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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Jänner 1982 Alfons Walde in der »Frankfurter Neuen Presse« Erklärung seiner Schwester Berta Walde, der verdienstvollen Betreuerin des Nachlasses von Alfons Walde um eine falsche Auslegung zu vermeiden Im »Kitzb.theler Anzeiger« vom 26. Dezernler 1981 erschien der Aitkel: Al- fons Walde in der »Frankfurter Neuen Presse« vom 8. O k tober 1981 mit dem Bild »Mondäne Wintergäste.:<. Der Kunstkritiker Lothar Strter be- rührt ki..rz in zwei Sitzen Waldes Stellung zum Naticna1soalismus. Als Schwester Kaiserscüzzen-Leutnant Alfons Walde im Kriegsjahr 1917 nach zweijährigem Frontdienst mit drei Tapferkeitsmedaillen ausgezechnei "Gr.9ße Silberne und Kleine Silberne, diese mehrmals). Aber der Maler der heroischen Berg- weit geriet nach dem Anschluß Öster- reichs bald mit den Nazis in Konflikt. Als Gegner des Nationalsozialismus be- kam Walde 1938 Hausuntersuchungen in seiner Wohnung und zugleich auf seinem Berghaus am Hahnenkamm, durch die er nicht belastet werden konnte. Auch wur- de er zu einer Einvernahme von der Ge- stapo geholt, kurzfristig ihm und seiner Frau der Paß abgenommen; man wollte ihm sogar das Malen verbieten - er war aber unter Hitler nie in Haft. Anders geschah es nach dem Kriege. Straßer: Und nach dem Kriege wurde er der Kollaboration verdächtigt. Als Patriot, ein Mann von Ehrlichkeit, Recht und Ordnung, trat er 1945 gegen große Verfehlungen auf. Er machte sich dadurch Feinde. Um Walde unschädlich zu machen, wurde er unter dem Vorwand verhaftet, eine ge- suchte Person versteckt zu haben und zwar Staatssekretär Dr. Mühlmann (was nicht der Wahrheit entsprach) durch die Sürete am 7. August 1946. Dr. Mühlmann (ein alter Freund Wal- des) ist für Kitzbühel kein Unbekannter. Er ist der Retter der Großen Glocke vor dem Einschmelzen, auch verhinderte er kurz vor Kriegsschluß die Sprengung des Bahngeleises um Kitzbühel. Nach langer Einvernahme bis in die frühen Morgenstunden falsch beschul- digt, als Denunziant gebrandmarkt, wur- de Walde nach Innsbruck ins Polizeige- fängnis gebracht, in dem er zwei Monate saß und durch neue Anzeigen immer wie- der gefesselt auf das Tribunal gebracht wurde. Landeshauptmannstellvertreter Profes- sor Hans Gamper in Innsbruck unterrich- tete den damaligen Kultur-Stadtrat Dr. Viktor Matejka (mit dem er im Konzen- trationslager in Dachau war) über die un- verdiente Lage Waldes im Polizeigefäng- nis in Innsbruck. Über General Betouard, dem Oberkommissär der französischen Besatzungsmacht in Wien, wurde Walde durch Dr. Matejka sofort ohne vorherge- hende Verhandlung auf freien Fuß ge- setzt; es wurde in den Zeitungen und im Radio verlautbart. Elternkreis der Kinderfreunde Kitzbühel Hauptschule ohne Klassenzüge? Am Freitag, den 15. Jänner 1982, fin- det um 17 Uhr im Clubheim in der Kirch- gasse die nächste Zusammenkunft des El- ternkreises der Kinderfreunde Kitzbühel statt. Thema: »Schulnovelle - Haupt- schule ohne Klassenzüge?