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Raika-Pillerseecup - Langlauf 1983 Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Dezember 1982 KIRCHBERG Eine Klarstellung: Wem gehören die Güterwege? Bergbauern als Erhalter öffentlicher Wege Über die Eigentumsrechte an den Gü- terwegen bestehen nicht nur unter den Weginteressenten, sondern auch unter den Gemeindeangehörigen und den Feriengä- sten Unklarheiten. Bei den Güterwegen ist zwischen öf- fentliche und private Interessentschafts- wege zu unterscheiden. Bei den öffentli- chen Wegen haben die Interessenten den für den Wegbau nötigen Grund unentgelt- lich in das öffentliche Gut der Gemeinde abgetreten, aber bei den privaten Wegen gehört der Grund nach wie vor den einzel- nen Interessenten. Kein Unterschied besteht hingegen bei den Interessentenleistungen. Diese betra- gen in Kirchberg 15 % für den Wegbau, 30 °7 für die Wegasphaltierung und 100% für die Wegerhaltung. Jeder Gemeindeangehörige und jeder Feriengast kann die öffentlichen Interes- sentschaftswege, ohne einen Wegerhal- tungsbeitrag zu leisten, benützen, wäh- rend die Interessenten für die Wegerhal- tung allein aufkommen müssen, obwohl der Weggrund gar nicht ihnen, sondern zum öffentlichen Gut der Gemeinde ge- hört. Von den Interessenten öffentlicher In- teressentenwege wird die Übernahme die- ser Wege in das öffentliche Wegenetz der Gemeinde und deren alleinige Erhaltung durch die öffentliche Hand (Gemeinde) verlangt. Anton Flecksberger Ein »stilles« Gedenkjahr in Kirchberg Die »stillgehegte« Hoffnung, daß die erstmalige Erwähnung Kirchbergs am 4. November 1332 - also vor 650 Jahren - mit einer Dorfbildungswoche, Jungbür- gerfeier und Erbhoffeier begangen wird, hat sich leider nicht erfüllt. Man ist also in Kirchberg gar nicht so stolz, ein Kirch- berger zu sein. Da im kommenden Jahr - 1983 - wieder ein 650-Gedenkjahr ist (650 Jahre »Gemeinde«), hofft man in Kirchberg, daß beide Gedenkjahre (erstmalige Er- wähnung von Kirche und Gemeinde vor 650 Jahren) im Sinne der 30. Tiroler Dorftagung 1982 »Das Dorf braucht den Bauern« begangen wird. Anhand salzburgischer Lehenbücher soll im Winter 1982/83 die bis 1428 zu- rückreichende Hofgeschichte eines Kirch- berger Hofes, dessen Erbhoferklärung noch ausständig ist, und von dem auch die Familie eines Ministers abstammt, be- arbeitet werden. 1983 werden es auch 650 Jahre, daß die ersten salzburgischen Steuerbücher (das Brixental gehörte bis 1816 zu Salzburg) angelegt wurden. Auch hier ist eine Er- gänzung einer Familiengeschichte (Flecks- berger) geplant, da ein Zweig dieses Ge- schlechtes, das 1760 mit dem Bürgerrecht der Stadt Kitzbühel auch die österreichi- sche Staatsbürgerschaft erwarb, um 1800 nach Rußland auswanderte, in den russi- schen Staatsdienst trat, die russische Staatsbürgerschaft und die russische Staatsreligion annahm. Mitglieder der Familie Flecksberger (russisch Fljaksberger) waren zu Beginn des Ersten Weltkrieges Beamte im Mini- sterium für Landwirtschaft, für Volksbil- dung und für Handel und Industrie in Pe- tersburg (heute Leningrad). Einige Mit- glieder der Familie Fljaksberger erwarben durch ihre hohen Beamtenränge den er- heblichen russischen Adel. Die Steuerbücher von 1333 sind fami- liengeschichtlich sehr interessant, sind aber leider 1945 verloren gegangen, doch sind im Salzburger Landesarchiv handge- schriebene Abschriften vorhanden, jene der Pfarren