Kitzbüheler Anzeiger

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Sektionsobmann Kommerzialrat Dr. Fred Beck (links) mit Landeshauptmann Eduard Wailnöfer und Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner, Sektionsobmann-Steilvertreter. Samstag, 18. Dezember 1982 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Gastgewerbe: Fundament des Fremdenverkehrs Unter diesem Titel berichteten wir von der Gastwirteehrung am 9. Oktober 1982 im Festsaal der Handelskammer Kitzbü- hel. Nun steht uns auch der Wortlaut der interessanten Festrede von Sektionsob- mann Kommerzialrat Dr. Fred Beck zur Verfügung, die wir nachstehend veröf- fentlichen. Sektionsobmann Kommerzialrat Dr. Fred Beck bedankte sich für die Einla- dung, die er als Ehre empfinde und freute sich über die gute Stimmung im Saal. Er gratulierte den Geehrten und würdigte de- ren Leistungen, insbesondere jene der Wirtinnen. Die Arbeit im Gastgewerbe, in den Klein- und Mittelbetrieben, ist der gu- te Stern im Fremdenverkehrsgewerbe. Aber auch die Arbeit der Fremdenver- kehrsverbände ist keine Selbstverständ- lichkeit. Harte Arbeit, persönlicher Ein- satz und privates Risiko sind als Ganzes zu sehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. »Der Anteil am Brutto-Sozialprodukt ist gleich jener des Baugewerbes und an- derthalbmal so groß wie jener der Land- und Forstwirtschaft. Die Exportquote, gemessen an den Deviseneinnahmen be- trägt 56,2 Wo (Industrie 37 Wo). Die Devi- seneinnahmen in den letzten 25 Jahren be- trugen 811 Milliarden - 120 Milliarden mehr als zur Deckung des Einfuhrüber- schusses nötig gewesen wären. Die Devi- senerlöse betrugen 1981 91 Milliarden, und heuer werden es 100 Milliarden Schil- ling sein. Für die Arbeitsplatzsicherung schuf die Fremdenverkehrswirtschaft zusätzliche 30.000 Arbeitsplätze, wogegen die Indu- strie im gleichen Zeitraum 30.000 Plätze verlor. Die Steuerleistung im Fremdenverkehr beträgt pro Jahr 4,6 Milliarden, jene der Industrie 2,6 Milliarden Schilling. So sieht das Steuerparadies der Privilegierten aus! An Subventionen erhielt der Fremden- verkehr 500 Millionen Schilling, die Be- triebe von VEW vier Milliarden und der VOEST drei Milliarden. Die Fremdenver- kehrswirtschaft hat sich bisher gut gehal- ten, wenn es auch Rentabilitätsprobleme gibt. Zu diesen Problemen kommt ein Nächtigungsrückgang, bedingt durch die Situation in den Herkunftsländern. So be- steht die Gefahr eines Preisverfalles und des Substanzverlustes. Wir haben nichts zu verschenken! Wir können uns die Hochzinspolitik, die zu- sätzliche Steuer- und Soziallasten und weitere Schikanen in der Bürokratie nicht mehr leisten. Ein geflügeltes Wort ist heute die »Um- verteilung«. Vom Reichen zum Armen. Das klingt gut, aber die Strategie schaut anders aus! Präsident Ing. Sallinger sagte: »Wir sind für den sozialen Ausgleich, aber wir lehnen eine Umverteilung ab, die von den Fleißigen zu den Faulen, von den Enga- gierten zu den Gleichgültigen, von kleinen zu großen und von gesunden zu kranken Betrieben, von der produktiven Wirt- schaft zur Bürokratie führt.« Das gilt auch für den Fremdenverkehr. Dem möchte ich hinzufügen: Wir sind auch für eine Umverteilung, und zwar von den einseitigen Belastungen der Fremdenverkehrswirtschaft zu steuer- und wettbewerbsneutralen Arbeitsbedin- gungen. Dann werden die Krisenzeiten im Fremdenverkehr sofort verschwinden. Gestatten Sie mir einige Worte zur Fremdenverkehrssituation im Bezirk Kitz- bühel zu sagen. Der Nächtigungsanteil be- trägt hier 15 Wo von Gesamt-Tirol; die Qualität liegt über dem Durchschnitt. Ei- ne Umfrage durch die Österreichische Fremdenverkehrswerbung hat ergeben: Die Freundlichkeit steht an erster Stelle. Gerade die Bevölkerung im Bezirk Kitz- bühel ist heiter, freundlich und humor- voll. Ich gratuliere zu dieser Lebensweise, sie bringt Freude für Sie und Erfolg im Geschäft. Der neue Slogan der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung: »Feste feiern im Festland Osterreich« rennt im Bezirk Kitzbühel offene Türen ein. Es werden aber nicht nur Feste gefeiert, es wird ernsthaft gearbeitet. Seit zwei Jahren besteht eine Arbeits- krise, die Arbeit wird zentralisiert. Not- wendig ist jedoch die Aufwertung in den Bezirken, die Aufwertung der Arbeit der Bezirksfunktionäre.« Der Redner würdigte sodann die Lei- stungen von Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner, dessen straffe Organisation, Zusammenarbeit und Information. Be- sonders hob er dessen Tätigkeit als Vorsit- zender der Schieds-Kommission hervor, wo es oft zur Schlichtung am grünen Tisch, ohne Kosten kommt. Hagsteiner mit seinen Funktionären bringt immer neue Impulse an die Zentrale, diese Im- pulse bedeuten Erfolge in der Kammer, dem letzten Bollwerk gegen den überdi- mensionalen Partner (bzw. Gegner). Dank für die Mitarbeit! »Meinen besonderen Dank am Schluß meiner Ausführungen möchte ich noch- mals an die heute Geehrten richten. Ich möchte diesen so formulieren: Der heuti- ge Tag ist für Sie ein Ehrentag. Er drückt die hohe Wertschätzung Ihres Lebenswer- kes aus, Ihr Ehrentag ist jedoch für uns, insbesondere für die Jugend, eine Ver- pflichtung, in der von Ihnen gezeigten Art und Weise weiterzuarbeiten.« Schwergewichtseisschützen im ORF Am Sonntag, den 19. Dezember 1982, veranstaltet der Schwergewichts-Eis- schießverband sein Saisoneröffnungs- schießen auf dem Lebenberg-Kunsteissta- dion in Kitzbühel. Wettkampfverlauf: Et- wa 60 Eisschützen, Obere gegen Untere Schranne. Alle Eisschützen und Gönner des Schwergewichtseisschießsports sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingela- den. Beginn 11 Uhr. Diese Veranstaltung wird vom ORF aufgezeichnet und in einer Sendung wäh- rend der Weihnachtsfeiertage gebracht. Stock Heil! Kitzbüheler Seniorennachmittag Für alle Senioren in Kitzbühel, die die Heimatzeitung schon am Donnerstag le- sen, weisen wir auf den 6. Kitzbüheler Seniorennachmittag am 16. Dezember, 14 Uhr, im Kolpingsaal, hin. Es ist eine Ge- meinschaftsmesse, dann singen und spie- len Schüler der Hauptschule II und zum Schluß ist eine kleine Jause. Der Sozialausschuß der Pfarre und das Sozialreferat des Roten Kreuzes laden zum Besuch herzlich ein.
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