Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16 Oktober, 1982 KaLtaflRe4enat teStatt KitzBübeL Goethe-Gedenkabend Das Kulturreferat der Stadt Kitzbühel veranstaltet einen Gedenkabend für Jo- hann Wolfgang von Goethe (1749-1832) unter dem Motto »J.W. v. Goethe 150 Jahre lebendig«. Für diese Veranstaltung konnten be- kannte Künstler für den musikalischen Teil gewonnen werden: Maria Knoll, So- pran; Margit Jeremias, Alt; und Friedrich Madersbacher, Bariton. Sie werden am Flügel von Prof. Erik Werba begleitet, der als ständiger Gast bei den Salzburger Festspielen ein Begriff ist. Die einführenden und verbindenden Worte spricht Univ.-Dozent Dr. med. Anton Dyk, Primar a.D., der auf Grund seiner philosophischen, literarischen und musikalischen Bildung, gerade auch in be- zug auf Goethe, geschätzt ist. Aus dem Werk Goethes liest Hugo Bonatti, Autor und nun wiederholt als Rezitator tätig. Der Goethe-Gedenkabend findet am Donnerstag, den 21. Oktober, 20 Uhr, im Festsaal der Handelskammer Kitzbühel statt. Der Bürgermeister und das Kulturrefe- rat der Stadt Kitzbühel laden höflich zum Besuch. ein. Kartenvorverkauf im Büro des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel, Hinter- stadt. Eintritt S 80.— (Jugendkarten 5 20.—). Goethe mit 42 Jahren. Kreidezeichnung von Johann Heinrich Lips Geburtstagswünsche Viel Gesundheit und Glück und Segen wünscht zum 50. Lebensjahr Herrn Ge- meinderat Ernst Harisch, Hotel »Maria Theresia - Neuwirt«, sein Senioren- stammtisch. Regenbogen-Treffen am Freitag, 15. Oktober, 18.30 Uhr, bei Praxmair. SPÖ-Woche der Partei Die SPÖ veranstaltet vom 16. bis 23. Oktober 1982 die Woche der Partei in un- serem Bezirk. Am 16. Oktober um 14 Uhr findet die Bezirksfrauenkonferenz im Saal der Ar- beiterkammer in Kitzbühel statt. Am 19. Oktober Stadtgespräche; siehe JG-Info. Am 19. Oktober das Stadtgespräch; sie- he JG-Info. Oktober Ausflug des Pensioni- stenverbandes Hopfgarten. Oktober Bezirksausschußsit- Wandertip der Woche Kirchtag Der Kirchtag ist der eigentliche Natio- nalfesttag der Alpenbewohner. Er bildet gewissermaßen den Abschluß des beweg- ten Bauernjahres, deshalb wird er auch mit Schmaus, Tanz und Gesang festlich begangen, und es geht in diesen Tagen lu- stiger und toller zu als im Fasching. Die Vorbereitungen zu diesem Feste be- ginnen schon am Anfang der Wochen, an deren Schluß der Kirchtag fällt. Da geht es an ein Gespüle und Getätsche, daß ei- nem wasserscheuen Stubengelehrten die Haare zu Berge stehen könnten. Die Dir- nen säubern und putzen das ganze Haus von innen nach außen, jedes Stäubchen wird abgekehrt, die getäfelten Wände her- untergewaschen, Stube, Kammern, Gang und Küche rein gefegt; sogar die Spinnen unter dem Dach sind in ihrem luftigen Belvedere nicht mehr sicher. Dann geht es an das Geschirr. Die hölzernen Gefäße werden gebrüht, das Kupfer und Zinn ge- rieben. Die Knechte sind bei dieseF häusli- chen Umwälzung nicht müßig. Ihre Tätig- keit beschränkt sich hauptsächlich auf gründliche Reinigung der Ställe und aller in dieses Fach einschlägigen Gegenstände. Dann wird ein Widder oder ein Rind, in früheren guten Zeiten auch beides zu- gleich, geschlachtet. Die Kinder