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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. August 1982 Interessante Studie zur Verkehrsentlastung durch Bahnunterführung Gemeinderatsprobleme: Staudachbrücke, Sanierung Fronfeste, Budgetmittelfreigabe, Kläranlage, Fußgängerzone Zur 24. ordentlichen Gemeinderatssit- zung am 12. August 1982 konnte Bürger- meister LA Hans Brettauer erstmals nach längerer Abwesenheit den Stadtrat Ober- schulrat Dir. Peter Brandstätter begrü- ßen, der nach einem Skiunfall monate- lang im Krankenhaus war und auch zur Sitzung noch mit Hilfe von zwei Krücken kam. Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Punkte, die durchwegs einstim- mig, wenn auch nach teilweise geführter Debatte, genehmigt wurden. Zwischen Gertrude van de Graaff und der Stadtgemeinde wurde für den Bau der Straße im Hausbergtal seinerzeit ein Tausch abgesprochen und inzwischen in der Natur verwirklicht. Nun wurde der entsprechende Vertrag genehmigt. Ein Kauf- und Dienstbarkeitsvertrag zwischen der Stadtgemeinde und der Bergbahn AG Kitzbühel betraf die Ein- steigstelle bei der Seidlalm. Die Stadt ver- kaufte eine Parzelle zum Preis von 30.000 Schilling und gab für 900 Quadratmeter Grund das Recht der einmaligen Gelände- korrektur im Zusammenhang mit der Schaffung der Einstiegstelle um den Pau- schalpreis von 9000 Schilling. Der Bereich des Bauwerks der Einstieg- stelle wurde lastenfrei erklärt (Streube- zeugsrecht, Fahrrecht usw.). Die Einsteig- stelle dient in schneearmen Wintern und vor allem am Saisonende zur Entlastung der Talfahrt bei der Hahnenkammbahn. Die Skifahrer können nun auf dem übli- cherweise schneesicheren Gelände bis un- terhalb der Seidlalm mit den Skiern ab- fahren und dann auf den Doppelsessellift umsteigen. Dienstbarkeitsverträge der Arge (Stadt- gemeinde, Fremdenverkehrsverband, Bergbahn AG) in bezug auf die Golfab- fahrt (Bodenbauer Hermann Fankhauser) und die Horn-Standard-Abfahrt (Mitei- gentümer Asti, Pletzern) wurden verlesen und einstimmig gebilligt. Ebenso nahm der Gemeinderat eine Aufsandungsurkunde zur Kenntnis, be- treffend den Pfarrauparkplatz aus dem Besitz von Gertraud und Adolf Brunner. Das Ausmaß des Grundstücks beträgt 8793 Quadratmeter. Der Gemeinderat beschloß auf Antrag des Bürgermeisters die ehrenamtlich täti- gen Mitglieder der Lawinenkommission durch eine ASVG-Zusatzversicherung für den Fall eines Unfalls in diesem Dienst zu versichern. BM Brettauer brachte ein Schreiben von Frau Berta M. Walde zur Kenntnis, die anläßlich der Vollendung des 90. Le- bensjahres von Gemeindefunktionären besucht worden war und dafür herzlich dankte. Der Bürgermeister gab bekannt, daß die seinerzeit in das Tiroler Landesarchiv verbrachten Archivalien wieder nach Kitzbühel kommen. Seinerzeit war dies zum Zwecke der Mikroverfilmung gesche- hen. Die Rückführung aller Urkunden, die bereits im Stadtarchiv Kitzbühel la- gern, und die schrittweise Rückbringung der Archivalien erfolgt durch den Einsatz von Historiker Manfred Rupert in Zu- sammenarbeit mit dem Tiroler Landesar- chiv. Im Stadtarchiv hat der ehrenamtli- che Stadtarchivar Hofrat i.R. Dr. Eduard Widmoser seine Tätigkeit aufgenommen. Der Bürgermeister