Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag. 27. November 982 Kitzhiiheler Anzeiger Seite Gemeinderat, Schützenhauptmann und Vereinsidealist Matthias Noichl ein aktiver Museumsschießen in Jochberg Unlängst veranstaltete der Bergbau- und Heimatmuseumsverein Jochberg ein Museumsschießen. Obmann Georg Jöchl konnte auch Bgm. Huber begrüßen. Be- sonders erfreulich war die Rekordbeteili- gung an Schützen, die mit viel Ehrgeiz und Gaudi um die schönen Preise kämpf- ten. Anschließend war dann die Preisvertei- lung beim »Hausleitnstüberl«, wo Ob- mann Jöchl und GR Leitner die Preise überreichten. Ergebnisse: Jugend: l.Gerhard Krimbacher, 2. Waltraud He- chenberger, 3. Margot Hechenberger, 4. Manfred Embacher, 5. Sylvia Leo. Damen: 1. Elke Hebenstreit, 2. Anneliese He- chenberger, 3. Steffi Hagger, 4. Annemarie Egger, 5. Anneliese Embacher. Senioren: 1. Hausa Eber!, 2. Seppei Krimbacher, 3. Alois Mayr, 4. Georg Leo, 5. Georg Jöch!. Allgemeine Klasse: 1. Gerhard Egger, 2. Robert Mayr, 3. Alfons Hagger, 4. Günter Hebenstreit, 5. Hansjörg Jöch!. Gästeklasse: 1. Otto Zeiner, 2. Günter Huber, 3. Herbert Krimbacher, 4. Regina Kössler, 5. Georg Schreder. Leserbrief zum Leserbrief von Don Camillo, Jochberg, zum Kinderbegräbnis Ich bin dem Herrn Pfarrer kein unbe- kannter Mann, denn er hat mit mir schon öfters wegen meines zehnjährigen Sohnes zwecks Religionsunterricht gesprochen. Ich traf den Pfarrer nicht vor dem Fried- hof, sondern bei seiner Garage im Auto. Ich sagte ihm: »Unser Kleiner ist gestor- ben, wer ist hier zuständig für ein Grab?« Der Pfarrer sagte drauf: »Da bin nicht ich, sondern die Gemeinde zuständig. Nachdem wir für weitere Besprechungen den Pfarrer nicht finden konnten, setzten wir den Termin für das Begräbnis über seinen Kopf hinweg fest. Wir setzten uns auch mit dem Stadtpfarrer von Kitzbü hei und dem Dekan von St. Johann in Ver- bindung, wo uns auch gesagt wurde, der Pfarrer ist am Donnerstag, den 23. Sep- tember, zwischen 9 und 11 Uhr in der Schule Jochberg zu treffen. Laut den in meiner Hand befindlichen Dokumenten ist mein Sohn als Christ (röm.-kath.) gestorben. Bei dem dann stattgefundenen Begräbnis wurden die Glocken geläutet; aber es waren nur zwei Ministranten und nicht drei anwesend. Wo war der dritte? Es ist richtig, daß ich am Abend des 24. Septembers 1982 den Pfarrer traf und ihn beschimpfte. Aber ich war erst am Abend angetrunken. Auch möchte ich feststel- len, daß die mir bisher zugestellten Rech- nungen für das Begräbnis von mir bereits alle bezahlt sind, was jederzeit zu belegen ist. Möge mein Sohn trotzdem in Frieden ruhen. Günther Seiteiberger, Jochberg 7, Huberegg Der Maurerpolier, Gemeinderat, Schützenhauptmann und Vereinsidealist Matthias Noichl hat am 21. November 1982 in voller Arbeits- und Vereinsaktivi- tät sein 60. Lebensjahr vollendet. Dieses Jubiläum wurde von der Ge- meinde, Bergknappenmusik, den Ortsver- einen und Schützen im Rahmenpro- gramm eines Ehrenabends für diesen ver- dienten Jochberger Bürger gemeinsam und gebührend gefeiert. Aus seiner Lebens- und immer willens- starken Arbeitsbiographie, dargestellt auf einer kunstvollen und natürlichen Por- trät-Bildscheibe, aus der Hand des frei- schaffenden Malers Friedrich Jünger, war eine sehr harte und nicht immer sonnige Wegstrecke von seinem Geburtsort Aur- ach im Jahre 1922 bis zur großen Geburts- tagsfeier am 19. November 1982 in Joch- berg zu erkennen. Matthias Noichl hat in Aurach die