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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Dezember 1982 Zur Weihnachtsfeier der Bergbahn AG Kitzbühel Ehrung verdienter langjähriger Mitarbeiter Am 10. Dezember 1982 fand im Hotel »Zur Tenne« die traditionelle Weih- nachtsfeier der Bergbahn AG Kitzbühel statt. Der Vorsitzende des Vorstandes, Hans Werner Tscholl, konnte dabei als Ehrengäste Landesrat Kommerzialrat Christian Huber, den Präsidenten der Ti- roler Arbeiterkammer, Karl Gruber, Bür- germeister Herbert Noichl (Kirchberg), Vizebürgermeister Michael Horn, Stadt- rat Georg Berger, die Gemeinderäte Dr. Otto Wendling, Franz Feiersinger und Gerd Rosa, den Vorsitzenden des Auf- sichtsrates, Hofrat Dr. Hans v. Trenti- naglia, die Aufsichtsräte Rudolf Maier (Kirchberg), Direktor Willy Kindl und Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner, die Ehrenbürger der Stadt Kitzbühel und Aufsichtsräte Dipl.-Kfm. Fritz Tscholl und Peterer Sieberer, die Vorstandsmit- glieder Ing. Adolf Chlup und Dr. Walter Tappeiner, den Leiter der Bezirksstelle Kitzbühel der Tiroler Arbeiterkammer, den Bezirkssekretär der Handelskammer Kitzbühel, Mag. Hugo Beimpold, die Be- triebsleiter und Betriebsräte der Gesell- schaft, die Ruheständler, die Jubilare und das »Hahnenkammtrio« mit den Sänge- rinnen begrüßen. Für die am 13. August 1982 verstorbene Mitarbeiterin Frau Lisa Hasenhüttl wurde eine Gedenkminute abgehalten. Bericht des Vorsitzenden »Unsere traditionelle Weihnachtsfeier nimmt der Vorstand der Gesellschaft je- weils zum Anlaß, um Rückschau auf ein vergangenes Geschäftsjahr zu halten, und gleichzeitig über Pläne und Investitions- vorhaben zu sprechen. Ich habe es mir aber auch zur Gewohn- heit gemacht, die allgemeine wirtschaftli- che Situation jeweils aus realistischer Sicht ganz kurz zu beleuchten. Ich habe von dieser Stelle aus nicht erst einmal erwähnt, daß wir harten Zeiten entgegen gehen, jedoch jeweils einge- schränkt, daß bei unserem Unternehmen derzeit bestimmt noch kein Grund vor- handen ist, zu jammern oder gar in eine Weltuntergangsstimmung zu verfallen. Wir dürfen uns bis jetzt glücklich schät- zen, in einer Region leben und arbeiten zu dürfen, wo man von der großen wirt- schaftlichen Krise, die es tatsächlich gibt, noch nicht viel spürt. Es sollte aber ja niemand glauben, daß wir eine Insel sind, von der aus man zwar die Gewitterwolken am Horizont sieht, aber vom Unwetter selbst, sprich wirt- schaftlicher Krise, nicht erreicht werden könnten. Die Zeichen stehen auf Sturm, und daß es auf der ganzen Welt - im Westen ge- nauso wie im Osten - riesige Probleme gibt, ist mittlerweile jedem bewußt gewor- den. Wann man aus dem Wellental heraus- kommt, ist völlig ungewiß. Die Experten rätseln herum, die Politiker ebenfalls, alle sind ratlos, schieben sich den »Schwarzen Peter«, national und international, gegen- seitig zu und erstmals erkennt man, daß die Wirtschaftswissenschaftler genauso wie die Computer auch keine richtigen Prognosen und Statistiken mehr aus- spucken. Es sei denn im Nachhinein! Weltweit herrscht Ratlosigkeit und man weiß nicht, was man gegen die Inflation, gegen die Arbeitslosigkeit, gegen die un- heimliche Staatsverschuldung etc, unter- nehmen könnte. Wobei es wirklich egal ist, ob es sich um konservative oder sozia- listisch regierte Länder handelt. Tatsache ist, daß das Wirtschaftswachstum - die Zeit hoher Wachstumsraten - zu Ende ist. Man muß aber auch zur Kenntnis neh- men, daß Sozialpolitik mehr denn je nur unter Einbeziehung der Wirtschaftspoli- tik gemacht werden kann. Stichwort Sozialpolitik Die sozialen Errungenschaften in nahe- zu allen Industrieländern wurden nicht nur zu einer Zeit der Hochkonjunktur er- arbeitet, oder wenn Sie es so wollen, er- kämpft. - Alles in Ordnung! Nur, und darüber sollte jeder einzelne von uns sehr genau nachdenken: Man kann nicht von schwachen, ausgezehrten Betrieben er- warten, daß sie investieren und Arbeits- plätze sichern. Man sollte weiter nachden- ken: Kann es sich der Staat weiterhin lei- sten, uns von der Wiege bis zum Grabe Geschenke zu machen? Ich frage nur, und hoffe, daß die Regie- rungen - weil das alles ist ja kein öster- reichisches Problem - daß die Regierun- gen, die uns während unserer aktiven Zeit so großzügig behandeln, auch in der Lage sind, z.B. die Mittel für die Altersversor- gung, die Schuldenrückzahlungen u.v. a.m. weiterhin aufzubringen. Glauben Sie bitte ja nicht, daß ich zu jenen Leuten gehöre, die meinen, an al- lem sind die Löhne und Gehälter oder die Lohnnebenkosten schuld. Nein! Denn zu viele andere Faktoren beeinflussen die Wirtschaft und die Ertragskraft der Un- ternehmen. Es hat auch keinen Sinn, immer wieder Vergleiche anzustellen und zu sagen, uns geht es ohnehin gut, schaut's, wie schlecht andere dastehen. Nur Sparsamkeit, eiser- ne Disziplin und Zusammenarbeit aller, ganz gleich welcher Farbe man angehört, könnte der erste, ganz kleine Schritt zu ei- ner Besserung sein. Mit Urlaubsverlänge- rung, Arbeitszeitverkürzung, bitte sind Sie mir nicht ungehalten, wenn ich diese Worte vor über hundert Mitarbeitern aus- spreche, kann man die Krise nicht bewäl- tigen. Im Gegenteil! Wir, die wir heute hier versammelt sind, gehören zu einem Unternehmen, das bis zum heutigen Tag behaupten kann, auch in Zeiten, wo es überall kriselt, nicht schlecht dazustehen. Wir haben, Gott sei Dank, uns vor zwei Jahren entschlossen, eine Konsolidie- rungspause einzuschalten, d.h. wir haben davon Abstand genommen, Großinvesti- tionen zu tätigen, weil wir der Meinung waren, daß es notwendig sei, längerfristi- ge Schulden etwas abzubauen und unsere Liquididät zu verbessern. Und ich glaube auch, daß es kein Fehler war, in guten Ge- schäftsjahren etwas Fett anzusetzen. Wir hatten dabei das Glück, zwei aus- gezeichnete Wintersaisonen zu haben, so daß unsere Rechnung aufgegangen ist. Von links, vorne: Josef Strasser, Andre Krimbacher, Adolf Englacher und Josef Het- zenauer; stehend: Dr. Walter Tappeiner, Hans- Werner Tscholl, Präsident Karl Gruber, Ing. Adolf Chlup und Landesrat Christian Huber. Fortsetzung folgt
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