gab der Freude über den erreichten Fortschritt in der Archivsa- che Ausdruck. Der Bürgermeister überbrachte dem Gemeinderat die Einladung zur Eröff- nung der Werkhalle III der Fa. Maschi- nenbau Toni Kahlbacher. Er kündigte die Gemeindeversammlung für September an. Finanzreferat Finanzreferent Stadtrat Jakob Lackner beantragte die Freigabe folgender Budget- mittel: 1 Million Schilling für Siedlergründe Staudach (Anzahlung und Kanalverle- gung), 70.332 Schilling (davon 51.132 Schil- ling Überschreitung) für den Abwasser- verband Reither Ache, 150.000 Schilling als Subvention für den Bau einer Zufahrt zum Gieringer Weiher (die gleiche Summe erlegte der Fremdenverkehrsverband), 240.000 Schilling (Überschreitung) für die Reparatur des Daches der Fronfeste (altes Gefängnis), für Zimmermanns- und Spenglerarbeiten am Dach. Die Freigabe der Mittel erfolgte ein- stimmig. Über Antrag von Stadtrat Lackner wurde eine Änderung und Ergänzung der Gebührenordnung bei Spielautomaten (nicht Geldspielautomaten) beschlossen. Für solche Geräte zahlt man nun den Höchstsatz an Vergnügungssteuer. Straßenreferat GR Friedhelm Capellari legte eine Stu- die für eine Verbindungsstraße Marchfel- derschließungsstraße - Klosterfeldpark- platz der Bergbahn AG vor. Die Behand- Kitzbichler G'schichten Von Carl Planer 5. Teil und Schluß Viele G'schichten hat uns der Rothbacher bei den Streich- musikproben gern erzählt, weil dann die Thaler-Kathi - heute Frau Schlechter - auch dabei war und die hat dann g'sagt: »Na, Rothbacher, heut' liagst aber scho wieder amoi ganz aus der Weis« und da hat er dann herzlich lach'n kenna. Die »Rothbacherwurst« Es ist iatz scho guate zwoaravierzg Jahr her, daß der Anton Rothbacher g'storbn is und für Leut' mittleren Alters is er na- türlich kein Begriff mehr. Aber sein Na- me wird bei der Musik und bei der Feuer- wehr noch öfters genannt und zwar im Zusammenhang mit der »Rothbacher- wurst«. Die war seine Erfindung und die hat uns nach jeder Probe ganz ausgezeich- net geschmeckt. Die hat's nur beim Ha- risch geb'n, so lang noch die Metzgerei beim •Gasthaus, dabei war. Gehandelt hat sich's um ein Stück Lioner-Wurst, das sich jeder persönlich im Fleischladen ge- holt hat. Die Unterlage von der Wurst war a Stückerl Pergamentpapier und g'schnitten am Wirtshaustisch und g'essn is sie nur mit dem eigenen Taschenmesser word'n. Man kriagt heute noch dort oder da die »Rothbacherwurst«, die Wurst ist dieselbe, das Service ist selbstverständlich verfeinert. Der Wetterprophet Rothbacher war auch ein Wetterpro- phet. Er hat zum Beispiel wiederholt g'sagt: »Da Westwind ku herkemma, vo wo er will, er bedeut' oiwei was Schlecht's«. Der Kurventelemark Vom Hotelier Franz Waltl, da fallt ma a no was ein. A Freund von ihm hat'n beim Skifahrn beobachtet und hat g'sagt: »Franz, warum hängst denn du bei jed'n Schwung die Zung' oamal links und oa- mal rechts aussa»? »Ja«, hat da Franz g'sagt, wia soll i denn sonst den Kurvente- lemark dapack'n?« Der Autor Zum vielleicht vorläufigen Abschluß - es könntn mir ja noch einige »Sach'n« einfailn, möcht' ich aus meiner Familie etwas erzählen. Es handelt sich nicht um Carl Planer.
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