Volksschule besucht. Eine weitere schuli- sche Fortbildung war unter den damali- gen Zeitverhältnissen nicht möglich. Seine Jugendjahre verbrachte er als Hirte auf der Schlichtenaim und Landarbeiter bei diesem Bauern. Von 1938 bis 1941 war Noichl beim einheimischen Transportun- ternehmen Rieder beschäftigt. Am 1. Ok- tober 1941 wurde er zur Deutschen Wehr- macht wehrpflichtig und war in Holland, Frankreich, Italien und schließlich in Afrika als junger Frontsoldat im Kriegs- einsatz. Das EK II zeigt von tapferer Pflichterfüllung. Am 12. Mai 1943 geriet Matthias Noichl in Kriegsgefangenschaft, kam als Gefangener nach Amerika und erst im November 1946 in seine Heimat Jochberg zurück. Der von den Kriegserlebnissen gekenn- zeichnete Heimkehrer Noichl ging aber wieder mit neuer Willenskraft bei der Jochberger Transportfirma Rieder an die Arbeit, war dann zwei Jahre beim Kraft- werkbau in Kaprun beschäftigt und er- lernte schließlich mit talentierter Freude beim Baumeister Unterberger in Kitzbü- hel das Maurerhandwerk. In diesem Fach ist der junggebliebene und nie arbeitslose Jubilar Matthias Noichl heute noch bei verschiedenen Baustellen in voller Tat- kraft berufsaktiv. Die Öffentlichkeitsarbeit des Matthias Noichl während seiner fast 30jährigen Funktionstätigkeit im Gemeinderat, da- von sechs Jahre als Vizebürgerineister, hat Bürgermeister Heinz Huber bei der Geburtstagsfeier in seinen Gratulations- worten mit Dank und Anerkennung ge- bührend gewürdigt. Bei den Jochberger Vereinen wirkt Matthias Noichl auch schon seit vielen Jahren recht tatkräftig mit. Dem Heimkehrerverband - jetzt um- benannt in »Kameradschaftsbund« - ist Noichl im Jahre 1950 als aktives Mitglied beigetreten. Seit 1963 übt er die Funktion als Stellvertreter-Obmann in diesem Ver- ein aus. Als langjähriges Mitglied dc] Schützengilde Jochberg hat der Maurer- polier Noichl beim Neubau des KK-Schieß- standes 1980/81 einen sehr wertvoller Beitrag geleistet. Mit besonderer Aktivität und bekennt- nistreuer Einstellung zu den Grundsätzen der Tiroler Schützenkompanien war Mat- thias Noichl im Jahre 195€ begeisterte] Mitbegründer der Antcn-Oppacher Schützenkompanie Jochberg, an der Seitt des damaligen Gründungshauptmannes, des heute noch aktiven Ehrerhauptman• nes Hans Bachler mit 91 Lebensjahren 1963 hat Noichl als gewählter Hauptmann das Kommando der Oppacher Schützer übernommen und in den balc. 29 Jahren diesen Traditionskörper zu einem starker Bestandteil des kulturellen und gemein- schaftsbildenden Vereinslebens in der Ge- meinde Jochberg aufgebaut Der Ausbau des »Anton-Oppacher-Schützenheimes< im Jahre 1979 und die Wiederinstandset- zung nach einem Wasserschaden war cmi handwerkstätige Pionierleistung des Schützenhauptmannes Matthias Noichl, Die langjährige Aktivitätsbilanz des Ge- burtstagsjubilars Noichl wurde 1967 vorn Bund der Tiroler Schützenkompanien mit der »Silbernen Verdienstrnecaifle« und 1980 mit der VerdieiTstmedajLe des Lan- des Tirol mit Dank und Anerkennung ge- würdigt. Bundesmajor Nagiller dankte im Na- men des Wintersteller Schützenbataillons bei seiner Geburtstagsg:atulation. dem Ju- bilar Noichl für seine unermüdliche Ar- beit im kameradschaftlich und genera- tionsgesunden Innenleben der Oppacher Schützenkompanie. Ein besonderer Dank aber auch der Schützenfamilie Noichl, drei Söhne und zwei Töchter a15 Marke- tenderinnen sind aktive Mitglieder. der Oppacher Schützen.
< Page 27 | Page 29 >
< Page 27 | Page 29 >