Bischofshofen und Alten- markt werden derzeit von mir ausgewer- tet. Anton Flecksberger Judoclub Raika Kirchberg abermals erfolgreich - Kürzlich fand in Wien die österreichi- sche Juniorenmeisterschaft statt. Andreas Styblo von JC Raika Kirchberg konnte sich den ausgezeichneten dritten Platz er- kämpfen. Auch bei der am 27. November 1982 in Kufstein durchgeführten Tiroler allgemei- nen Einzelmeisterschaft konnten Johann Stöckl in der Gewichtsklasse bis 65 kg und Hermann Papp bis 95 kg jeweils den drit- ten Platz erringen. Am 28. November 1982 wurde die Herbstrunde der Schüler-Mannschafts- meisterschaft in Innsbruck durchgeführt. Sieben Mannschaften nahmen daran teil. Innsbruck und Kirchberg stellten jeweils zwei Mannschaften. Kufstein holte sich mit nur einem Punkt Vorsprung den er- sten Platz. Wattens, Innsbruck 1 und Kirchberg 1 waren punktegleich, jedoch konnte sich Wattens durch die höhere Un- terbewertung den zweiten Rang sichern. Innsbruck 1 belegte den dritten Platz und somit wurde die Mannschaft vom JC Rai- ka Kirchberg auf den unglücklichen vier- ten Platz zurückgeschoben. Trotz allem kann man sehr zufrieden sein, da ja der Punkteunterschied so ge- ring ist. Wir danken allen Aktiven für die Lei- stungen im abgelaufenen Jahr und wün- schen viel Erfolg für das Jahr 1983. ********************** Helm okay Kopf okay Hirn okay Gemeindeamt St. Ulrich am Pillersee: Änderung des Flächenwidmungsplanes Der Gemeinderat der Gemeinde St. Ul- rich a.P. hat in der Sitzung vom 26. .11. 1982 beschlossen, den Entwurf über die Änderung des Flächenwidmungsplanes im Bereiche der Gp. 845 KG St. Ulrich a.P., Besitzer: Jakob Wörter, St. Ulrich a.P. Nr. 311, nach den Bestimmungen des § 26 Abs. 1 des Tiroler Raumordnungsge- stzes, LGB1. Nr. 10/1972, durch vier Wochen und zwar vom 15. 12. 1982 bis 13. 1. 1983, zur allgemeinen Einsicht auf- zulegen. Der Entwurf sieht die Umwidmung der Fläche von bisher Freiland in landw. Mischgebiet (Baulandaufschließungsge- biet) gemäß § 14 Abs. 2 lit c TROG vor. Jedem, dem die Stellung eines Gemein- debewohners zukommt, steht das Recht zu, innerhalb der Auflagefrist zum Ent- wurf schriftlich Stellung zu nehmen. Der Bürgermeister: Leo Schlechter LLL - »Langläufer leben länger« heißt noch immer der Spruch, mit dem häufig und gern für den Langlauf gewor- ben wird. Für alle jene, denen das allein zu wenig Anreiz bietet, ist hinzuzufügen: Langläufer leben auch schöner! Es ist bestimmt interessant, den Grün- den für den enormen Aufschwung des Skilanglaufes etwas nachzuspüren. Ski- langlauf als reines Freizeitvergnügen, als Wettkampf für Spezialisten, Vorliebe für Marathonstrecken, Tourenlaufen zum Durchstreifen des winterlichen Geländes - dies sind die Tendenzen und Formen des Langlaufsportes. Wie konnte innerhalb von so kurzer Zeit diese Massenbewegung erreicht wer- den? Es fehlt nicht an Motivationen! Ver- nunftgründe wecken Gefühlsbeziehun- gen. Je mehr überzeugende Gründe sich für eine Sportart anführen lassen, desto mehr Attraktivität geht von ihr aus. Freu- de, Erholung, Erlebnis im Wintersport begründen die Beliebtheit des Skilanglau- fes. Der Gesundheitseffekt spielt eine be- deutende Rolle. Langlauf als Ausdauer- leistung mit dynamischer Beanspruchung fast aller großen Muskelgruppen des Kör- pers wirkt besonders günstig auf Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel. Be-
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