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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. August 1982 »Au-pair«-Mädchen-Vermittlung ein voller Erfolg Schulaustausch - Französischer Touristenzuwachs - Die Partnerschaft bewährt sich - Die Jahreshauptversammlung des Klubs zieht eine erfreuliche Leistungsbilanz In Gegenwart von Herrn Bürgermeister Hans Brettauer sowie der Herren Komm.-Rat W. Hagsteiner und Dr. J. Ziepi vom FVV Kitzbühel fand am 8. Juli 1982 die 2. Jahreshauptversammlung des Freundschaftsklubs Kitzbühel - Rueil- Malmaison im Sporthotel »Tirolerhof« statt. In ihrem Tätigkeitsbericht konnte dabei die Vorsitzende Frau D. Hildegard Penz, auf eine sehr erfreuliche Entwicklung der Klubtätigkeit hinweisen. So umfaßt der Klub derzeit 75 Mitglie- der, nicht eingerechnet die 44 jungen Mädchen, die er seit Beginn seiner Tätig- keit an kurz- oder langfristigen »au pair«-Stellen bereits vermittelt hat oder gerade dabei ist, zu vermitteln. Diese Mitglieder sind während der 2 Jahre ihrer Zusammengehörigkeit bereits ein guter und aktiver Freundeskreis ge- worden, der sich öfter zusammenfindet und stets zu tätiger Mithilfe bereit ist, wenn es gilt, Gäste aus der Partnerstadt zu betreuen. Als besonders interessant er- wies sich, daß immer mehr Einwohner von Rueil-Malmaison immer längere Ur- laube in Kitzbühel verbringen und teilwei- se schon Stammgäste unserer Stadt ge- worden sind. So ist der Zuwachs an fran- zösischen Gästen während der vergange- nen Sommersaison von 4400 im Jahr 1980 auf 6060 im Jahr 1981 nicht zuletzt auch der Partnerschaft mit Rueil-Malmaison zu verdanken. Als wichtigste Aufgabe betrachtete der Klub jedoch von Anfang an, einen Ju- gendaustausch im weitesten Sinn zwi- schen den beiden Partnerstädten aufzu- bauen, dessen Bedeutung mancherorts vielleicht noch nicht richtig erkannt wird. Dürfen wir dazu Frau Dr. Penz wört- lich zitieren: »Abgesehen davon, daß Kontakte mit anderen Ländern und das Kennenlernen anderer Lebens- und Kul- turkreise das Weltbild erweitert und zu ei- nem verständnisvolleren Denken erzie- hen, ist auch die gute Beherrschung einer Fremdsprache ein enormes berufliches Kapital. Ich kann das aus eigener Erfah- rung bestätigen und der Leiter des Kitzbü- heler Arbeitsamtes, Herr Reg.-Rat Peschl, wird nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen. Aus diesem Grund erschien es uns seit Beginn unserer Partnerschaftsarbeit mit einer französischen Stadt, als die wichtig- ste Aufgabe, jungen Leuten aus Kitzbühel und seinem Bezirk die Möglichkeit zu bie- ten, sei es durch Austausch mit Gleichal- trigen, sei es durch eine bezahlte Hilfstä- tigkeit in franz. Familien ihre Sprach- kenntnisse so weit zu vertiefen, daß sie nach ihrer Rückkehr eine Lücke zu schlie- ßen imstande sind, die sich ein Fremden- verkehrszentrum wie Kitzbühel auf die Dauer kaum leisten kann. Denn wie sie eben vorher gehört haben, nimmt - nicht zuletzt angeregt durch die Partnerschaft - der Anteil des französischen Gastes laufend zu. Aber zurück zu unseren diesbezügli- chen Aktivitäten: Wir begannen, wie schon vor einem Jahr erwähnt, mit der Anbahnung von Korrespondenzfreund- schaften, aus denen sich vielfach gegen- seitige Ferienbesuche entwickelten. Wir konnten das letzte Mal bereits auf 47 be- stehende Briefkontakte hinweisen. Diese Beziehungen entwickeln sich na- türlich hauptsächlich zwischen Schülern höherer Lehranstalten, die bereits auf der Basis eines mehrjährigen Sprachunter- richtes aufbauen können. Auch die be- zahlten Sommerarbeitsstellen in franz. Familien werden meist von Schülerinnen der oberen Klassen dieser Lehranstalten angestrebt. Denn ein Sommeraufenthalt dieser Art im Ausland ist nicht nur billi- ger, sondern auch weitaus ergiebiger in sprachlicher Hinsicht, als die sehr auf- wendigen in Gruppen organisierten sog. »Studienaufenthalte«. Mit Hilfe von Mme. Sylvestre, unserer unermüdlichen Freundin in Rueil-Malmaison, und ihrem Klub »Euro-amitis Martinets« ist es uns schon während des vorigen Sommers ge- lungen, 11 junge Mädchen gegen einen ge- ringen