« Gast ist LA Prof. Walter Kantner. Am Elternkreis, der ca. eine Stunde dauert, können alle interessierten Eltern mit den Kindern teilnehmen. Für die Kinder besteht Spielmöglichkeit in einem Nebenraum. Gleichzeitig begin- nen wir mit dem Kinder-Schachkurs. Kitzbühel. Neuer Fußballplatz. Vom Sportverein Kitzbühel wird (1932) der Sportplatz am Renrifeld aufgelassen und bekommt der Verein (Sektion Fußball) heuer einen neuen Sportplatz. Der Ver- kehrsverein Kitzbühel pachtete von der Gräfin Martha Lamberg die ganze Wiese nördlich der Tennisplätze beim Schloß Kaps, welche im Sommer als Sportplatz für cert S portverein und im Winter als Eislaufpiatz für den Eislaufverein dienen soll. Verkehrsverein und Sportverein tra- gen je zur EäLf;e die Kosten des Pachtzin- ses. Die Planierungsarbeiten des 100 x 70 m großen Spc.rtlatzes werden von beiden Vereinen gemeinsam durchgeführt. Ge- plant ist auch die Zusammenlegung aller Unterinntaler Fußballvereine zu einem ge- regelten Wettbewerb, wodurch auch de-- Kitzbüheler er Kitzbüneler Bevölkerung Gelegenheit ge- boten werden wird, Meisterschaftsspielen beiziwohnen. Dr. Stefan Licht gest. Am 4. März 1932 starb in Wien im 72. Lebensjahr Dr. Ste- fan Licht. Die Nachricht von seinem Tode hat auch in Kitzbühel, zu dessen ältesten und treuesten Gästen er zählte, innige An- teilnahme ausgelöst. Dr. Licht wurde 1860 in Brünn geboren, widmete sich dem Rechtsanwaltsberufe und gehörte als deutschfreiheitlicher Abgeordneter seiner mährischen Heimat durch mehr als 20 Jahre dem alten österreichischen Reichs- rate an. Die letzten 20 Jahre seines Lebens bekleidete er die Stelle des Präsidenten der Pensionsanstalt für Angestellte. Nach Kitzbühel kam Dr. Licht zum ersten Male im Jänner 1905, entschloß sich sofort, Kitzbühel als ständige Sommerfrische zu wählen und erbaute bereits nach wenigen Jahren eine Villa (Villa Licht). Dr. Licht war ein begeisterter Naturfreund. In sei- nem Hause verkehrten die ersten Kreise der Wiener Gesellschaft und viele seiner Freunde sind durch ihn nach Kitzbühel gekommen. Kitzbühel. Bergungsaktion. Am 8. März 1932 unternahm eine Gruppe von sechs Gästen des Grandhotels, darunter die Herren Baron Jenisch und Baron Wense, eine Skitour auf das Kitzbüheler Horn, um gemeinsam die Abfahrt nach St. Johann anzutreten. In der Höhe herrschte starkes Schneetreiben, so daß jegliche Orientierung unmöglich gemacht war. Man suchte im Alpenhaus am Horn die Gesellschaft von ihrer leichtsinnigen, ja gefährlichen Absicht abzubringen, doch vergebens. Etwas stutzig geworden, ersuchten die Herren den gerade am Horn anwesenden Skiträger (Skilehreranwärter) Franz Hatzl zu bewegen, die Gruppe auf der Abfahrt zu führen. Der verantwor- tungsbewußte Mann lehnte diese Zumu- tung entschieden ab, da er unter den ob- waltenden Verhältnissen beinahe sicher mit einem bösen Ausgange der Affäre glaubte rechnen zu müssen, und riet von jeder Abfahrt entschieden ab. Die Herren ließen von der einmal gefaßten Absicht aber nicht mehr ab und erklärten, allein abfahren zu wollen. Das gab Hatzl aber nicht zu und da sich die Leute eben nicht halten ließen, so schloß er sich der Grup- pe an, und zwar nicht in der Eigenschaft als bezahlter Führer, sondern lediglich, um Unheil nach Möglichkeit zu verhüten. Es war schon ziemlich spät, als die Gesell- ß ~« O aabireit uuuunuiiiiuuuiuiiuuiiiuuiiui,uuiiiuuuiu Kleine Kitzbüheler Bezirkschronik
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