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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Juli 1982 Ruggiero Ricci. Kitzbüheler Sommerkonzerte Violinabend mit Ruggiero Ricci Der Verein Kitzbtlheer Musikfreunde veranstaltet am Donnerstag, den 29. Juli 1982, im Festsaal der Handelskammer ei- nen Violinabend mit Ruggiero Ricci. Be- ginn: 20 Uhr. Programm: J.S. Bach: Partita Nr. 2, d-moll, Alle- mande, Corrente, Sarabande, Giga, Ciac- cona •Chaconne). Bela Bartok: Sonate für VioLne solo (1944, Tempo di ciaccone, Fuga, Melo- dia, Presto. Niccolo Paganini: Aus »24 Capricci für Violines solo«, op. 1, N-. 13 bis 24. Der Künstler Ruggiero Ricc:: Was für eine Name! »Einer der größten Geiger der Welt«. »Bestritt in seiner 40jährigen Kar- riere mehr als 3000 Konzerte«. »Mühelose Meisterschaft«, »Erregender musikali- scher Geist«. Geburtstagsfeier für Berta M. Walde Den neunzigsten Geburtstag feierte kürzlich - wie berichtet - in ungewöhn- licher geistiger und körperlicher Frische Frau Hauptlehrer i. R. Berta Margareta Walde. Diesen Anlaß benützten die Di- rektoren der Kitzbüheler Pflichtschulen zu einer kleinen Feier für die Jubilarin. Schulreferent Stadtrat OSR Peter Brand- stätter und seine Familie luden dazu in ihr Haus ein; die von einem Studienbesuch in Paris heimgekehrte Ha.rfinistin Annelies Brandstätter sorgte für einen festlich-in- timen Rahmen der herz.ichen Feier. OSR Dir. Brandstätter würdigte das Lebens- werk der bedeutenden Lehrerin und Ver- walterin des künstlerischen Nachlasses ih- res Bruder Prof. Alfons Walde. Er konn- te bekanntgeben, daß die Stadtgemeinde ihr lebenslanges Wirken mit dem erstmals verliehenen Ehrenzeichen zu bedanken versucht. OSR Dir. i.R. Karl Grißmann sprach als ehemaliger Schulleiter von Frau Walde und stellte ihr ein hervorra- gendes Zeugnis der Arbeit und der Zu- sammenarbeit aus. Er überbrachte auch die Grüße der Lehrerpensionistenrunde, deren aktives Mitglied Frau Walde ist. In den Dankesworten machte Frau Walde ei- nen Rückblick auf ihr langes und erfülltes Leben, erinnerte an Schwierigkeiten und Episoden und zeigte sich in ungewöhnli- cher geistiger Regsamkeit, sodaß die Wandertip der Woche Schlaberstatter Kirchtag Südlich von Kitzbühel zieht sich am Schloß Kapsburg vorbei der Weg gegen Jochberg und von dort gegen den Paß Thurn hin, ein ganz ausnehmend schöner Spaziergang. Der obengenannte Weg führt in seiner Verlängerung ins obere Pinzgau nach Mühlbach und Mittersill, je nachdem man sich gegen die »Krimi« mit ihrem berühmten Wasserfall oder östlich gegen Zell am See wenden will. Von der Höhe des Paß Thurns fällt der Blick auf die Tauernkette und rückwärts auf das liebliche Großachental bis zu den Wänden des Wilden Kaisers. Haben Sie es gelesen, daß dem Wande- rer Ludwig von Hörmann am Ende des vergangenen Jahrhundert der Weg von Kitzbühel nach Jochberg und zum Paß Thurn ein »Ganz ausnehmend schöner Spaziergang« erschienen ist. Er hatte noch keine Vorstellung von dem Urlau- berverkehr unserer Zeit. Freilich hat Hörmann auch in seinen »Wanderungen in Tirol« auch geschrie- ben: Wenn sich Einer unglücklich fühlt, wenn er nicht den ganzen Tag kraxelt und steigt, so kann er ohne sonderliche