Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Dezember 1982 Wenn uns nun der Winter 1982/83 nicht böse Überraschungen bringt, dann werden wir zu jenen Unternehmen gehö- ren, die auch in Zeiten der wirtschaftli- chen Stagnation in der Lage sind, Investi- tionen zu tätigen und gleichzeitig unseren bescheidenen Beitrag zu leisten, Arbeits- plätze zu sichern. Das was wir in den nächsten Jahren vorhaben, ist keine Selbstverständlichkeit. Bei der Seilbahntagung in Mayrhofen ist ganz deutlich zum Ausdruck gekom- men, daß die stürmische Entwicklung der Seilbahnwirtschaft abgeschlossen ist. Der Großteil der Anlagen, die heute gebaut werden, dienen dem Ersatz veralteter An- lagen oder der Verbesserung bestehender Skigebiete. - Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich möchte nicht näher darauf ein- gehen, dazu nur sagen: Neue Gletscher- skigebiete! Die Bergbahn AG Kitzbühel will wei- terhin dazu beitragen, daß die touristische Infrastruktur in unserer Region verbessert wird und wir wollen Rezessionserschei- nungen durch wohlüberlegte Investitions- politik entgegenwirken. Wir bauen auf die Stärke unserer Re- gion, auf die positive Einstellung aller Be- völkerungsschichten zum Fremdenver- kehr, wir verlassen uns auf die Arbeitsam- keit unserer Leute. Wir dürfen so eingebildet sein und uns darauf verlassen, daß die Voraussetzun- gen, die wir für den Tourismus geschaffen haben, auch weiterhin von unseren Gä- sten honoriert werden. Der Bekanntheitsgrad unserer Region, die Nähe zu den deutschen Großstädten, die problemlosen Zufahrtsstraßen in un- ser Skigebiet, die Vielfalt unserer Land- schaft, das riesige Angebot unserer Auf- stiegshilfen und Abfahrten, gut gepflegte Pisten, die nicht nachlassende Freude am Skilauf, die Gastlichkeit, Preisdisziplin, Brauchtum und Tradition müssen uns doch dazu veranlassen, Optimisten zu bleiben. Daß man auch als Sellbahnunterneh- men hin und wieder eine auf's Dach be- kommt, ist klar. Denn das Wetter können wir nicht beeinflussen und den Schnee können wir uns nicht kaufen. Eines hat sich aber gezeigt: Wenn uns der Schnee nicht im Stich läßt, sind auch unsere Gä- ste nicht ausgeblieben. Und das wäre jetzt der Übergang zum Bericht über das abgelaufene Geschäfts- jahr: Der langen Rede kurzer Sinn! 1982 war ein Rekordjahr. Die Einnahmen sind ge- genüber dem besten Jahr, und das war der Winter 1980/81, um 28% gestiegen und allein in der Wintersaison 1982 wurden 17,7 Millionen Personen befördert. Bis auf das Bichlalmgebiet konnten in der ab- gelaufenen Saison alle Teilgebiete Zu- wachsraten aufweisen: 18,4 Wo Hahnenkammgebiet 9,0 0 /o Kitzbüheler Horn 15,0 % Kirchberg 17,0% Jochberg 14,0 0 16 Resterhöhe 82,4 % unseres Umsatzes wurden bereits mit dem Verkauf von Skipässen erzielt. Mit nahezu 5500 verkauften Saisonkarten (nicht der Einheimischen) können wir als Bergbahn AG auf ein großes Stammpu- blikum stolz sein. Um konkurrenzfähig zu bleiben, sind wir 1982 mit äußerster Vorsicht an eine Preiserhöhung herangegangen. Denn wir mußten davon ausgehen, daß unsere Gä- ste sparsamer geworden sind. Bei den Ski- pässen muß der Gast den festgesetzten Preis bezahlen, und er wird daher kriti- scher als bisher die Preise der Bergbahnen unter die Lupe nehmen. 1982 war ein Geschäftsjahr, in dem zwar keine neuen Aufstiegshilfen gebaut wurden; trotzdem wurden wieder viele Millionen investiert. Es wurden weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Wirt- schaftlichkeit und der infrastrukturellen Verbesserungen gesetzt. Unter Mithilfe der vielen hier Anwesenden wurde ein umfangreiches Bau- und Investitionspro- gramm abgewickelt. Die Talstation der Hahnenkammbahn wurde umgebaut. Bei der Hornbahn 1 Talstation und Maier! 