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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Oktober 1982 Sonderausstellung »Goethe und Tirol« im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck Das Ausstellungsthema »Goethe und Tirol« ist kein literarisches, sondern stellt die Landschaft, die Goethe in Tirol bei seinen drei Aufenthalten gesehen hat, dar. Es betrifft sowohl die Poststationen, wo er bei seinen Italienreisen 1786 und 1790 zum Pferdewechsel kurze Zeit ver- weilte als auch den mehrtägigen Aufent- halt in Innsbruck 1790, wo er Schloß Ambras besichtigte, an einem Empfang der Erzherzogin Elisabeth in der Hofburg und an einer Theateraufführung teil- nahm. Die Stiche, Lithographien und Aquarelle seiner Poststationen und Auf- enthalte stammen alle aus Goethes Le- benszeit oder stellen unverändert die Orte dar, wie er sie sah. Ein zweiter Abschnitt ist der Naturwis- senschaft gewidmet, da Goethe ein großer Mineraliensammler war und sich mit den Ideen zur Entstehung der Gebirge be- schäftigt. Seine Sammlung enthält zahl- reiche interessante Mineralien aus Tirol, die in der Ausstellung aus eigenen Bestän- den des Ferdinandeums gezeigt werden. Außerdem sind jene wissenschaftlichen Bücher zur Geologie Tirols, mit denen sich Goethe befaßte, ausgestellt. Das dritte Thema ist das Verhältnis Goethes zu Tiroler Literaten und bilden- den Künstlern, zum Schauspieler Max Jo- hann Seidel, den Zillertaler Nationalsän- gern Leo, zu der Pianistin Caroline Per- thaler, zu Alois Weissenbach, Alois Pri- misser und Josef von Hormayr. Die Ma- ler, Bildhauer, Medailleure, Kupferste- cher und Gemmenschneider aus Tirol hat er zum Teil persönlich gekannt und zum Teil in seinem Buch »Winkelmann und sein Jahrhundert« kritisch behandelt. Hier gibt die Ausstellung Gelegenheit, das Verhältnis der Tiroler Künstler zum neuen Stil des Klassizismus darzubieten. So tre- ten der Medailleur Leonhard Posch, der Goethe zweimal porträtierte, die Gern- menschneider der Familie Pichler, der Bildhauer Franz Zauner, die Stecher An- Anton Raphaei Mengs - Porträt Josef Schöpf(Kat. -Nr. 90). Foto: Linster, Teifs ton Falger und Johann Peter Pichler und die Maler Josef Anton Koch, Angelika Kauffmann, Martin Knoller, Christoph und Ignaz Unterberger, Josef Bergler und Josef Schöpf auf. Die Ausstellung ermöglicht die selten dargebotenen Schätze seiner topographi- schen Sammlung von Tiroler Ansichten und viele Bilder und Stiche der in Rom ausgebildeten Maler des Klassizismus aus eigenen Beständen zu zeigen, was unter anderen Umständen aus Raumgründen kaum möglich wäre. Nicht Goethe-Bild- nisse oder Johann Wolfgang v. Goethes Die Wandergruppe des Seniorenbundes Kitzbühel konnte kürzlich ein Jubiläum feiern. Am 26. September 1978 beschloß eine Gruppe des Tiroler Seniorenbundes (damals Tiroler Rentner- und Pensioni- stenbund), laufend Wanderungen durch- zuführen. Als Leiterin der Gruppe wurde Frau Rosa Hofer gewonnen, die diese Aufgabe mit Schwung und viel Geschick übernahm. 12 Personen fanden sich zur ersten Wanderung ein, die beim Haus »Hubertus« begann und zum Steuerberg führte. Frau Hofer hat über die Wande- rungen genau Buch geführt und konnte im Kreis der Wanderfreunde schon nach einem Jahr den »Fünfziger« und dann je- des Jahr ein rundes Jubiläum feiern. Die Seniorenwandergruppe läßt sich durch nichts oder fast nichts aus der Pla- nung bringen. Wer mitmacht, der nimmt sich Zeit und kommt, wer gesundheitlich nicht in der Lage ist oder einen anderen Termin hat, ist entschuldigt, aber das nächsten'lal wieder herzlich eingeladen. Es gibt keine Schwierigkeiten untereinander, auch schlechtere Wanderinnen und Wan- derer werden gerne mitgenommen und von Frau Hofer dann besonders umsorgt. Aus der Gruppe sind bisher drei Senio- ren nach Gottes Willen aus dieser Welt abberufen worden. Ihnen wird das beson- dere Gedenken bewahrt. Frau Hofer ge- staltet auch kleine Feiern im Advent oder im Fasching. Ihr ist das Programmerstellen auferlegt, glücklicherweise kennt sie von jahrzehntelanger Praxis die nähere und fernere Umgebung von Kitzbühel und weiß bekannte und unbekannte Plätze. Selbstverständlich gibt es ein paar Punk- te, die regelmäßig immer wieder aufge- sucht werden. Für die Aktivität der Senio- renwanderer spricht, daß das Jubiläum etwas verlegt werden mußte, weil mehrere Stammitglieder eine 12tägige Fahrt durch die Schweiz, Frankreich und Italien machten und daher zum echten Termin nicht anwesend sein konnten. Zur 200. Wanderung hat Frau Rosa Hofer ein Gedicht verfaßt und im Freun- deskreis vorgetragen, aus dem wir zitie- ren: Werke, sondern seine in den Tagebüchern niedergeschriebenen Beobachtungen über Land und Leute als menschliches Erlebnis bestimmen diese über 100 Objekte umfas- sende Schau. Tirol ist das einzige österrei- chische Bundesland, das Johann Wolf- gang v. Goethe aus eigenem Reiseerlebnis kannte, so daß eine solche Ausstellung im Goethejahr 1982 gerechtfertigt erscheint. Daß die Tiroler ihn beeindruckt haben, beweist sein bekanntes Urteil: >,Die Na- tion ist wacker und grad so vor sich hin.« Der Ausstellungskatalog umfaßt 64 Sei- ten und 40 Abbildungen. Die Ausstellung ist bis 15. Dezember 1982 geöffnet (Dienstag) bis Samstag, 9- 12, 14-16 Uhr, Sonntag 9-12 Uhr). Nun feiern wir ein Jubiläum, wir alle freuen uns rundherum. 200 Mal wandern macht uns niemand nach, die meisten wären dafür zu schwach. Kein Unbill hat abgehalten uns Senioren, es ging auch bisher niemand verloren, war auch manchmal ein arger Graben, wir packten es immer, eine Schneid' muß man haben. Unsere Frau Nitsche muß ziehen jetzt fort, es gefiel ihr sehr gut an diesem Ort. Von Anfang an ist sie bei uns gewesen, wir werden sie bestimmt nicht vergessen. Nun werden wir alle weiter wandern, das Fadsein lassen wir den andern. Der Herrgott gebe uns weiterhin Glück, damit wir kommen gesund zurück. Die Heimatzeitung wünscht der Senio- renwandergruppe weiterhin viel Freude beim Erwandern der Heimat sowie Froh- sinn und Gesundheit. Frau Rosa Hofer (ganz links) startbereit mit zwei Mitgliedern der Seniorenwander- gruppe. Seniorenwandergruppe Kitzbühel feierte Jubiläum 1 $
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