Be- schwer den ganzen Höhenkamm, der sich vorn Kitzbüheler Horn zum Geisstein und von da östlich bis zur Schmittenhöhe hin- zieht, in acht bis zehn Stunden bequem abgehen. Wer von Kitzbühel zum Kitzbüheler Horn und dann »bequem« zur Schmitten- höhe in acht Stunden geht, ist auf einen Wandertip nicht angewiesen. Wer es in dieser Zeit nicht schafft, muß zugeben, daß es früher vermutlich flottere Wande- rer gab, als es noch ohne Jogging und Bergläufe über Berg und Tal dahinging. Wer den angegebenen Weg noch nie ge- gangen ist, kennt auch den Platz des Schlaberstatter Kirchtags nicht. An der Nordseite des Geissteins, zwischen den Almen Pfanneben und Ahrental, war - zumindestens bis 1897, als Hörmann dar- Stunden verflogen. Frau Walde dankte für die nette Feier und deren aufmerksa- me Gestaltung. :;i Mittwoch, 4. August 1982, 19.30 Uhr, Stadtausschußsitzung im Clubheim. Alle Mitglieder des Stadtausschusses werden gebeten, pünktlich zu erscheinen. Der Obmann über schrieb, der grüne Rasenfleck zu be- sichtigen, auf dem vor Zeiten der berüch- tigte Schlaberstatter Kirchtag stattfand. Hiebei wurde der Sage nach so viel ge- rauft und bacchanaiisch getanzt, daß noch immer dort, wo die Spielleute saßen, kein Gras wuchs. Hörmann berichtet wei- ter, daß bei der Jochberger Waldkapelle eine solche Kampfstätte sich befindet, wo indes ganz ordentliche und durch Statuten in richtigen Grenzen gehaltene Ringspiele stattfanden. In Jochbergwald gibt es noch reges Le- ben, wenngleich auch statuarisch festge- legte Ringspiele - gemeint sind wohl Rangglerkämpfe zwischen Salzburgern und Tirolern - dort nicht mehr stattfin- den. Der Schlaberstatter Kirchtag hat ein unrühmliches Ende gefunden. Vielleicht veranstalten die Nachfahren der baccha- nalischen Tänzer von der Schlaberstatt heute Zeltfeste im Tal, wenn sie ange- sichts ihres traurigen Endes überhaupt Nachfahren hatten. Zum Zweitausender Unser Wandertip ist zwar nicht weitab vom Schlaberstatter Kirchtagsplatz, wenn man es nach der Luftlinie nach nimmt, aber doch auf der anderen Talseite und caher ohne Gefährdung für uns. Vom Waldwirt, wo das Auto abgestellt wird, fahren wir mit dem Postbus zum Paß Thurn (Variante: alter Paß-Thurn-Weg, Gehzeit eine Stunde) und mit der Doppel- sesselbahn zum Restersedel. Entlang des aussichtsreichen, breiten Kanimes, der die Grenze zwischen Salzburg und Tirol bil- det, wandern wir bergauf und bergab zum Zweitausender. Unterhalb des Roßgru- berkogels und des Kleinen Rettensteins steigen wir hinab in den Talgrund der Trattenbachalm. Von dort führt ein be- quemer Fahrweg in eineinviertel Stunden hinaus zum Wandwirt. Das »Kompaß- Wanderbuch Kitzbüheler Alpen« gibt die Wanderzeit mit 5 Stunden, den Höhenun- terschied mit 1210 m und den Schwierig- keitsgrad mit »mittel« an. Doppelsesselbahn Resterhöhe Die Doppelsesselbahn, die am Paß Thurn beginnt, fährt von 8 bis 11.45 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr (bis 5. Septem- ber). Bergfahrpreis: S 22.— (Erwachse- ne), S 11.— (Kinder, Inhaber von Gäste- karten aus dem Raum Kirchberg bis Mit- tersill, Inhaber von »Einheimischenaus- weisen«). -STADT ORGANISATION:
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