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Samstag. 16. Jänner 982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Ein Mann, der eine Institution wurde Martin Wörgötter - 70 Jahre Ein Mann der viele Jubiläen festgehal- ten hat und jahrzehntelang bereit ist, die Verdienste anderer zu würdigen, die Lei- stungen anderer festzuhalten, ist selbst in das A1tr geraten, das eine Würdigung auch in »seiner« Zeitung unumgänglich macht: Schriftleiter Martin Wörgötter. Es ist gar nicht so einfach, über Martin Wörgöt:er zu schreiben, obwohl er das Schicksal seiner Generation miterlebt hat. Jugendjahre voller Erlebnis einer geisti- gen Heimat, aber ohne die heute für einen Buben seiner Begabung selbstverständli- chen Ausbildung im schulischen Bereich, Formung in der Kameradschaft des Ju- gendverbandes und in der Gemeinschaft des So]datentums, Frontjahre mit der harten Bewährung des Mannes. Nach der glücklichen Heimkehr mit ungebrochener Vitalitä: und Grundsatztreue bemüht, der Familie die Existenz zu sichern und in der Gemeinschaft mitzumachen. Immer ohne große Sprüche, ohne taktische Überlegun- gen, ohne das Bemühen, sich die Zukunft zu »richten«. Bald findet Martin Wörgöt- ter, der seit Bubenjahren für Zeitungen gearbeitet hat, eine Aufgabe bei der »Sonntagspost«. Dann ruft man ihn, die Bezirkszeitung aus einfachsten Anfängen aufzubauen. Er findet eine lockende Auf- gabe, die jede Woche neu erscheint, die nie Routine werden kann. Nach 32 abge- schlossenen Jahrgängen scheint es klar, wie die Linie dieser Heimatzeitung sich treu blieb. Martin Wörgötter ist keinerlei Versuchungen unterlegen. Er hat seine Aufgabe nie darin gesehen, jemanden zu bekämpfen oder etwas schlecht zu ma- chen. Tagesaktualität bedeutete ihm oft wenig genug. Trotzdem ist die Heimatzei- tung in ihrer Auflage von Jahr zu Jahr ge- stiegen, unbeeindruckt von immer neuen Produkten, die auf dem Pressemarkt kommen und gehen. Martin Wörgötters herausragendste Leistung ist diese Zeitung, die er seit der ersten Stunde redigiert. In einer Zeitung, da anderswo »Teams« arbeiten und Wer- beagen:en unterwegs sein müssen, um In- serate und Abonnenten aufzuspüren, hat Wörgö:ter durch seinen enormen persön- lichen Einsatz, vor allem aber durch seine Glaubwürdigkeit und seine Persönlich- keit, eine Zeitung gemacht. Niemand hat verzeichnet, wieviel Stunden er über die »Normalarbeitszeit« hinaus im Einsatz war, ganz gewiß er selbst auch nicht. Ein- schränkend muß doch gesagt werden, daß er eine echte Stütze immer hatte, seine Frau Elsa, geb. Schwarzenbacher. Als sie aus familiären Gründen dazu in der Lage war - Vorrang hatte die Erziehung der Kinder zu tüchtigen und erfolgreichen Menschen - wuchs sie in die Verwal- tungsarbeit einer Redaktion und einer Anzeigenannahme hinein, als hätte sie nie etwas anderes getan, und entlastete ihren Mann :m wörtlichen Sinn. Martin Wörgötter ist vermutlich der Österreich-Rekordler unter den verant- wortlichen Redakteuren einer Bezirks- Wochenzeitung. Sicher ist er der Rekord- halter hinsichtlich seiner Urlaubszeit, denn er hatte in den bald 33 Jahren seiner Tätigkeit nie länger als ein paar Tage Ur- laub gemacht, war aber auch nie ernstlich krank und daher gottlob in der Lage, sei- ner Arbeit nachzugehen. Es wäre zu einfach, die Aufgabe Martin Wörgötters nur in seiner gewiß einen Mann ausfüllenden Tätigkeit als Redak- teur einer Heimatzeitung zu sehen. Seine