Kitzbüheler Anzeiger

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Erpfendorf im Winter. Samstag, 11. Dezember 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 und Domänenverwaltung und eine Schu- le. Einen hübschen Anblick bietet das zwischen zwei wilden Felsenschluchten auf einer leicht erreichbaren Höhe stehen- de »Schmiedkreuz«, von wo man eine schöne Aussicht genießen kann. Am Ab- schluß des Dorfes steht der stattliche Gasthof »Wirtshof«, gerade an der Ver- zweigung der Waidringer und Kössener Straße; hier ist eine sehr empfehlenswerte Rast- und Erfrischungsstation. In den mannigfaltigen Veränderungen der Besitz und Rechtsverhältnisse des Leukentales erscheint auch Erpfendorf beteiligt; interessant ist die Beschreibung der Grundrechte der Abtei Chiemsee. Demnach soll man »der Äbtissin von Chiemsee auf ihrem Teich zu Erpfendorf das ganze Jahr fischen, besonders wenn sie zur Nachstift in der Har- und Schaflö- sung komme, sie mit Fischen bedienen und zwei Lachs und gebürend viele Fische in die Abtei stellen«. Sie hat zwei Wirtshöfe im Land, einen zu Erpfendorf und zu Kössen; dort muß man sie und ihrem Amtmann verpflegen in der Stift- und Nachstift, je mit zwei Malen und Heu, die Laufer (vgl. Laffern) sammeln das Futter. In der ersten Stift gibt man ihr 7 Schüsseln, und bei jeder Schüssel sollen 3 Mann sitzen und der Baumann des Hofes soll ihnen geben Ku- cheispeis, Fleisch und Brot und was sonst der Acker trägt. Ist die Stift in der Fasten, so gibt man 01 und Ackerspeis und Fische von den Teichen. Jeder Wirtshof soll das ganze Jahr Wein und Kost im Haus ha- ben; wer durch Land geht, zieht oder rei- tet, mag da um seinen Pfennig Kost, Wein, Brot, Heu und Futter haben. Ein Flüchtling vor Gericht mag drei Tage um sein Geld dableiben ohne allen Zuspruch des Gerichts und der Wirt mag zusehen, wie er ihn mit dem Gericht behuldigen könne, indeß ist er frei; gelingt dies nicht, so hat die Äbtissin und ihr Baumann das Recht, den Flüchtling drei Meilen vom Hof wegzubegleiten ohne alle Irrung. Der Äbtissin Hofmark Grenzen gehen von Aintenbach bis auf den Jochberg, wie Stein und Wasser rinnt, auf die Ecken Alm ...«; der Amtmann in Leuchental hat der Äbtissin, wenn sie in die Stift reitet, zu geben jährlich einmal Kost, Heu und Futter über Nacht ... usw. Diese Grund- rechte der Abtei Chiemsee sind gesammelt 1462. Es ist ein weiter Sprung über Jahrhun- derte zur Gründung des Fremdenver- kehrsverbandes Erpfendorf. Nach der Fertigstellung der Filialkirche war auch die dörfliche Gesinnung gestärkt und man plante einen Verkehrsverein. Im Propo- nentenkomitee war der Bauer und Gast- wirt Martin Unterrainer sen., Herbert Salzmann, Karl Gerstner, Anton Inwinkl sen., Anton Schweinester sen. und Kathi Nothegger. 1957 wurde ein Ausschuß ge- wählt und ein Haushaltsplan erstellt. Ob- mann war Martin Unterrainer. Die Haus- haltseinnahmen betrugen S 514.—, die Ausgaben S 334,25. Die Einnahmen wur- den durch ein Darlehen von Frau Fann Salzmann in der Höhe von S 500.— si- chergestellt. Die Aufenthaltsangabe be- trug 20 Groschen pro Nächtigung. Bei einer Mitgliederzahl von 48 Perso- nen fand 1959 die Neuwahl statt. Ob- mann wurde Jakob Ach Drner, der Stell- vertreter scheint in den Aufzeichnungen nicht auf, Kassier war Anton Wimmer und Schriftführer Herbert Salzmann. Im Sommer 1959 wurden 9824 Nächtigungen registriert. 1962 Folgte als Obmann Ing. Vinzenz Plörer, Stellvertreter war Anton Unterrainer, Schriftführer scheinen gleich drei (Maria Kandl, Anton Inwinkl und Stefan Mayr) auf, Kassier blieb Anton Wimmer. Schon 1963 waren Neuwahlen. Obmann war nun Alois Erharter, Stell- vertreter blieb Anton Unterrainer, Kassier und Schriftführer (Anton Inwinkl) blie- ben. Im Jahre 1967 wurde Herbert Salz- mann Obmann, der dieses Amt 11 Jahre innehatte, sieben Jahre war Anton Unter- egger sein Stellvertreter, dann folgte Edi Steinbacher. Unterrainer und Steinbacher rückten 1978 auf. Schriftführer waren un- ter Salzmann Edi Steinbacher, Balthasar Aigner und Anton Erharter, Ing. Vinzenz Plörer und Josef Ade1sbrger sowie An- ton Inwinkl. Als Kassiere fungierten Gottfried Grander und Johann Emba- cher. Umstellungen in den letzten Jahren machten Herbert Salzmann zum Schrift- führer, für Friedrich Bauer kam Baitha- sar Aigner. Der Fremdenverkehr machte in Erpfen- dorf keine Sprünge, er entwickelte sich, entsprechend der allgemeinen Lage, aber stark empor. Im Jahre 1981 wurden 142.000 Nächtigungen erzielt. Tragende Säulen sind einige weitschauende Investi- tionen von Einheimischen. 00000000000000 CO 00000000000 Der »silbernen« Meisterin Unsere liebe Luise Maier hat heuer Jubiläumsfeier. Seit jeher hatte sie Tatent, ihre Werke jeder kennt. Flink gebraucht sie ihre Nadel, schneidert Kleider ohne Tadel. Willst du Rock und HGse tragen, mußt du nur die Luise fragen. Um was Schönes zu bekommen, wird zunächst mal Maß genommen. Sie macht's dann schneil, gut und be- quem, es zwickt nicht und sitf angenehm. Lange Zeit ist's nun schon her, daß sie beendet hat die Lehr. Vor 25 Jahren dann trat sie zur Meisterprüfung an, die sie natürlich auch bestand und somit ihren »Titel« fand. Seitdem ist Luise »Me1srerin« - das war für viele ein Gewinn. Ja, Luise, mach nur wetter so, dann bleiben deine Kunien froh! Kitzi, Kitzi! (R.) 00000000000000.D00000000000 00000000000
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