tragen der Mutter das Holz in die Küche, damit sie zur Bereitung des großen Kirchtags- festmahles erklecklich viel Brennmaterial bei der Hand habe. So geht es fort bis zum Vorabend des Festtages. Samstag vormittag hat noch dieser oder jener etwas zu besorgen, bis um zwölf Uhr mittags feierlich die Glocken ertönen. Nun wird »Feierabend gelassen«, d.h. die Arbeit hört auf. Nun geht es an das Toilettemachen. Die Knechte waschen und kämmen sich, stutzten sich den Bart und gehen danach in die Vesper. Unterdessen putzen sich auch die Dirnen hübsch zusammen, flech- ten ihre Zöpfe, binden sich ein blühweißes Fürtuch um und gehen dann in die Küche, zung der SPO mit NR Egg als Referenten. Oktober Theaternachmittag für Senioren aus Kitzbühel in Brixen; siehe JG-Info. Am 23. Oktober Fahrt der JG des Be- zirkes Kitzbühel nach Wien mit Burgen- landtour, Besichtigung von Wien, Besich- tigung des ehemaligen Konzentrationsla- gers Mauthausen am 26. Oktober. An- kunft wieder im Bezirk am 26. Oktober, abends. Teilnahmeberechtigt sind alle Ju- gendlichen, sofern sie nicht einer SPÖ- fernstehenden Organisation angehören. Preis: S 400.— (Fahrt, Zimmer mit Früh- stück). um der Bäuerin bei der Bereitung des Abendmahles zu helfen. Dieses besteht schon am Vorabend in schmackhaft ge- füllten Schmalzkrapfen. Nach dem Essen sieht man dann manches Mädchen im Garten oder am Fenster stehen und einen »Kirchtagbuschen« für ihren Schatz bin- den. Vor allem werden die Nelkenstöcke, die man bei jedem Hause auf dem Söller findet, arg geplündert; die blutroten »Na- gelen« sind ein Hauptbestandteil des »Buschen«. Dazu kommt ein Rosmarin- zweig oder was der herbstliche Garten et- wa sonst noch bietet. Am Spätabend oder in der Nacht kommt dann der Bursche ans Fenster der Geliebten und holt sich das Geschenk. Es gilt als eine große Schande für einen Bur- schen, wenn er keinen »Buschen« hat, da- her sucht derjenige, der nicht so glücklich ist, ein Liebchen zu besitzen, auf alle mögliche Weise, einen zu stehlen. Lautes Böllerknallen weckt die Hausbe- wohner am Kirchtagsonntag früh schon um drei bis vier Uhr aus dem Schlaf. Alles steht zeitlich auf, selbst die Kinder. Da wir gewaschen und gekämmt, das Haar gestrichen, und der Bart gezupft; die Dir- nen flechten das Haar in überbreite Zöp- fe. Manche Dorfschöne schnürt sich das knappe Mieder fester als ein Stadtfräu- lein. Mehr über den Fortgang des Kirchtags ein andermal. Kitzbüheler Horn Wenn der erste Schnee auf den Berg- spitzen liegt, ist es für die Seilbahnen Zeit, den Sommerbetrieb einzustellen und für den Winter zu rüsten. Wer noch einmal mit Hilfe der Seilbahnen »wandern« will, muß sich beeilen. Die Bahnen zum Kitz- büheler Horn (ausgenommen die Alpen- hausbahn) sind nur mehr bis einschließ- lich Sonntag, den 17. Oktober 1982 in Be- trieb. Wenn das Wetter mitspielt, kann man nun noch einmal vom Gipfel über die Trattalmen und die Kaiserpromenade ab- steigen oder über das Hornköpfl und die verlassenen Almen des Lämmerbühelge- bietes nach Brunnhof oder zur Bichlalm wandern. Vielleicht tut's bei schönem Wetter auch eine Gipfelfahrt zum Sonn- tagsvergnügen.
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen