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Die winterlichen Griesaimhänge mit dem Steinbergkogel - Dienstbarkeitsvertrag für den Skibetrieb abgeschlossen. Aufnahme: Lutz Korn, Kitzbü hei (Archivbiid) Samstag, 2. oktober 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Aus dem Kitzbüheler Rathaus Übernahme von Bundesstraßen • Dienstbarkeitsvertrag ARGE Kitzbühel mit der Griesalminteressentschaft • Ausgestaltung der Fußgängerzone in der Hinterstadt • Offenes Wort des Bürgermeisters zum Bau der neuen 110-kV-Leitung Bei der 25. ordentlichen Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hans Brett- auer wurden Dipl.-Ing. Wachner und Ing. Fischer vom Bezirksbauamt Kufstein zur Berichtersta:tung in Sachen Übernahme von Bundesstraßen durch die Stadtge- meinde Kitzbühel eingeladen. Von den beiden Stra3enbaufachleuten wurde be- richtet, daß nach Inkrafttretung des neu- en Bundesslraßengesetzes eine Übernah- me von insgesamt 2200 Laufmeter Stra- ßenstücke im Bereich Kapserkreuzung - Lebenbergtunnel Rampe Ecking und Rampe Bahnhof durch die Stadtgemeinde Kitzbühel nicht mehr zu umgehen sein wird. Sollte die Stadtgemeinde die Über- nahme noch heuer, bis anfangs Novem- ber, beschließen, stehe der Sanierung die- ser Straßenstücke mit einem Aufwand von zwei Millionen Schilling nichts mehr im Wege. Die Übernahme hätte Zug um Zug nach der Sanierung zu erfolgen. Da sich bei dieser Angelegenheit noch un- übersehbare Probleme ergeben könnten, wurde ein Beschluß ausgesetzt. Weiterhin im Besitz der Bundesstraßenverwaltung bleiben Brücken, die Bundesstraßen über- führen, wie z.B. die beiden Brücken bei den Tunnel-Rampen. Ein weiterer wichtiger Tagesordnungs- punkt war der Dienstbarkeitsvertrag der ARGE Kitzbühel mit der Griesalminteres- sentschaft. Nach drei Jahren Verhandlun- gen liege dieser Vertrag nun vor. Er bein- haltet eine Gesamt-Skifläche von etwa 30 ha, wobei 5,4 ha zu Geländekorrektu- ren herangezogen werden können. Im Vertrag wird der Griesalminteressent- schaft ein jährlicher Nutzungsentgang von 100.000 Schilling sowie eine einmali- ge Abfindung von 700.000 Schilling zuge- sprochen. Weiters wird der Interessent- schaft das unentgeltliche Geh- und Fahr- recht auf dem Kohlstattweg (Weg zur Griesaim) bewilligt. Die Vertretungsko- sten belaufen sich auf 136.000 Schilling. Auf Antrag des Bürgermeisters wurde der Vertrag einstimmig genehmigt, dabei wurde vom Gemeinderat mit Genugtuung vermerkt, daß endlich eine einvernehmli- che Lösung gefunden werden konnte. Zu- sätzliche Leistungen werden von der Berg- bahn AG Kitzbühel erbracht. In Sachen Fußgängerzone berichtete der Straßenreferent Gemeinderat Fried- helm Capellari, daß die Arbeit in der Hin- terstadt programmgemäß fortschreite. In bezug auf die Oberflächengestaltung ei- nigte sich der Gemeinderat, wiederum einstimmig, daß einer Steinpflasterung, überwiegend Porphyr-Großsteine, der Vorzug zu geben ist. Dieses Großstein- pflaster wird auf eine mit Stahlgitter be- wehrte Betonwanne verlegt, wobei links und rechts Wasserrinnen vorzusehen sind. Von einer Pflanzung von Großbäumen wurde Abstand genommen, mit dem Hin- weis, daß die schönen Fassaden der Hin- terstadthäuser einen solchen Schmuck nicht bedürfen. Die Art der Beleuchtung wurde ebenfalls besprochen, und der Ge- meinderat einigte sich auf Wandlaternen, wobei natürlich die Hausbesitzer ihr Ein- verständnis geben müssen. Die Befragung der Hausbesitzer ist durch Vizebürgermei- ster Michael Horn vorzunehmen, der be- reits von mehreren Besitzern die Bewilli- gung vorweisen konnte. Ein offenes Wort sprach sodann Bür- germeister Hans Brettauer zu dem Artikel im Kitzbüheler Anzeiger vom 25. Septem- ber 1982 vom Obmann des Schutzverban- des, Dr. Kirchmeyr. Bedauerlicherweise habe sich Obmann Dr. Kirchmeyr nicht vorher mit den Vorstandsmitgliedern des Schutzverbandes ins Einvernehmen ge- setzt. Zwei Vorstandsmitglieder sitzen im Kitzbüheler Gemeinderat, nämlich er selbst (Bürgermeister Brettauer als Ob- mann-Stellvertreter) sowie Gemeinderat Dr. Otto Wendling. Es muß zurückgewie- sen werden, daß die beiden Fremdenver- kehrs-Großgemeinden Kirchberg und Kitzbühel auf Kosten kleinerer Gemein- den sich Vorteile verschaffen würden. Die Stadtgemeinde Kitzbühel habe in den letz- ten Jahrzehnten vor allem gegenüber der Nachbargemeinde Reith, mit welcher stets die besten Beziehungen bestanden, Kon- senspolitik betrieben. Die Stadt Kitzbühel habe mit der TIWAG eine Elektroversor- gung ausgebaut, die auch der Gemeinde Reith zugute kommt, ohne daß diese da- bei finanziell belastet wurde. Von 1968 bis 1981 habe Kitzbühel einen Betrag von 15 Millionen Schilling aufgewendet, wobei auch die Stromversorgung der Gemeinde Reith berücksichtigt wurde. Reith wurde zur »Seilbahngemeinde« erklärt, wonach die Bewohner von Reith dieselben Begün- stigungen bei der Erwerbung von Skipäs- sen genießen wie die Bewohner von Kitz- bühel. Reith rückt nun auch in den Nah- bereich der neuen Seilbahn von Klausen auf den Hahnenkamm, ohne finanzielle Kosten übernehmen zu müssen und kann daher nicht der Vorwurf erhoben werden, Kitzbühel pflege zur Gemeinde Reith kein gutnachbarliches Verhältnis. Stadtge- meinde und Fremdenverkehrsverband Kitzbühel haben auch eine Straße ausge- baut (zum Gieringer Weiher), auf Ge- meindegebiet von Reith, die auch dieser nützlich ist und hat zugunsten von Reith auch auf » Raumordnungsmittel« verzich- tet. Verwehrt habe sich Bürgermeister Brettauer insbesondere zum Schlußsatz von Dr. Kirchmeyr »Verschon' mein Haus, zünd' andere an!« und »Den letz- ten beißen die Hunde!« Solche Ausdrücke wären zu bedauern und er fordere Ob- mann Dr. Paul Kirchmeyr auf, eine Vor- standssitzung einzuberufen. Die Variante C, welche die Führung der- 1 er 1 10-kV-Leitung in die Nähe des Camping- platzes am Schwarzsee vorsieht, kann Kitzbühel nicht akzeptieren. Der Schwarzsee ist unbedingt zu schützen! Bürgermeister Brettauer erinnerte wei- ters die bei der Sitzung anwesenden Pres- severtreter auf ihre Pflicht zur Objektivi- tät. (Bericht wird fortgesetzt! ............................... Alle Mitglieder des Stadtausschusses werden gebeten, am Mittwoch, den 6. Ok- tober 1982, pünktlich zur Ausschußsit- zung zu erscheinen. Beginn 19.30 Uhr. Der Obmann
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