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Seite 34 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. September 1982 Chronik der Wegffitemwntwhift Höhenstraße Steinplatte/Waidling Länge: 4 km, Höhenunterschied: 660 m Gründung bzw. Entwicklung der Weg- interessentschaft Höhenstraße Steinplat- te, Waidring: Die heutige Höhenstraße Steinplatte, die Waidring mit dem Gebiet der Stein- plattenregion verbindet, kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Mit der Planung wurde bereits im Jahre 1914 begonnen, Baubeginn war der 8. September 1915. Unter Bauleitung der Agrarbezirksbe- hörde wurden russische Kriegsgefangene bis zum Frühjahr 1916 zum Bau herange- zogen. Al? diesem Zeitpunkt oblag die Fertig- stellung den Almbesitzern, welche ihn nun in mühseliger Arbeit bis zum Sommer 1919 fertigstellen konnten. Zur Finanzierung wurden namhafte Beiträge aus öffentlichen Mitteln freige- geben. Im Jahre 1925 wurde eine Regulierung der Benützungs- und Verwaltungsrechte zwischen der zuständigen Behörde und den Almbesitzern auf der Schwarzloferal- pe, der Stallenalpe, der Kammerkör- und Durchkaseralpe bzw. den österreichischen Bundesforsten durchgeführt. Erster Obmann dieser nun gegründe- ten Agrargemeinschaft war Herr Andrä Schreder, Untermünzerbauer in Waid- ring. Im Jahre 1932 wurde allen Mitgliedern der hiemit umgenannte »Alpweggenos- senschaft« die Dienstbarkeit des Fahrwe- ges und Viehtriebes in einem Generalakt einverleibt. In dieser Form wurde nun der Stein- plattenweg einige Jahrzehnte hauptsäch- lich zum Viehtrieb bzw. Beförderung von landwirtschaftlichen Gütern und Produk- ten verwendet. Im Jahre 1969 wurde der Weg ins öf- fentliche Gut übernommen, von der Ge- meinde die entsprechende Satzungen er- teilt und rechtlich eine Zuordnung zur Ti- roler Straßenverkehrsordnung bewirkt. Der damalige (und auch jetzige) Ob- mann, Martin Huber, Strubwirt, konnte zu diesem Zeitpunkt auf einen Mitglieder- bzw. Anteilsstand von 100 hinweisen und mußte mit einem Jahresbudget von etwa S 70.000.— für Verwaltung und Betreu- ung. sorgen. (Zum Vergleich: jetziger An- teilsstand 353,5, Budget 2,2 Millionen Schilling.) Als Wendepunkt in der nun bereits 50jährigen Geschichte der »Weginteres- sentschaft« kann das Jahr 1971 bezeich- riet werden, da nämlich zu diesem Zeit- punkt mit der Erschließung der Steinplat- te durch die Steinplatte-Aufschließungs- Ges.m.b.H. & Co. KG begonnen wurde. Durch diesen, für den Waidringer Fremdenverkehr sogenannten Startschuß, bekam der Steinplattenweg schlagartig den Charakter einer Zubringerstraße zur Steinpiattenregion mit zahlreichen Skilif- ten und Alpengasthöfen. Um die durch die Belastungssteigerung unvermeidlich auftretenden Reparaturar- beiten finanzieren zu können, wurde eine Wegbenützungsgebühr sowie ein Schnee- räumungsbeitrag eingeführt. Es wurden kontinuierlich Kurven erweitert, die Ge- samtbreite verbessert sowie an der Sicher- heit gearbeitet. 1973 wurde auf der gesamten Länge ei- ne Asphaltdecke aufgezogen. Vor einigen Jahren wurde diese wieder- um am unteren Teil im Zuge des Ausbau- es der Schredergasse erneuert und im heu- rigen Frühjahr in einer nur 6 Wochen dauernden Bauzeit der restliche Teil von etwa 3 Kilometern Länge auf 6 Meter Breite erweitert und gänzlich neu asphal- tiert. Es führt nun eine moderne und ver- kehrstechnisch sichere, sommer- und win- terbefahrbare Höhenstraße von Waidring auf das Steinplattengebiet. Für den gesamten Fremdenverkehr für Waidring und Umgebung stellt die Hö- henstraße Steinplatte in Verbindung mit den Skiliften und Alpengasthöfen einen äußerst wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, und trug wesentlich dazu bei, daß Waid- ring als einer der aufstrebendsten Frem- denverkehrsorte in Tirol bezeichnet wer- den kann. Der Obmann: Martin Huber Nach Endausbau der Höhenstraße im Frühjahr 1982.
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