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Kitzbuhe/er Fotohaus KuO Las/an Neben die zoologischen Gärten, die man vornehmlich in Großstädten findet, sind in neu- erer Zeit die über das ganze Land verstreuten Wildgehege getreten, die eine nicht weniger wichtige Mittlerrolle für die Zivilisationsgesell- schaft einnehmen. Im Gegensatz zu den zoologischen Gärten, die ihrem Publikum die Artenvielfalt der Tiere aus aller Welt vorstellen, werden in den priva- ten, kommunalen und städtischen Wildparks vor allem heimische Wildtiere und Arten ge- zeigt, die heute bei uns noch in den geeigneten Biotopen vorkommen oder früher in unseren Gebieten lebten. Die Wildgehege sind nicht nur Oasen zum Schutz von Wildtieren, sie bieten dem Besu- cher auch die Gelegenheit, sein Wissen um die Tiere in unserer Umgebung zu bereichern. Auch vermitteln sie dem Menschen ein neues Harmonieverständnis für die Funktionen der Lebensgemeinschaften in unseren Wäldern und Fluren, weil die Tiere meist in natürlicher Umgebung gehalten werden und der aufmerk- same Beobachter die Wechselbeziehungen von Boden - Pflanze Tier erkennen kann. In Aurach bei Kitzbühel gibt es den großzü- gig angelegten Wildpark, der für jedermann ei- nen wichtigen Freizeit- und Erholungsraum darstellt und dem Tierfotografen die Möglich- keit bietet, die verschiedenen Tierarten in ei- ner natürlichen Kulisse intensiv beobachten und fotografieren zu können. Da die meisten Wildgehege das ganze Jahr über geöffnet sind und größtenteils feste Fütte- rungszeiten haben, kann der Fotograf nicht nur zahlreiche Aufnahmen bei einem gelegentli- chen Besuch machen, sondern zum Beispiel auch den Zyklus einer Wildart im Läufe des Jahreszeitenwechsels fotografieren. Im Wildgehege kann sich der Fotograf, der später einmal in der freien Natur Tieraufnah- men machen möchte, mit vielen Gegebenhei- ten vertraut machen, die auch für die freie Wildbahn zutreffen. Ein Leserservice des Kitzbüheler Fotohauses Kurt Lazzari Er erkennt, wann, wie und wo die einzelnen Tierarten bei den verschiedenen Witterungs- verhältnissen in die Bestände ein- und aus- wechseln. Er kann verfolgen, wie die Aktivitä- ten sich im Laufe des Tages verändern und wie die Asungsaufnahme erfolgt. Auch wie wieder- gekäut, gedöst und geschlafen wird. Er sieht, wie das Wild bei den Asungsplätzen erscheint und welche interessante Rangordnung die Tie- re bei der Fütterung einnehmen. Aus seinen Beobachtungen im Gehege kann der Fotograf auch für die Freilandaufnahme lernen, welche Ansprüche die Tiere an den Le- bensraum stellen und in welchem Tagesrhyth- mus sich das Tierleben abspielt. Er sieht, wie sich jüngere Tiere im Vergleich zu älteren ver- halten und welche Verhaltensweisen die Ge- schlechter kennzeichnen. 2490.- 395/135 S CanonFD 430/200 S3990.- Canon FD 536/300 S 4840.- Besonders interessant ist es, zu erleben, wie sich die Hirsche in der Brunftzeit beneh- men. Für Beobachter und Fotograf ist es ein wirkliches Erlebnis zu sehen oder aufzuneh- men, wenn ein starker Hirsch kampflüstern und eifersüchtig zu seinem Rudel tritt und sei- nen Platz und seine Tiere gegen Nebenbuhler verteidigt und den Schwächeren vertreibt. Um diese Szenen und Einzelheiten des Ver- haltens des Wildes aufnehmen zu können, be- nötigt der Fotograf eine Fotoausrüstung, die der für Freilandauf nahmen eigentlich in nichts nachtsteht; wenn man davon absieht, daß er wohl selten seinen Fernauslöser und vor allem kein Tarnzelt benötigt. Neben dem Weitwinkel- objektiv für nahestehende Tiergruppen und Rudel sind mittlere TeIe-Objektive unerläßlich. Sollen dann sogar noch Tierporträts und klei- nere Tierarten bildfüllend aufgenommen wer- den, wird auch ein 400-mm-Objektiv notwen- dig. Besonders reizvoll und lehrreich ist es, wenn der Fotograf sich eine Jahresaufgabe stellt und in bestimmten Zeitabständen die gleichen Tiere in ihrem veränderten Aussehen festhält. So kann man zum Beispiel mit dem Tele- Objektiv den Aufbau des Kopfschmuckes beim Schalenwild in seinen einzelnen Abschnitten fotografieren. Etwa das Schieben des Geweihs beim Rothirsch ab März bis zum Fegen im Au- gust und beim Damhirsch zwischen Mai und August oder beim Rehbock zwischen Jahres- beginn und April/Mai. Den Abschluß der Serie bildet dann das Abwerfen von Geweih und Ge- hörn. Ebenso reizvoll ist es, die Entwicklung der Jungtiere vom Setzen bis zur Geschlechtsrei- fe, und, mit der motorisierten Kamera, die Brunftkämpfe in den einzelnen Phasen zu foto- grafieren. Für die Aufnahmen von Jungtieren und ein- zelner Köpfe während der Geweihentwicklung verwendet man am besten ein 200-mm-Tele- Objektiv, bei weiter entfernten Tieren die 400- mm-Brennweite. Grundsätzlich sollte man bei Einzeltieren und -köpfen mit voll geöffneter Blende arbeiten, um den Schärfentiefenbe- reich klein zu halten und dadurch das Tier pla- stisch von seinem Hintergrund und anderen Tieren abzuheben. Gelegenheit für derartige Entwicklungs-BiId- serien, die in freier Natur nur schwer zu be- werkstelligen sind, gibt es im schönen Wildge- hege von Aurach bei Kitzbühel. Aufnahmen wie in freier Wildbahn Mit Tele fotografieren - Objektive von Ca11011 scirozimnINEIBU B Unem .BRIUMMM Illn 05356/26689 Hinterstadt 18
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