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Seite 8 Kitzbüheler Aizeiger Samstag, 25. Dezember 1982 Hotel »Resch«, Kitzbühel, eröffnet Am 4. Dezember 1982 wurde von Ger- Caf, im Rahmen einer Feierstunde eröff- hard und Christi Resch das Hotel net. Im Zubau steher 40 modernst einge- »Resch«, ein Zubau zum Restaurant - richtete Gästebetten zur Verfügung. Die Leitkuh der Almabfahrt von Kaser- egg im Saukasergraben in Jochberg des Fi!zerbauern Georg Berger (18. Oktober 1982). Kopfschmuck der Kuh: »Madonna mit Kind«, Ölgemälde von Dipl.-Rest. Hermann Mayr, Kranz und Kreuz aus Kranebittstauden; Stirnmaske mi Mt'- schelkreuz. Aufnahme: Maria Schot Hotel - Restauran - Caft »Resch« mit Zubau. Ist die Älpiersprache im Verschwinden? Von Hans Schermer, »Tiroler Heimatblätter«, Heft 10/12 1960 II. Teil und Schluß HDia ropfn19) 118 Köpf, do wachsnd an Hüatan beim Meichn dö Kröpf, z'ietzt wü a koana fertig wean, sist muaß a den Numm »Bixinga«20) hean. Dö Arbeitseinteilung is boid amoi gmacht; wenn halt da Hons an Voagehnten21) mocht, maß i natürlich da Nochgehnte22) sei - und als Hüttinga23) sponn ma an Pedal no ei. Dö Togwoana24) weand an easchtn Tog scho auskrechnd, vo da Bach24a) untn ugfong bis aufi an Brechn25), aul3i a dö Brunngruab26) und eichi a d'Stubn27), und so gehts dö gonze Zeit rundumandum. Z'Alm weascht a extra Kelena aufgstöd, dö Easchtwei28) is oft scho dö Kaslod29) aufgschnöd, d'Mittawei13() heascht ma mitn Richtzeitln31) auf, und d'Letztweil32) is 's Toggeah loss'n da Brauch. Ja so a Alminger braucht scho an Schmiß, wenn's nocha beim Tredln34) zon Kostngeah35) is; 's Schoan36) und 's Woschn37) is a ni: gonz leicht, und beim Kraxntrogn weascht da da Buggl gean feicht. So vaschiedn wia d'Alminger, so send dö Küah, dö oane is wiachfreßnd38) und hogmoaresch39) wia, oane muaß aliwei dö Hogmoarin40 wean, und vona raffiga Kuah muaß da Sechta41) voi wean. Weil da Alminger 's Ess'n selba zuahackn42) muaß, gibs a da Früah Goaßmüch und Schmoizbroat und z'Mi:tog a Muas, z'Schnochts a Preßknödl und a Seia43) dru, oda vona Kasnockn renn ma a nit davu. Z'Aim wachst gonz vaschiedns Gros, Marbl, Madau und Isländischmoos, Moosluchtn44), Form und Reischplhoadn vü, Bischtieng und Schottroga45), so vü ma krod wü. Ende Septemba fohrn ma hoam wieda gean; bei da Grunacht46) kust dö Bauan no streitn hean, auf a Gmoaalm47) muaßt schau, daßt 's Melchgeld48) dawischt und 's Hoamfaschtlschmoiz49) und an SchoakasSO) dafischt. 19 ) ropfn = grasen 20 ) Bix = Milchseihe; Bixinga - Spottname für den schlechte- sten Melker, der dann die Bix zu reinigen hat. 21) Voagehntn = der dem Vieh vorausgeht und den Weideplatz wählt. Jeden Tag ist ein anderer Hirte dazu dran. Damit ist auch für den ganzen Tag die Arbeitseinleilung getroffen, da alle Verrichtungen genauso wie für den 22 ) Nachgehenden, festgelegt sind. 23 ) Hüttinga = der Hirte, der Hüttendienst (Hausdienst) zu verrichten hat: Geschirrwaschen, Hütt und Hog reinigen usw. Auch darin wird täglich unter den Hirten gewechselt. 24 ) Togwoad = Tagweide, ist der täglich wechselnde Weide- platz. 24a) »Die Bach« = Name einer Aste (Voralpe) 25) Brechn (Brechhorn) = Name eines Gipfels 26 ) Brunngruab = Flurname 27 ) Stubn = Flurname 28 ) Easchtweil = die Zeit vom Almauftrieb bis 24. Juni (Sonn- ‚wend). Die Zeitrechnung auf der Alm erfolgt nicht in Mona- ten, sondern in Weilen (1. Weile). 29 ) Kaslod = Käspresse. In der ersten Zeit ist das Futter beson- ders eiweißreich, und daher treibt die Milch, sodaß der Käse in der Presse bläht und die daraufliegende Steinladung nicht reicht. 30 ) Mittaweil = die Zeit vom 24. Juni bis 25. Juli (Jakobi) - mittlere Weile. 31) Richtzeitln: Richtzeit ist die Melkzeit am frühen Nachmittag (14 bis 15 Uhr). Im Frühsommer (zur heißeren Zeit) wird diese Melkzeit eingehalten und erst gegen Abend das Vieh auf die Weide getrieben, es bleibt dafür die Nacht über drau-
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