1 wurden neue Kassengebäude errichtet. Die Parkplätze Klosterfeld und Rueppen- feld wurden vergrößert. Die Lawinenver- bauung Kaiserpromenade wurde fortge- setzt. Verbesserungen wurden auf den Abfahrten Fleck, Reintal, Horn, Rester- höhe, Seidlalm u.v.a.m. vorgenommen. Weiters wurden Betriebstankstellen und WC-Anlagen errichtet. Im Kurhaus wur- den verschiedene Investitionen zur Ener- gieersparnis durchgeführt. An der Ein- führung eines neuen Fahrkartensystems wird gearbeitet. Die Vorarbeiten und Verhandlungen für das neue Seilbahnprojekt in das Hah- nenkammgebiet wurden vorangetrieben. Und es freut uns, berichten zu können, daß die Verträge mit der Klausenbach-In- teressentschaft Flecksberger, Aufschnai- ter, und mit der Fleckalm-Interessent- schaft bereits unterzeichnet sind. Die Ver- träge mit den übrigen Partnern stehen kurz vor dem Abschluß. Nachdem die Verhandlungen mit der Brunnalm-Interessentschaft gescheitert sind, ist die Realisierung der zweiten Teil- strecke der Einseilumlaufbahn nicht mehr möglich. Die Einseilumlaufbahn wird daher von Klausen auf den Gipfel der Ehrenbachhö- he geführt. Von dort kann man dann skifahrend ins Streiteck abfahren. Die neue Bahn wird eine Länge von vier km haben und ca. 2000 Personen pro Stunde befördern. Von Streiteck II aus soll eine Dreierses- selbahn in den Bereich Schutzhaus Stein- bergkogel errichtet werden. Und eine wei- tere Dreiersesselbahn von der Silberstube zum Pengelstein. Sollte der kommende Winter zufriedenstellend sein und die Ver- handlungen mit der Stadtgemeinde Kitz- bühel der Kaseregg-Interessentschaft po- sitiv verlaufen, könnte der Bau dieser bei- den Dreiersesselbahnen bereits im Jahre 1983 möglich sein. Daneben würden die Vorarbeiten für die große Bahn beginnen. Stromversor- gung, Wegebauten, Konzessionsansuchen etc. Das heißt, daß auch auf Sie im Jahre 1983 wieder ein großes Arbeitspensum wartet. Sehr geehrte Anwesende! Wie Ihnen aus den vergangenen Jahren erinnerlich sein wird, war und ist es uns ein besonde- res Anliegen, Sie anläßlich der Weih- nachtsfeier um einige Dinge zu bitten, die einerseits selbstverständlich erscheinen, andererseits aber von großer Bedeutung und Wichtigkeit sind. Und mir fällt auch für heuer nichts an- deres ein, als das, um was ich bereits im Vorjahr gebeten habe: Ein Seilbahnunter- nehmen besteht nicht nur aus Technik, sondern der Mensch hat auch in unserem Betrieb die Hauptaufgaben zu erfüllen. Und zwar haben Sie, die Sie täglich ihren verantwortungsvollen Dienst versehen, die Verantwortung gegenüber unseren Gästen, die sich auf gut gewartete und in Ordnung befindliche Anlagen verlassen. Sicherheit muß erstes Gebot sein und blei- ben. Aber auch die Behandlung unserer Gä- ste sollte bei allem Streß nicht vergessen werden. Und wenn ich heute bereits ge- wisse positive Punkte aufgezählt habe, die unsere Region von anderen Gebieten im In- und Ausland unterscheidet, so gehört dazu auch, daß wir unseren Gast mehr denn je den nötigen Respekt entgegen- bringen. Es ist keine Erfindung von mir, sondern das Ergebnis einer großen Um- frage bei Gästen, die u.a. gefragt wurden, was einen Osterreich-Urlaub u.a. liebens- wert erscheinen läßt: Es kam zu einem in- teressanten Ergebnis! Freundliche Leute, hilfsbereite Menschen, Höflichkeit ohne Aufdringlichkeit und Gastfreundschaft wurden bei den Themenfragen am mei- sten genannt. Ich glaube, ich brauche zu diesen Themen nichts weiter zu sagen. Sie wissen genau was ich meine. Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter! Wir haben, Gott sei Dank, ein gutes Jahr hinter uns gebracht. Es wurden respektable Leistungen von Ihnen er- bracht und dafür möchte ich Ihnen allen den besonderen Dank und die Anerken- nung des Vorstandes aussprechen und überbringen. Ich möchte aber gleichzeitig die Bitte anschließen, daß Sie mit der glei- chen Einstellung und mit Verantwor- tungsbewußtsein die Saison 1982/83 mei- stern. Halten wir zusammen, bleiben wir alle auf dem Boden der Realität, dann Zur Weilmachtsfeier der Bergbahn AG Kitzbühel Ehrung verdienter langjähriger Mitarbeiter Fortsetzung aus Nr. 51
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