Unkostenbeitrag in französischen Familien zu vermitteln, während mehrere Ansuchen an ein Büro in Paris, das einen weit höheren Vermittlungsbetrag fordert, ohne Erfolg geblieben sind. Erstmalig haben wir versucht, heuer auch junge Franzosen für 1 Monat »au pair(< bei hiesigen Familien unterzubrin- gen und ich war recht froh, daß mir das- bei 5 von 7 Mädchen (Burschen waren lei- der aussichtslos) auch gelungen war, be- denkt man, daß hierorts diese Art von Sommerbeschäftigung kaum bekannt ist. Ein sehr positives Erlebnis können wir von unserer Aktion: Vermittlung langfri- stiger »au pair«-Mädchen vorweisen. Was wir vor 2 Jahren mit viel Mut und ohne Erfahrung in die Wege leiteten, vor allem um auch Mädchen ohne höhere Schulbil- dung auf preiswerte Art zu ermöglichen, Französisch zu lernen, ohne dabei durch unseriöse Agenturen ausgenommen zu werden und nach 3 Monaten eine Auswei- sung aus dem Gastland zu riskieren, er- wies sich am Anfang als ziemlich schwie- riges und undankbares Unterfangen. In- zwischen ist es uns gelungen, wiederum dank Mme. Sylvestre und ihren Mitarbei- tern, sowie dank der Hilfe der französi- schen Vizekonsulin in Innsbruck Mme. Oberascher, bereits ein gut funktionieren- des Vermittlungssystem auf die Beine zu stellen. Waren es im vergangenen Jahr 4, so können wir heuer schon auf 10 Mäd- chen verweisen, die mit unserer Hilfe »au pair«-Stellen in und um Paris gefunden haben; weitere Anmeldungen sind in Be- arbeitung und die Nachfrage nach unse- ren österr. Mädchen bleibt trotz Arbeits- losigkeit in Frankreich weiterhin lebhaft. Der Erfolg der Vermittlungen kann als durchwegs gut, teilweise sogar als sehr gut bezeichnet werden. Der sprachliche Erfolg ist jedoch durchwegs gegeben und es ist eine Freude, die Mädchen nach ihrer Rückkunft spre- chen zu hören. Sie stehen nun als vollwer- tige 2sprachige Arbeitskräfte unserer Wirtschaft zur Verfügung. Sehr stolz kann der Klub aber auch auf eine Aktion seiner Jugendarbeit sein, die im Vorjahr in Aussicht genommen, im heurigen Frühjahr trotz großer Probleme tatsächlich verwirklicht werden konnte. Es handelt sich um den Schulaustausch zwischen der HAK Kitzbühel und dem Lyce Polyvalent von Rueil-Malmaison, dessen Zustandekommen gleicherweise der Initiative von Mme. Sylvestre in Rueil-Malmaison, wie dem Verständnis und Pioniergeist von Herrn Dr. Hans Phi- lipp, dem Direktor der HAK Kitzbühel, zu verdanken ist, sowie vor allem dem tat- kräftigen und selbstlosen Einsatz der Französischprofessoren beider Anstalten. Dieses Unternehmen brachte, wie wir bereits nach Rückkehr unserer Schüler aus Frankreich berichteten, sowohl in sprachlicher wie auch in pädagogischer Hinsicht einen kaum erhofften Erfolg und soll auf dringenden Wunsch aller Schüler fortgesetzt werden.« Zum Abschluß ihres Tätigkeitsberich- tes bedankte sich die Vorsitzende sehr herzlich bei ihren Mitarbeitern, die maß- geblich am Erfolg der Klubarbeit beteiligt waren. Dieser Erfolg andererseits bewei- se, daß eine richtig gepflegte Partner- schaft auf weite Sicht sich für die gesamte Bevölkerung einer Stadt vorteilhaft aus- wirken kann. Es gehörte dazu allerdings viel Idealismus und Einsatzfreude. Seit der Klub vor 2 Jahren auf Anregung der Stadtgemeinde gegründet wurde, um ihr auf freiwilliger Basis die Partnerschafts- arbeit mit Rueil-Malmaison abzunehmen, habe er sich nie als Verein mit Selbst- zweck, sondern immer als eine Art verlän- gerter Arm der Stadt und ihres FVV ge- fühlt, denen seine unentgeltliche Arbeit ja letztlich zugute komme. Einladung zur Tennisreise nach Mallorca Trainings-Camp vom 9. bis 16. 10. 1982 Sport-Scheck veranstaltet erstmals im Oktober eine Tennis-Trainingswoche (Tennisfinish) in Cala Ratjada. Der Trai- ningsverlauf ist wie im Frühjahr. Herrliche Voraussetzungen garantieren eine optimale Trainingswoche - 9 Sand- plätze, erfahrene eigene Trainer; Tages- temperatur im Oktober 23 Grad, Wasser- temperatur 21 Grad. Näheres und Anmeldungen ab sofort bis 20. August 1982 bei Walter Palma, Kitzbühel, Telefon 55593.
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