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Der Festwagen der Kitzbüheler Kinder mit dem französischen Wappen. Seite 12 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 14. August 1982 Wie schon im April vom »Anzeiger« berichtet, verbrachten 13 Buben und Mädchen des Skiclub Val d'Isere mit ih- rem Trainer die Osterwoche in Kitzbühel. Der Austausch und die Pflege sportlicher und freundschaftlicher Beziehungen zwi- schen den größten Wintersportorten Frankreichs und Österreichs ist auf die In- itiative von Frau Michele Martina! aus Val d'Isere und dem Skischulleiter von Kitz- bühel, Toni Hofer, zurückzuführen. Am 17. Juli 1982 war es nun so weit: Eine Gruppe von 14 Kindern startete un- ter der Leitung von Toni Hofer zum Ge- genbesuch. Die Kinder waren schon auf- geregt, als sie sich um 7 Uhr morgens am Bahnhof mit voller Erwartung trafen. Mit dem Zug gings dann über den Arlberg bis nach Buchs, und nach kurzem Aufenthalt weiter nach Zürich und Genf. Dort erwartete uns bereits ein Kleinbus des Sportclubs Val d'Isere und der Perso- nenwagen von Frau Martina!, um uns über Annecy mit seinem herrlichen See, Albertvil!e, Moutier nach Val d'Isere zu bringen. Dort wurden unsere Kinder schon ungeduldig von ihren Austausch- familien erwartet. Der Sonntag, 18. Juli, wurde je nach Neigung der Gastfamilie mit Wandern, Tennis, Ortsbesichtigung usw. verbracht. Auf alle Fälle waren die Kinder nach die- sem ersten Tag schon gut eingelebt und begeistert über die großzügige Gast- freundschaft und das hervorragende Es- sen in den französischen Familien. In der darauffolgenden Woche wurde das Stadtbild von den weiß-roten Ano- raks der Skischule Kitzbühel und dem Rot-blau des Sportclubs Val d'Isere be- herrscht. Wir hatten uns inzwischen an Val d'Ise- re gewöhnt, das mit der am Ortsanfang errichteten Hotelburg »La Daille« mit ih- ren 3000 Betten, anfangs einen eher nüch- ternen Eindruck machte. Um die alte Kir- che aus dem 11. Jahrhundert besitzt die Stadt jedoch noch viele alte Steinhäuser und dadurch konnte es noch den Charak- ter eines savoyardischen Dorfes bewah- ren. Beeindruckend waren auch die Alm- wiesen um den Ort mit einer herrlichen und seltenen Alpenflora von Gelben En- zian, Punktierten Enzian, Türkenbund, Anemonen, kurzum, ein bunter farben- froher Blumenteppich. Am Montag gings dann um 7.30 Uhr mit dem Bus auf den 2730 m hohen Col d'Iseran, dem Ausgangspunkt des Ski d'Ete von Val d'Isere. Ein Sessellift und drei Schlepplifte erschließen das Gebiet des Ciacier von Pisaillas in einer Höhe von 2800 bis 3100 m. Es war dieses Jahr relativ wenig Schnee, trotzdem konnte man vormittags bis 12 Uhr gut skifahren. Die Kinder waren in zwei Gruppen ge- ;eilt, eine mit dem französischen Trainer tean Martinal und die andere mit unse- rem Trainer Raimund Sulzenbacher. Mit dem Wetter hatten wir großes Skiheim Rote Teufel: Kinderaustausch Club de Sport de Val d'Isere - Skischule Kitzbühel Von links: Guido Sommeregger, Peter Sulzenbacher, Florian Hofer und Tina Sauer (knieend). Stehend: Madlen Noichl, Kathrin Schipflinger, dahinter Raimund Sulzenba- cher, Franz Schott, Daniela Auer, Eveiln Hofer, Toni Hofer; vorne: Christoph Schott, dahinter Traudi Hutter (Sekretärin); vorne: Manfred Hofer, Andreas Ritter; verdeckt: Franzi Oberacher. Glück und dementsprechend schön war auch die Aussicht auf die Gletscherberge des Naturschutzparkes der Alpes Vanoise in Frankreich und des Gran Paradiso in Italien, alles Berge mit einer Höhe von 3000 bis 4000 m. Den Nachmittag ver- brachten die Kinder beider Städte mit Tennis, Fußball, Volleyball und anderen Spielen. Am Dienstag machten wir eine Wande- rung von der Seilbahnstation der Solaise aus hinunter nach Val d'Isere, bei der wir den Kindern die Alpenblumen zu er- klären versuchten. Es folgte dann ein Ausflug am Mittwoch nach Annecy mit einer zweistündigen Bootsfahrt auf dem klarsten See Europas. Anschließend be- sichtigten wir die malerische Stadt Anne- cy mit ihren Kanälen und mittelalterlichen Häusern. Der Freitag war einem Besuch des »Retortenortes« Lac de Tignes mit skifahren auf dem Grand Monte gewid- met. Von Lac de Tignes geht es von 2100 m mit einer Seilbahn auf 3000 m und von dort aus mit einer Großgondel, die 125 Personen faßt, auf 3500 m unter dem Gipfel der 3670 m hohen Grande Motte. Skifahren war an diesen Tagen sehr schön. Daß man sich auf diesem Glet-
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