lebendige Verbundenheit mit dem Ver- einsgeschehen, resultierend aus einem rei- chen eigenen Jugenderleben, prädestinier- te ihn nicht nur zum Berichterstatter, son- dern auch zum Funktionär in vielen Ver- einigungen. Hier darf es einmal erwähnt werden, daß er dafür nicht nur viel Zeit geopfert hat, sondern auch zu Sachlei- stungen und Opfern bereit war und ist. Martin Wörgötter hat viele Jahre das Gemeindegeschehen aktiv mitgestaltet, ohne sich je in den Vordergrund zu spie- len. Er setzte sich für viele Aufgaben ein, stellvertretend seien genannt: Faistenber- ger-Ausstellung, Walde-Ausstellungen, Franz-Christoph-Erler-Ehrungen, Stadt- jubiläen, Bundesmittelschule, Lamberg- Archiv. Einzelleistungen im wahrsten Sinn des Wortes waren die Erler-Feiern in Wien und die Kapelle am Gschröf unter- halb der Bergstation des Kitzbüheler Horns. Wesentlichsten Anteil hat Martin Wörgötter beim Zustandekommen des Neubaues der Olbergkapelle und beim Bauernhausmuseum. Dabei war er nie der große Stratege, der Pläne entwarf und zur Ausführung vorschlug, sondern immer der Praktiker, der eine gebotene Chance erkannte und auch unter persönlichen Ri- siken und Opfern verwirklichte. Im Jahre 1968 übertrug der Gemeinderat nach dem Ausscheiden von Kustos Walter Moser dem umfassenden Mitarbeiter in allen Fragen der Stadtentwicklung und Volks- kultur die Leitung es Heimatmuseums. Unzweifelhaft wird Martin Wörgötter in die Geschichte dieses Museums als der große Sammler eingehen, dem die Men- schen jenes Vertrauen entgegenbrachten und der über eine entsprechende Überzeu- gungskraft verfügte, daß wertvollste Stücke aus nah und fern in dieses Mu- seum kamen. Im Jahre 1978 ehrte die Stadt Kitzbühel Martin Wörgötter durch den Goldenen Ehrenring. In seiner Dankrede versprach er nichts anderes, als daß er sich auch in Zukunft nicht ändern werde. In der Tat ist es eine der charakteristi- schen Kennzeichen Wörgötters, daß ihn die verlockende »Macht« des Mediums und der Erfolg, der ihm in so reichem Maß beschieden war, nicht verändert ha- ben. Er hat immer nach dem Positiven ge- Foto Pc'rsde Feberbrur sucht und andere gelehrt, zuerst das Posi- tive zu sehen. Er ist stets vie1setig interes- siert gewesen und geblieben, aufgeschlos- sen für alles, was in dem Bezirk, dessen Chronik er in hohem Maße durch mehr als ein Menschenalter schrieb, vorgeh:, sicher kein Revolutionär, aber ein wel:- offener Mann. Über allem Erfolg :st Mar- tin Wörgöt:er ein einfacher Mann geblie- ben, was ihn zu einer Persönlichkeit, ja zu einer Institution gemacht hat. Mit den Glückwünschen zum Siebziger verbindet sich der Dank für die Leistun- gen eines wackeren Mannes, vor allem aber der Wunsch, daß er noch viele Jahre aktiv, gesund und tätig ist. Eans Wir:enberger Wasserrettung Kitzbühel Am 10. Jänner beteiligten sich 13 Mi:- glieder der Einsatzstelle Kitzbühel am Ro- delrennen am Waichsec. Leider hat uns der starke Schneefall die schöne Strecke von der Ottenalnr in eine Tiefschneerodelbahn verwandelt, sodaß die besten »auf und davon« Läufer ge- wannen. Von unserer Einsa:zstelle haben gewon- nen: Mädchen Normalrodel: Claudia Santoni Doris Stolzlechner Damen Sportrodel: 1. Margret Oberhauser Knaben Normalrodel: 1. Gerhard Staffner Herren Sport- und Normalrodel: Die ganze Mannschaft ist in einwandfrei- er Haltung über die Ziellinie gefahren. :•+.......
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