Kitzbüheler Anzeiger

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Die »Stampf« des Kirchbe,rger Ölsdilages, eröffnet am 20. Juni 1982. Der M2'proze6 gliedert sich in drei Teile: 1. Im Dachgeschoß wird es in der Mühle .'orgena'ilen. Von dort fällt es in den Müllergrant im Erdgeschoß. 2. Wird »s'Linsat« in die >Sümpf« Bild, gebracht und 3. In einer Trommel erhitzt, kommt es in die »Preß«. Dort schei- det sich das Öl aus. An einem Tag wurden 10-15 Zentner . ausgemah!en. Von 1 Z'ntner Linsen bekomm! n-1an 1-2 Liter Öl. Im .15i1d, links, der Ölschlag; rechts de Brennhütte und davor Gäste und Erdheimische. Samstag, 26. Juni 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 31 25 Jahre Salon Knauer, Kirchberg Friseurmeister Ludwig Knauer, Kirch- berg, feiert am 1. Juli 1982 sein 25jähriges Betriebsjubiläum. Am 11. August 1924 in Mayrhofen, Zil- lertal, geboren, begann er seine zweite Be- rufslaufbahn erst nach dem 2. Weltkrieg, wo er selbst als Gebirgsnachrichtenfunker drei Jahre im Einsatz auf dem Balkan war und zweimal das harte Los als Kriegsge- fangener erdulden mußte. Seine vor der Militärzeit erfolgreich ab- geschlossene Lehre als Tischler im elterli- chen Betrieb, mußte er aus Gesundheits- gründen aufgeben und begann 1949 im Alter von 24 Jahren einen neuen Beruf zu erlernen. Durch seine Kontaktfreudigkeit nach dem Schönen und Künstlerischen wählte er den Beruf eines Haarkünstlers und absolvierte seine dreijährige Lehrzeit beim damaligen Landesinnungsmeister in Innsbruck und beendete diese mit Aus- zeichnung. Nach mehreren Gehilfenjah- ren in namhaften Betrieben in Innsbruck zog er mit seiner inzwischen gegründeten Familie in die Schweiz, wo er sich mit viel Fleiß in Zürich und anderne Städten in bekannten Betrieben und Fachstudios das Diplom 1 Damen-Coiffeur erarbeitete. Als dann seine Tochter schulpflichtig wurde, gab Knauer seine gute Position in der Schweiz auf und kehrte in die Heimat zurück. Nach erfolgreicher Ablegung der Mei- sterprüfung im Mai 1957 eröffnete er am 1. Juli 1957 im ehemaligen Bechlroßstall in Kirchberg einen Herren- und Damen- friseursalon. Zu Weihnachten 1959 wagte er einen großen Sprung. Er mietete die früheren Räume der Post bei der Familie Mair an der Hauptstraße und bot Kirchberg zu dieser Zeit einen der schönsten und größ- ten Salon im Bezirk. Bis zur heutigen Zeit wurden Dutzende Lehrlinge erfolgreich ausgebildet und viele seiner Gehilfen ha- ben als Meister den Betrieb verlassen und sind heute tüchtige Unternehmer gewor- den. Eine ganz große Leistung bot seine Tochter, die im Abschlußjahr Landessie- gerin wurde und 1973, obwohl sie schon eine Familie hatte, die Meisterprüfung mit größtem Erfolg und höchster Aus- zeichnung machte. Sie ist leider nicht mehr im Betrieb ihres Vaters, da sie durch die Verehelichung mit einem Kaufmann selbst die Bürde einer Geschäftsfrau zu tragen hat. Nicht genung des Frisierens. 1965 er- öffnete Knauer mit seiner arbeitsamen Gattin, die durch ihre frühere Tätigkeit in der Gastwirtschaft die Konzessionsträge- rin ist, eine der ersten Frühstückspensio- nen mit Komfort-Zimmer, Bad/WC oder Dusche und Appartements (Haus »Kri- stall«) und riskierte damit einen gewalti- gen Sprung, da zu der damaligen Zeit kei- ne Nachfrage war; heute aber nicht mehr wegzudenken wäre. Fortsetzung auf Seite 34 einfach erklärt. Das Leinöl - quasi ein Nebenprodukt des Flachsbaues - diente zur Beleuchtung, als Schmiere, als Salbe und als Viehfutter, um nur einige Verwen- dungsmöglichkeiten der Produkte zu nen- nen. Unsere Ahner. beleuchteten die Kü- che noch mit einer Ölfunsel und schmier- ten den Wagen mit Leinöl. Und wer hat heute noch so viel Arbeitskräfte für den Flachsanbau auf seinem Hcf? Der Ölschlag Kirchberg :ammt aus der sogenannten »guten alten Zeit« da die Arbeitskraft in Tirol billig war und man noch auf die Selbsterzeugung ange- wiesen war. Die Geschichte des Ölschlags in Kirch- berg liegt im Dunklen. Er hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts seine jetzige Form erhalten, und er is: ein beredtes Zeugnis ländlichen Gewerbefleißes, und sein Bau und seine Einrichtung zeigen von hoher technischer Begabung der damaligen Be- wohner. SDmit ist der Olschiag ein höchst bemerkenswe::es Kultt.rdenkmal, dessen Erhaltung dank Ihres Einsatzes für die Zukunft gesichert ist. Dafür ist allen, de an der Erhaltung dieses iechn.schen Denkmals beigetragen haben, vcn Herzen zu danken, und ich bin mir gewiß, daß Sie auch in Zukunft Ihre Freude am Ölschlag haber. werden. (Bericht wird fortgesetzt!;, 1
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