt, sondern die Ehre Gottes und seiner Heiligen befördert wer- de«. Der Bau wurde 20 Schuh lang, 15 Schuh breit und 10 Schuh hoch mit einem Rondell von 2 1/2 Schuh. Die Obsten (Vorhalle) und das Türmchen wurden 1749 erbaut. Für den starken Besuch der Wallfahrt spricht, daß 1802 noch das Ge- such um Erbauung einer kleinen Priester- wohnung eingebracht wurde, das aber der Ablehnung verfiel. Am Maria-Heim- suchungstag (2. Juli) kamen die Bittgänge von Brixen, Kirchberg und Westendorf. Besonders im Herbst pflegten die Bauern als Dank für gute Ernte nach Harlaßanger zu wallfahrten. Wallfahrten gibt es bis in die Gegenwart. Wir haben die Wallfahrtsgeschichte vorangestellt, um den geneigten Leser zu zeigen, daß es heutzutage und in der jün- geren Vergangenheit sehr friedlich zugeht bzw. zuging und eine Wallfahrt zum Har- laßanger empfehlenswert ist. Früher war es offenbar anders. Die nicht ganz wissenschaftliche Namenskun- de erklärt den Namen so: Auf der Alpen- wiese fochten die Hexen manchen Strauß aus. Sie kamen vom Wendelstein und vom Jugginger Jöchl über den Salvenberg und trafen sich auf der schönen Alm mit cer Konkurrenz vom Pinzgau und »enters Tauern«. Sie scheinen nicht nur getanzt und gefeiert zu haben, sondern es ging ganz handfest zu, sonst könnte man den Namen nicht erklären, der besagt, daß dort Haare gelassen wurden. Inzwischen s:nd die Hexen völlig aus dem Gebiet ver- schwunden. Wo eine Kirche ist, braucht man keine Angst zu haben, schließlich weiß man auch, daß der Teufel auf dem Kirchanger nur mehr als hölzerner weißer Teufel in der Kirche zu sehen ist, wo er wenig Angst einflößt und keine ab- schreckende Wirkung hat. Gaisberglift Wer heute zum Harlaßanger will, be- nützt für die Verkürzung des Aufstiegs den Gaisberglift, sodaß nur noch 250 Hö- henmeter zu bewältigen sind. Auch für die Abfahrt ist der Lift zu empfehlen, weil er eine einmalige Panoramasicht aufbaut. L:ftbetrieb täglich von 8.30 bis 11.45 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr (Sie können lang beten!). Begünstigter Sommertarif. Zur Alpenrose Jetzt ist die Zeit der Alpenrosen. Durch ein Übereinkommen zwischen den Unter- nehmen kann man mit der Bergfahrkarte vom Gaisberglift in Westendorf zu Tal fahren, ohne zahlen zu müssen. Auch je- ne Wanderer, die den Weg von der Berg- station in Westendorf zum Gaisberglift machen, genießen den Vorteil der Gratis- talfahrt bei Vorweis der Bergfahrkarte. Sommerbetrieb Ab Samstag, den 26. Juni, sind weitere Anlagen in Betrieb, sodaß man nun die Hahnenkammbahn, die Kitzbüheler Hornbahnen, die Doppelsesselbahnen Maierl 1 und Resterhöhe und den Sessel- lift Gaisberg zur Auswahl und zur Er- leichterung von Bergfahrten hat.
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